Schachsommer in Kanada

von ChessBase
15.07.2011 – Die 48. Offenen Kanadischen Meisterschaften haben einiges zu bieten: ein starkes Teilnehmerfeld, ein Schachcamp für Kinder sowie ein attraktives Rahmenprogramm mit Simultanvorstellungen und Vorträgen von Großmeistern, all das in einer grünen Stadt mit vielen touristischen Sehenswürdigkeiten. Eine weitere Attraktion des Turniers sind die Sonderpreise - einen hätte es zum Beispiel für ein Hundert-Prozent-Ergebnis mit 9 aus 9 gegeben. Aber auch für 8,5 aus 9 gibt es noch einen Sonderpreis. Den allerdings kann nur noch ein Spieler gewinnen: Walter Arencibia aus Kuba. Der Jugendweltmeister von 1986, der schon 2006 geteilter Erster bei den Offenen Kanadischen Meisterschaften wurde, liegt nach 6 Runden mit 5,5 Punkten alleine an der Spitze.Turnierseite...Bericht und Bilder...

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Halbzeit in Toronto
Text: Dejan Bojkov Fotos: Dejan Bojkov und Zelka, offizieller Turnierfotograf



Die Hälfte des Turniers ist gespielt und schon jetzt ist klar, dass keiner der Spieler den Spezialpreis für ein Hundert-Prozent-Ergebnis gewinnen wird. Laszlo Witt ist der einzige Spieler, dem das je gelungen ist, damals, 1962. 9/9 kann keiner mehr schaffen, aber Walter Arencibia, der mit 5,5 aus 6 alleine an der Spitze liegt, kann sich noch Hoffnung auf den Preis von 750 $ machen, den man erhält, wenn man 8,5 Punkte aus 9 Partien erzielt.


Alexander Shabalov und Iryna Zenyuk


Iryna Zenyuk


Alisa Melekhina


Ein junger Teilnehmer

Sonderpreise und ein attraktives Rahmenprogramm - das Turnier hat wirklich viel zu bieten. Am 10. Juli stand das Blitzturnier auf dem Programm. Gespielt wurden sechs Runden á zwei Partien mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten für die gesamte Partie und einem Zeitaufschlag von 2 Sekunden pro Zug. GM Viktor Mikhalevski aus Israel startete mit zehn Siegen in Folge und wurde schließlich mit 11 aus 12 sicher Erster. Platz Zwei teilten sich GM Bator Sambuev, IM Nikolay Noritsyn, GM Vitali Golod und GM Luis Manuel Perez.


GM Viktor Mikhalevski


Mikhalevski (rechts, mit Schwarz) beim Blitzen

Am Montag begann dann das Kinder-Schachcamp, in dem den jungen Schachtalenten Vorträge und Simultanveranstaltungen mit Titelträgern geboten werden. Aber nicht nur Schach steht auf dem Programm, sondern auch andere Sportarten, ein Ausflug nach Toronto Island und sogar Kino. Es scheint, als würde den Kindern das Schachlager Spaß machen - und manche von ihnen spielen nebenbei sogar noch im Open.


Simultan mit Eduardas Rozentalis






Tabellenführer Walter Arencibia

Aber das ist noch nicht alles. Jeden Tag gibt es zwei Vorträge, einen um 10 Uhr morgens, einen um 11 Uhr morgens. Manche der Vortragenden nutzen die Gelegenheit für ein bisschen Werbung. GM Eugene Perelshteyn stellte seine Bücher Chess Openings for White/Black Explained vor und GM Joel Benjamin sprach über sein Werk American Grandmaster: Four Decades of Chess Adventures.


Eugene Perelshteyn


Joel Benjamin

Nebenbei gibt es noch ein paar flottere Veranstaltungen wie Tandem-Simultan und eine Blindsimultanvorstellung. Benjamin Finegold zeigte seine Künste im Spielen ohne Brett, indem er gegen sechs Gegner gleichzeitig antrat - er gewann fünf Partien und gab nur ein Remis ab.


Benjamin Finegold beim Blindsimultan

Die Runden beginnen täglich 18 Uhr und so haben die Teilnehmer tagsüber viel Zeit zum Sightseeing. Lohnenswert ist zum Beispiel der Besuch von Toronto Island, das nur sechs bis sieben Minuten von der Stadt entfernt liegt. Die Insel lockt mir schönen Stränden und grünen Fluchten vom urbanen Leben. Eine Attraktion für Kinder sind die Tiere in der Far Away Farm.















Eine weitere Sehenswürdigkeit Torontos ist Chinatown. Mir wurde gesagt, dies sei die fünfgrößte chinesische Gemeinde außerhalb Chinas.




Obststand in Chinatown

Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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