Viktor
Kortschnojs Schrecksekunden auf dem Weg zum Titel
Ein Bericht von Thomas Pähtz und Hannes Wendling
Fotos: Thomas Pähtz
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Ein herzliches Willkommen den Teilnehmer/innen der 111. SEM 2011
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Panorama
Gerade einmal
1600 Einwohner zählt das märchenhafte, in den Walliser Bergen gelegene
Leukerbad. Bereits die alten Römer wussten die heißen Quellen des heute größten
Thermalbade- und Wellnessferienortes der Alpen zu schätzen.
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Panorama
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Die Dala
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Zentrum Leukerbads
Wandern und Bergsteigen im Sommer, Apres Ski im Winter, die 10 m
herausragende Aussichtsplattform am Gemmi und vieles mehr machen Leukerbad zu
einem der beliebtesten Ferienorte der Schweiz.
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Rathaus
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Warme Quelle
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Parkanlage
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Alphörner
In den vergangenen Tagen war Leukerbad zum vierten Mal nach 1992,
2002 und 2007 Austragungsort der Schweizer Einzelmeisterschaften.
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Spiellokal im Schul - und Sportzentrum von Leukerbad
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Der Schweizer Meister wird alternierend im 10-köpfigen
Meisterturnier oder im ab 1820 ELO offenen Nationalturnier ausgespielt. Der
Sieger des Meisterturniers von Lenzerheide 2010, Yannick Pelletier, ging im
diesjährigen Nationalturnier nicht an den Start. Selbiges gilt für die
Titelverteidigerin bei den Damen, Tatjana Lematschko, die im Vorjahr bereits
ihren 10. Meistertitel erringen konnte. Dennoch war das Teilnehmerfeld mit
einigen Hochkarätern versehen.
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Blick in den Turniersaal von oben
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Artur Jussupow bei seiner Ankunft im Spielsaal
Mit Viktor Kortschnoj, Alexandra Kosteniuk und Miso Cebalo gingen
gleich drei ehemalige Welt- und Vizeweltmeister an den Start. Zum Kreis der
Favoriten zählten außerdem Joseph Gallagher sowie die nicht titelberechtigten
ausländischen Großmeister Christian Bauer, Sergey Ovseyevych und Andrei Sokolov.
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GM Bauer 1. Platz im HT1
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GM A. Sokolov 2. Platz HT1
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GM Sebastian Siebrecht spielt neben Viktor Kortschnoj
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A. Kostenjuk mit Tochter
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GM A. Cherniaev
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L. Stoeri 2. Platz Damen
Bereits wenige Minuten nach Beginn der ersten Runde gab es den
ersten kleinen Aufreger. Handyklingeln in Tischreihe 1! Erinnerungen an 2007
wurden wach, als hier in Leukerbad auf gleiche Art und Weise die Entscheidung im
Titelrennen fiel. Die damalige Spitzenpaarung der letzten Runde zwischen Joseph
Gallagher und Hansjürg Känel (beide 6 ½) endete nach gerade einmal 10 Minuten
mit 1-0 und dem Titelgewinn für Gallagher. Diesmal kamen die Spieler hingegen
mit einem blauen Auge davon. Der aufmerksame Beobachter konnte lediglich eine,
wie immer sehr modisch gekleidete, Frau Kortschnoj in den Gang flüchten sehen.
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Handyklingeln bei Frau Kortschnoj
Nach einem Turnierverlauf ohne große Überraschungen setzte sich
ELO-Favorit Bauer souverän mit 7 ½/9 durch.
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Spitzenpaarung v.l. Bauer-Gallagher
Spannend wurde es hingegen im Kampf um die Schweizer
Meisterschaft. Anders als bei uns entscheidet bei Punktgleichheit nicht die
Wertung, sondern ein Stichkampf zwischen den beiden Wertungsbesten. Durch die
bessere Zweitwertung reichte Kortschnoj bereits der erste Weißsieg gegen
Gallagher zum 5. Meistertitel. Allerdings hätte er das Tie-Break beinahe nicht
erreicht. Schlussrunden-Gegner Alexandre Domont verpasste unmittelbar nach der
Zeitkontrolle den Gewinnzug und verlor die Partie. Der Altmeister selbst wies
später auf den Fehler hin.
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L.Urban mit Schachlegende V.Kortschnoj
Bronze ging an den ebenfalls punktgleichen Beat Züger. Den Titel
der neuen Schweizer Meisterin sicherte sich erstmals die schweizerisch-russische
Doppelbürgerin Alexandra Kosteniuk. In Anbetracht eines enttäuschenden 24.
Platzes konnte dies allerdings nicht mehr als ein Trostpflaster darstellen. Mit
Nico Georgiadis sicherte sich das derzeit größte Schweizer Schachtalent gleich
zwei Titel. Neben Platz 1 bei den Schülern errang Georgiadis nach einem
Stichkampf gegen Nicolas Grandadam auch die Meisterkrone bei den Junioren.
