Schachweltmeisterschaft: Schnelles Remis in der 11. Partie

von André Schulz
24.04.2023 – Die elfte Partie des WM-Matches wurde von Kanat Sharlapaev, dem Vorstandsvorsitzenden der Baiterek National Managing Holding, eröffnet. In einer Spanischen Partie folgten die Spieler lange bekannten Vorbildern. Nach dem Damentausch verflachte die Partie und endete nach knapp zwei Stunden remis.| Fotos Stev Bonhage (FIDE)

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Die spektakuläre Schachweltmeisterschaft zwischen Ian Nepomniachtchi und Ding Liren geht nun wirklich auf die Zielgerade. Ding Liren liegt nach seinem Aussetzer in der 7. Partie, als er in ausgeglichener Stellung die knappe Restbedenkzeit ablaufen ließ und danach die Partie einstellte, mit einem Punkt im Rückstand. In der 8. Partie stand Ding auf Gewinn und konnte den vollen Punkt an mehreren Stellen realisieren, verpasste aber jedes Mal die Gewinnfortsetzung. Es folgte ein spannendes und ein etwas ereignisloses Remis. Nun läuft dem Chinesen langsam die Zeit weg. 

Ian Nepomniachtchi hingegen kann mit sich zufrieden sein. In einer ganzen Reihe von Partien kam er gegen Dings ideenreiches Spiel in Nachteil, doch zumeist verteidigte Nepomniachtchi sich hartnäckig, wenn auch nicht immer mit Erfolg. Die Chancen, die er selber bekam, nutzte Nepomniachtchi.

Mit einem Punkt mehr auf dem Punktekonto kann der russische Spitzenspieler, der bei dieser Weltmeister unter neutraler Flagge spielt, die Dinge zum Ende des Wettkampfes nun auch etwas ruhiger angehen lassen. Ding Liren muss liefern. 

Es ist auch der Wettkampf zweier unterschiedlicher Charaktere. Da ist der eher extrovertierte Ian Nepomniachtchi, der stabiler wirkt und die Fähigkeit besitzt, seine Fehler schnell zu vergessen. In den Pressekonferenzen nach den Partien ist Nepomniachtchi freundlich, lässt sich abe rnicht in sein Inneres schauen. Auf der anderen Seite sitzt der offenbar sehr sensible und selbstkritische Ding Liren, dem seine Versäumnisse sehr nahe zu gehen scheinen. Und Ding hat keine Scheu der versammelten Presse seinen Gemütszustand mitzuteilen. Selten hat ein Weltmeisterschaftskandidat so offen über seine emotionalen Befindlichkeiten gesprochen - währen des Wettkampfes.

In der 11. Partie, der viertletzten des Wettkampfes, wenn es nicht noch einen Stichkampf gibt, sahen die Zuschauer wieder eine Spanische Partie. Ding, mit den schwarzen Steinen spielend, kehrte zu den Varianten mit 3... zurück und Nepomniachtchi wählte wie schon zuvor in diesem Wettkampf, einen Aufbau mit 6.d3. Mit 8. a3 wich er dann von der 5. Partie ab. Die beiden Kontrahenten folgten nun lange wohlbekannten Pfaden. Nepomniachtchi erhielt die etwas bessere Position, sah aber keinen Grund die Ereignisse zu forcieren und wickelte in ein ausgeglichenes Turmendspiel ab. Die Partie dauerte keine zwei Stunden und endete im 39. Zug remis.

Master Class Band 12: Viswanathan Anand

Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.