Schade: Amber bald zu Ende

von ChessBase
29.03.2005 – Wenn man richtig viel sehen will, fährt man nach Monaco am besten mit dem Auto. Der Weg führte unsere Schachreporterin durch die Schweiz, Italien und Frankreich. In Monte-Carlo findet man das Turnier im Grand-Hotel de Monaco, unter den vielen luxuriösen Nobelherbergen der Stadt eine der besten und teuersten. Spielern und Zuschauern wird eine einzigartige Atmosphäre geboten. Anna Dergachova berichet. Mehr...

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Amber – Turnier Monaco 2005
Von Anna Dergachova

Nach längerer Zeit habe ich mich mal wieder auf Reisen begeben, um von einem Schachturnier zu berichten. Diesmal bin ich mit dem Auto, allein wegen der schönen Strecke, nach Monaco gefahren. Die Reise führt über Deutschland, Schweiz,


Blick in die Schweizer Berge

... Italien nach Frankreich – alles in allem knapp 1200 km, wenn man dem Routenplaner im Internet glauben darf. Nun, nachdem ich die Strecke hin und zurück mit meinem alten BMW geschafft habe, kann ich nur bestätigen, die Hinweise des Routenplaners sind in Ordnung. Unterwegs konnten einen die wunderschönen Aussichten schon dazu verleiten, dass Schachturnier sausen zu lassen, und ein wenig zu verweilen, doch konnte ich mich zusammenreißen und unter Mithilfe einiger freundlicher Menschen, die mir den richtigen Weg zeigten, bin ich schließlich doch heil und munter zur 1. Runde in Monte-Carlo angekommen.


Stadtansichten





Die Stichwörter „van Oosterom“  und „Schachturnier“ machen die Menschen in Monaco zu meinen Freunden, oder zumindest zu wohl gesonnen Bekannten. Ich bekam viele nette Wörter von den Angestellten im Hotel La Vista zu hören, dass ich für den Austragungsort hielt (dort wurde das Turnier auch schon ausgetragen), die mich aber darüber aufklärten, dass das Turnier im Grand-Hotel statt findet.

Das Grand-Hotel in Monte Carlo machte auf mich schon von weitem einen ziemlich unzugänglichen Eindruck. Ich meine, jedem Leser ist auch so klar, dass Monaco nicht gerade zu den billigen Kurorten dieser Erde gehört.





Das Grand-Hotel ist aber wahrscheinlich das bei weitem teuerste Pflaster, wo man sich unterbringen lassen kann. Aber ich war ja nicht gezwungen, dort zu übernachten, und so, fuhr ich ein Stückchen weiter nach Menton und fand dort ein schönes kleines Hotel direkt am Meer. Kaum hatte ich mich umgezogen (ganz in Weiß, wie es sich für einen so schönen Ort für ein Schachturnier gehört), schnappte ich mir meine Kamera und freute mich schon auf gute Aufnahmen, wurde das Wetter aber deutlich schlechter.





Und so machte ich mich auf den Weg nach Monte-Carlo zum Grand-Hotel und dachte dabei, wie schön, dass ich mich in meiner Kindheit nicht gerade für Fußball oder Tennis entschieden hatte. 

Das Turnier selbst könnt ihr ja wie immer live im Internet verfolgen, aber die unglaubliche Atmosphäre sollte man einmal live vor Ort erleben. Es ist mit keinem anderen Turnier zu vergleichen. Dieser Ansicht sind auch die Großmeister. Sie kommen immer wieder gern nach Monaco und kämpfen sehr hart um jeden Punkt.


Morozevich


Anand

Ich weiß, dass viele Schachspieler glauben, es sind die hohen Preisgelder, die die Spieler dorthin treiben und ansonsten wäre das Turnier so eine Art Urlaub für die Spieler. Das ist alles Quatsch! Vielleicht ist das Turnier überhaupt das Schwierigste und Interessanteste, was im gesamten Schachjahr ausgetragen wird. Ich meine, wo sonst werden in nur 2 Wochen gleichzeitig zwei solch gigantische Turniere gespielt? Betrachtet doch nur die Elo-Zahlen der spielenden Leute, und vergesst dabei nicht, dass es sich nicht nur um Rapid-Schach mit einer ansehnlichen Zeitkontrolle, sondern auch noch um 11 Blindpartien gegen die stärksten Spieler der Welt handelt. Und verlieren will ja  keiner.

Die Großmeister spielen ihre Partien, schauen sie dann kurz noch mit dem Gegner an und verschwinden dann auf ihre Zimmer um auszuschlafen oder sich weiter vorzubereiten. Da in zwei Hälften gespielt wird, kann man den ganzen Tag über das Schachfest, entweder im Saal, wo die Großmeister spielen, oder direkt nebenan im Analyseraum, genießen.

Unter den geladenen Gästen befinden sich die GM´s Nunn, Ljuboevic und Piket, als Journalisten Dirk van Geuzendam. Später kam auch noch Joel Lautier als Zuschauer.


Prominente Gäste


Kramnik und Topalov bei der Analyse
 


Ljubojevic und Leko analysieren, Nunn schaut zu


Joel Lautier (mitte)


Aruna


Schiedsrichter Geurt Gijssen...


...spielt gegen Frau van Wely.

Ich habe extra für dieses Turnier in der Damenbundesliga pausiert, da es wahrscheinlich mehr bringt, Spielern wie Kramnik, Anand und Topalov auch nur für 15 Minuten bei der Analyse zu zuschauen, als selbst eventuell 20 Stunden für 3 Partien am Brett zu sitzen.


Zwischen den Runden: Topalov,...


...Svidler...


...Kramnik




Ausgleichssport

Da ich leider wegen eines wichtigen Termins zurück nach Deutschland musste, konnte ich 4 Tagen nicht dabei sein. Doch schon Morgen früh fliege ich noch einmal dorthin und bringe weiter Fotos und eine Videoreportage mit.

Bis dann, Anna.

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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