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Senioren-Titelkämpfe gerettet
Nach geplatztem Meisterschaftsgipfel mühsamer Wechsel nach Bad Wildungen
Der alljährlich geplante deutsche Meisterschaftsgipfel in Braunschweig ist vom Deutschen Schachbund (DSB) abgesagt worden. Die Turbulenzen innerhalb des Verbandes, personeller und finanzieller Art, führten dazu, dass die Stadt Braunschweig keine Fördermittel für die Veranstaltung vom 21. bis 30. Juli 2023 zuschießen wollte. So reichte der DSB die Suche nach anderen Austragungsorten an die Referenten weiter.
Die Senioren erwiesen sich einmal mehr als rührig und hatten schnell in Dresden einen Ersatz gefunden: „Nach der Absage von Braunschweig haben Gerhard Meiwald und ich uns über Alternativen Gedanken gemacht.
Gerhard Meiwald kiebitzt am Spitzenbrett von Michael Becker | Foto: Hartmut Metz
Während Gerhard sich mit Dirk Jordan ausgetauscht hat, habe ich in erster Linie mit Gerhard Köhler und der Möglichkeit in Leipzig Kontakt aufgenommen“, berichtet Senioren-Referent Wolfgang Block und setzt fort, „allerdings waren die Vorstellungen in Leipzig über die Höhe der Raummieten so hoch, dass man sie nicht über zusätzlich zu zahlende Organisationskosten hätte abfangen können. Parallel hatte ich deshalb schon angefangen, andere Austragungsmöglichkeiten anzufragen, beispielsweise größere Hotels in Bremen, Potsdam oder Magdeburg.“ Doch überall herrschte das gleiche Problem: „Tendenziell waren die Vorstellungen von Raummieten aber höher als erwartet - und von uns nicht bezahlbar“, erzählt Block.
Gerhard Köhler ist nicht nur mit seiner Kinderschach-Stiftung aktiv, sondern spielt auch in Bad Wildungen mit. Vergeblich versuchte er, die Senioren-Meisterschaft mit Leipzig als Spielort zu retten. | Foto: Hartmut Metz
So kam ein Angebot aus Dresden gerade recht. In „Elbflorenz“ fand sich laut dem 66-jährigen Kerpener ein „Spielsaal im Internationalen Congress Center und Hotelunterkünfte im Maritim und etwas günstiger im Penck-Hotel“, schlug der Verein „Dresdner Schachfestival“ (DSF) vor. „Zugesagte Hotelprovisionen, Freizimmer für das Organisations-Team sowie eine mögliche Bezuschussung der Veranstaltung durch die Stadt Dresden sorgten für eine positive Kalkulation des Turniers“, berichtet Block weiter und hatte die Rechnung nicht mit dem DSB gemacht: „Aber auch dabei funkte der Schachbund dazwischen und verweigerte die Zustimmung!“
Erst „nach Veröffentlichung der Ausschreibung und Freigabe der Anmeldemöglichkeit griff der DSB in Person des Vizepräsidenten Sport (Anmerkung: bis zur Neuwahl hatte Ralph Alt das Amt inne, auf den jetzt Jürgen Klüners folgte) ein und untersagte mit einem Veto uns die Austragung in Dresden in Zusammenarbeit mit dem Verein ,Dresdner Schachfestival’. Speziell der Name Martina Jordan als Schatzmeisterin beim DSF und gleichzeitig als Beklagte in einem Strafprozess, der vom DSB geführt wird, diente als Begründung.“
Es sei „dann versucht worden, die bestehenden Verträge auf den DSB als Vertragspartner umzuschreiben. Ich hatte aber den Eindruck, dass beide Seiten daran nicht interessiert waren und setzte deshalb meine Bemühungen der Suche nach einem anderen Austragungsort fort“, klappte Block das Kapitel im beliebten Dresden zu.
Die „schwierige Suche in diesem Jahr“ konnte der 66-Jährige endlich in Bad Wildungen abschließen. Im westlichen Nordhessen wurde der DSB-Seniorenreferent mit dem dortigen Maritim-Hotel handelseinig. „Ein sehr angenehmes Gespräch mit der Veranstaltungsorganisation des Maritim in Bad Wildungen brachte mich dann dazu, mich mit dieser Lösung zu beschäftigen. Das Hotel hatte für denselben Zeitraum, der für Dresden geplant war, die Veranstaltungsräume frei. Wir lagen mit unserem geplanten Turnierende am 25. Juli einen Tag vor dem Beginn des DSAM-Finals, welches dort auch geplant war“, führt Block weiter mit Blick auf die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) aus, die vom 27. bis 29. Juli ausgetragen werden. Der 66-Jährige ergänzt, „drei Wochen dauerte es dann, den Vertrag so zu gestalten, dass das DSB-Präsidium diesem zustimmte - und die Anmeldemöglichkeit wieder freigeschaltet werden konnte.“
All die Wirren wirkten sich jedoch negativ auf die Anmeldezahlen aus. Am 11. Juni lagen diese bei nur 35 Spielern in der Alterskategorie 50+. Bei den älteren Semestern über 65 Jahre finden sich bis dato auch lediglich 98 Teilnehmer auf der Liste – deutlich weniger als in früheren Zeiten.
Immerhin können in dem traditionsreichen Staatsbad vom 17. bis 25. Juli 2023 sowohl die neunrundige Senioren-Einzelmeisterschaft als auch das Blitz- und das Schnellschachturnier durchgeführt werden. Auf der DSB-Homepage ist ein Bericht mit allen für die Veranstaltung notwendigen Informationen zu finden:
Die Anmeldungen für das Turnier sind über www.dsenem.de zu erledigen. Wer sich erst jetzt anmeldet, hat allerdings bei einer Zimmerbuchung im Maritim Bad Wildungen den Nachteil, dass die Sonderkonditionen womöglich nicht mehr gelten. Die nicht genutzten Zimmer des Kontingents gehen seit 9. Juni wieder in den allgemeinen Verkauf – allerdings kann man die Hotel-Mitarbeiter auf den Sonderpreis (84 Euro für ein Einzelzimmer inklusive Frühstück pro Nacht) hinweisen, in der Hoffnung, dass man diesen auch erhält. Ansonsten gibt es in Bad Wildungen genügend weitere andere Unterkünfte, die teilweise preislich darunter liegen.
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