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In gespannter Erwartung
Die 4. Runde wird eingegongt
Runde 4
Das Turnier in Wijk aan Zee ist für Magnus Carlsen das erste seit seiner erfolgreichen Titelverteidigung gegen Anand beim WM-Kampf in Sochi, doch sein Start war mehr als holprig.
Nach zwei eher farblosen Remis, kassierte der Weltmeister gestern gegen Radoslaw Wojtaszek, den Sekundanten seines WM-Herausforderers Anand, auch noch eine Niederlage und befindet sich nun mit 1 aus 3 auf einem ungewohnten 9. Tabellenplatz. In der heutigen 4. Runde traf der Norweger auf seinen Tabellennachbarn Loek van Wely, der ebenfalls mit 1 aus 3 startete und gestern gegen Ivanchuk verlor.
In seinen besten Zeiten teilte Garry Kasparov das A-Turnier in Wiijk aan Zee, an dem er regelmäßig teilnahm, etwas nassforsch in ein zwei Teile ein: ein superstarkes Top-Turnier und ein "holländische Open". Van Wely gehörte dabei nach Kasparovs Auffassung natürlich zum "holländischen Open", den einheimischen Teilnehmern, die mit ihrer Spielstärke nie ganz an die Weltelite heranreichten. Dem sympathischen und gewitzten Niederländer mit Vorliebe für Fußball und schnelle Autos tut man damit etwas unrecht. Der niederländische Rekordmeister konnte sich zwar nie dauerhaft im Kreis der 2700er etablieren, doch das liegt zum großen Teil auch daran, dass er einfach zuviel Spaß am Schach hat, Komplikationen und unterhaltsames Spiel anstrebt und in seinem Spieltrieb zuweilen die Ergebnisoptimierung aus den Augen verliert. Andere schauen da viel mehr auf ihre Elozahlen.
Mit "holländischem Open" meinte Kasparov natürlich, dass man in diesem Teil des Turniers auf Sieg spielen muss. Und das war sicher auch das Ergebnis, dass Magnus Carlsen heute im Sinn hatte, allerdings führte er die schwarzen Steine - nicht unbedingt eine große Bürde für den Norweger, aber ein bisschen erschwert das die Aufgabe schon.
Carlsen wählte die Grünfeld-Verteidigung und Van Wely reagierte mit der Fianchetto-Variante, die nicht im Verdacht steht, Grünfeld zu widerlegen, aber als solide gilt. Mit 16.Db3 wich der Niederländer von früheren Vorbildern ab. Carlsen bot sogleich auf e6 Damentausch an und nahm dann zur Öffnung der f-Linie beim Wiedernehmen auf e6 einen Doppelbauern in Kauf. Die Partie kippte dann schon bald leicht zugunsten von Carlsen und nach einer Abwicklung verblieb der Weltmeister mit zwei Zentrumsfreibauern, von denen sich einer dann überraschend leicht durch die weiße Hälfte pflügte. Nach einem taktischen Witz im 44. Zug gab van Wely auf.
Daniel King zeigt die Partie van Wely gegen Carlsen
Auch Levon Aronian, ein weiterer Favorit auf den Turniersieg legte mit 1 aus 3 einen Fehlstart hin. Er unterlag gestern Wesley So und spielte heute gegen Carlsen-Bezwinger Radoslaw Wojtaszek, mit den weißen Steinen. Zu Anfang der Runde wurde der polnische Großmeister anlässlich seines Geburtstages mit einem Blumenstrauß beschenkt.
Thema der Partie war die Reti-Eröffnung mit Anklängen an Katalanische Stellungsbilder. Die ersten sieben Züge hatten die Beiden so schon beim Schnellschachturnier in Bejing mit gleicher Farbverteilung gespielt.
Mit 8.Sc3 brachte Aronian eine andere Nuance in die Partie, obwohl er in Bejing gewonnen hatte. Im Folgenden wurden recht rasch so gut wie alle Figuren getauscht und nach dem 26. Zug standen nur noch Damen und Bauern auf dem Brett (und Könige). Zur Demonstration, dass hier für Weiß nichts zu holen war, zog Wojtaszek erst mit dem König hin und her und dann vom Königsflügel übers freie Feld zum Damenflügel. Aroni9an sah das dann auch bald ein und unterschrieb die Punkteteilung.
Fabiano Caruane und Wesley So folgten einer Spanischen Variante mit d3, die der Italiener so schon beim Sinquefield Cup gegen Aronian gespielt - und gewonnen - hatte.
Wesley So mit Jeroen van den Berg
So kauft bei Aldi.
Mit 9...Sb8 statt 9... Sa5 verlieh der nun in den USA lebende Philippine der Partie eine Breyer-Touch. In den meisten Fällen wird an dieser Stelle stattdessen der Läufer nach b7 oder g4 entwickelt. So kam zu bequemen Ausgleich und im 31. Zug bot Caruana Damentausch und Remis an.
Baadur Jobava und Ivan Saric bemühten die Moskauer Variante der Halbslawischen Verteidigung, wobei der Georgier einmal mehr Kreativität bewies, indem er nach frühem e2-e4 auf ein Schachgebot auf b4 mit Ke2 reagierte und dabei auch noch seinen Lf1 verstellte. Anschauungsmaterial für Anfänger lieferte er damit wahrlich nicht. Kramnik spielte einmal gegen Leko genau so und gewann sehr schnell, allerdings in einer Blitzpartie.