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Sieger HT3
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Sieger HT2
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Sieger Hauptturnier Senioren
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Sieger HT1: Sokolov, Bauer, Züger
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Prominente Zuschauer
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Sieger Junioren
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Sieger Seniorenturnier: Vucenovic, Karl, Bend
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Sieger Damen: L. Stoeri, Kostenjuk, C. de Seroux
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Sieger Schweizer Meisterschaft: 2.J. Gallagher , 1.V. Kortschnoj , 3. B. Züger
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Schweizer Meister: v.l. Georgiadis, Kostenjuk, Kortschnoj, Vucenovic
Besondere
Erwähnung verdient das SEM-Jugendlager, das nunmehr in dritter Auflage
stattfand.
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Campingplatz neben der Spielstätte
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Gruppenfoto SEM-Lager
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Unsere Unterkunft
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Im Jahre 2008
entstand zwischen GM Thomas Pähtz und dem im Schweizer Jugendschach engagierten
IM Markus Klauser die Idee eines meisterschaftsbegleitenden Jugendlagers.
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Camille de Seroux (3. Platz Damen) und ihr deutscher Trainer
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Unser Jugendleiter IM Markus Klauser
Bereits im darauffolgenden Jahr wurde die Idee erstmals umgesetzt
und erntete prompt großen Zuspruch. Gleich 49 Teilnehmer ergriffen in den
letzten Tagen die Chance, die Meisterschaft mit zusätzlichem Großmeistertraining
zu kombinieren. Zum Trainingsprogramm, welches von GM Thomas Pähtz und Hannes
Wendling durchgeführt wurde, gehörten unter anderem eine nach Spielstärke
gestaffelte Trainingseinheit am Vormittag, die Analyse der Partie eines jeden
Spielers am Nachmittag und die allabendliche Kommentierung der interessantesten
Partien.
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Die Verstärkung unseres Trainerteams Martina Nobis bei der Partieanalyse
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Die Trainer H. Wendling (hinten links) und Th. Pähtz (vorne links) bei der
täglichen Arbeit
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Abendliche Partieanalyse im Clubraum
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Deutsche Delegation: v.l. oben: Pähtz, F.Wendling, Urban, Lampert und H.Wendling
v.l. mitte: Zahn, Schäfer, C. Graf und Nobis
v.l. unten: Mätzkow, L. Graf und J. Graf.
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Tischtennis als Ausgleichssport
Natürlich war auch genug Zeit für eine abwechslungsreiche
Freizeitgestaltung eingeplant. Neben Blitz- und Tandemturnieren standen Fußball,
Tischtennis, Wandern und Baden auf dem Programm. Dabei trafen Jugendliche aus
der Schweiz, Spanien, Australien und Deutschland aufeinander.
Bemerkenswert war auch das Engagement von Artur Jussupow, der in
Leukerbad eine öffentliche Trainingseinheit gab und während seines Aufenthaltes
bei der SEM mit seinen schweizer Trainingskindern Partien analysierte. Offenbar
zieht es immer mehr deutsche Trainer ins Ausland. Ein Warnsignal für DSB und DSJ!
Die deutsche Delegation war mit 13 Teilnehmern wieder gut
aufgestellt. Mit Clara Viktoria Graf (amtierende Deutsche Meisterin AK U12w),
Jonas Lampert, Alina Zahn und Supertalent Maximilian Mätzkow gingen gleich vier
Vertreter der Deutschen Nachwuchsspitze in Leukerbad an den Start. Besonders
hervorzuheben ist die gute Leistung von Alina Zahn, welche lange Zeit im
Hauptturnier 2 an der Spitze mitmischte und erst durch die Niederlage in der
Schlussrunde auf den 4. Platz zurückfiel.
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Dustin Hoffmann
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Lars Urban
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Alina Zahn
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Selina Moses
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Annabelle Schäfer
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Maximilan Mätzkow
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Florian Wendling
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Anna Nobis
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Oliver Graf
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Clara Graf
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Justus Graf
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Lennard Graf
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Mädchenpower aus Deutschland
Zusammenfassend kann man von einer hervorragenden Veranstaltung
sprechen, die in Deutschland ihresgleichen sucht.
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Turnierorganisatoren
Im nächsten Jahr werden die 112. Schweizer Einzelmeisterschaften
vom 12.-20.07.2012 in Flims (Graubünden) stattfinden. In diesem Rahmen wird es
zur vierten Auflage des turnierbegleitenden Jugendlagers kommen. Interessierte
Kinder und Jugendliche können sich gerne an GM Thomas Pähtz (thomaspaehtz@yahoo.de)
wenden.