Saric vor der Partie noch müde
Objektiv stand Jobava auch bald redlich schlecht, behielt aber natürlich immer die gewünschten Fuddelchancen. Jobava schritte zum Mattangriff und steckte eine Figur ins Geschäft, aber nach dem Abtausch der zwei weißen Angriffstürme gegen die Dame blieb vom Angriff nicht viel übrig, während die Figur immer noch vom Brett verschwunden war., 0-1 im 38. Zug.
In Radjabov gegen Ding Liren stand die Königsindische Verteidigung auf dem Brett, Radjabov musste also gegen seine eigene Waffe kämpfen. Er wählte die Variante mit 6.h3. Bis zum 13. Zug war die Partie identisch mit der Partie Karjakin gegen Nakamura, Tashkent 2014.
Dann wich Ding mit 13...Ld7 vom Vorbild ab. Weiß rochierte lang und nun entwickelte sich ein lebhaftes Figurenspiel im Zentrum, nachdem die Königsindische Bauernkette dort nach und nach zerbröselt war. Schließlcih ergab sich das klassische Bild bei gegensätzlichen Rochaden: Beide Könige wurden angegriffen, doch der schwarze Angriff hatte mehr Durchschlagskraft, 0-1.
Und in Ivanchuk gegen Vachier-Lagrav sah man die Najdorf-Variante. Vor einigen Jahren war dies noch die Standard-Eröffnung nach 1.e4 - jeder Topspieler konnte im Schlaf die ersten 25 Züge der 50 wichtigsten Hauptvarianten aufsagen. Heute sieht man Najdorf aber immer weniger. Stattdessen kommt gerne die Berliner Verteidigung aufs Brett, die man zumindest in der Anfangszeit praktisch ohne Theoriekenntnisse spielen konnte. Und falls dann doch mal jemand zum "Sizi" greift, kommt doch eher Lb5 als d4. Vachier-Lagrave ist aber noch ein Najdorf- Anhänger und Ivanchuk niemand, der sich mit Lb5 versteckt.
In einer vieltausendmal gespielten Variante des Englischen Angriffs brachte Ivanchuk dann mit 15.a4 eine neue Idee ins Spiel. Nach beiderseitig langer Rochade hatte Weiß Raumvorteil und die aktivere Figurenstellung, aber die Partie endete dann doch sehr abrupt nach einer Ungenauigkeit von Vachier- Lagrave.
Der Satz vom "holländischen Open" stimmt übrigens inzwischen auch nicht mehr, denn wer würde einen jungen Mann wie Anish Giri, weltbester Jugendlicher und Nummer sieben der Welt zu einem solchen dazurechnen?
Er hatte heute zusammen mit Yifan Hou allerdings den kürzesten Arbeitstag. Die Partie der beiden jungen Leute endete in der Modernen Variante des Zweispringerspiels schon im 20. Zug, als Giri, mit den schwarzen Steinen spielend, eine Stellungswiederholung forcierte.
Runde 4 - Dienstag, den 13. | |
Van Wely, L. - Carlsen, M. | 0-1 |
Aronian, L. - Wojtaszek, R. | ½-½ |
Caruana, F. - So, W. | ½-½ |
Hou, Y. - Giri, A. | ½-½ |
Jobava, B. - Saric, I. | 0-1 |
Radjabov, T. - Ding, L. | 0-1 |
Ivanchuk, V. - Vachier-Lagrave, M. | 1-0 |
Kleiner Schwatz unter Frauen
Zwei Olympiasieger
Anne Haast
Ehepaar L'Ami
Gestern noch am gleichen Tisch, L'Ami und van Kampen
Start der Runde
Wei, Y. - Gunina, V. | 1-0 |
Sevian, S. - Potkin, V. | 1-0 |
Klein, D. - Saleh, S. | 0-1 |
l' Ami, E. - Michiels, B. | 1-0 |
Haast, A. - Van Kampen, R. | 0-1 |
Shankland, S. - Timman, J. | ½-½ |
Dale, A. - Navara, D. | 0-1 |
Joachim Schulze bei der Arbeit
Alina L'Ami auf der Suche nach der richtigen Perspektive
Alina begeistert die Jugend - aber womit?
Alle ChessBase DVDs zu haben
Leo Hovestadt mit Kollegen
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Das ganze Turnier wird durch Live-Kommentare auf dem Fritz-Server begleitet - in Deutsch und in Englisch.
Tag | Datum | Runde | Deutsch | Englisch |
Samstag | 10. Januar | Runde 1 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Sonntag | 11. Januar | Runde 2 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Montag | 12. Januar | Runde 3 | GM Thomas Luther | GM Alejandro Ramirez |
Dienstag | 13. Januar | Runde 4 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Mittwoch | 14. Januar | Ruhetag | ||
Donnerstag | 15. Januar | Runde 5 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Freitag | 16. Januar | Runde 6 | GM Yannick Pelletier | GM Simon Williams |
Samstag | 17. Januar | Runde 7 | GM Klaus Bischoff | GM Nicholas Pert |
Sonntag | 18. Januar | Runde 8 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Montag | 19. Januar | Ruhetag | ||
Dienstag | 20. Januar | Runde 9 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Mittwoch | 21. Januar | Runde 10 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Donnerstag | 22. Januar | Ruhetag | ||
Freitag | 23. Januar | Runde 11 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Samstag | 24. Januar | Runde 12 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Sonntag | 25. Januar | Runde 13 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
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Fotos: Joachim Schulze, Nadja Wittmann, Alina l'Ami (Turnierseite)
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