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Im Pferdesport bezeichnet man als Derby ein Rennen gleichaltiger Pferde. Der Begriff geht auf ein 1780 erstmals auf der Epsom-Downs-Rennbahn (England) ausgetragene Pferderennen für dreijährige Vollblutpferde, begründet vom 12. Earl of Derby begründet wurde.
Auch der Deutsche Schachbund richtet alljährlich ein Derby aus, nicht für Dreijährige, das käme zu früh, aber für 60-Jährige, als "Seniorenderby". Organisator ist Klaus Ghode, der sich im Niedersächsischen Schachbund und im Deutschen Schachbund um das Schach und besonders um das Seniorenschach sehr verdient gemacht hat. Mitte März fand das Seniorenderby schon zum 17. Mal statt. Wer im Deutschen Schachbund gemeldet ist und 60 Jahre alt wird, erhält die Einladung zu diesem Turnier. Das Besondere daran ist: Jeder kann nur einmal teilnehmen. Jedes Turnier ist in seiner Besetzung einzigartig.
Austragungsort ist Undeloh in der Lüneburger Heide, hier der Undeloher Hof. Die ganze Lüneburger Heide, im Besonderen auch Undeloh, bietet eine große Zahl an rustikalen (im positiven Sinne) Unterbringungsmöglichkeiten, Hotels und Gastätten mit der Gelegenheit, in der Lüneburger Heide zu wandern und sich zu entschleunigen.
Die Gallerie der Heideköniginnen
Gute Spielbedingungen im Undeloher Hof
Das Angebot zum Derby nahmen 43 Spieler an. Der charmant-ländliche Undeloher Hof bietet mit einem großen und lichten Saal schöne Spielbedingungen. In Nebenräumen findet man auch rechlich Platz zum Analysieren der eigenen Glanzpartien und der im Nachhinein so unerklärlichen Fehler. Für eine günstige Unterkunft im Haus ist auch gesorgt.
Info-Wand
Die Spieltische waren mit den Fahnen der Länder, aus denen die Teilnhemer angereist waren, liebevoll dekoriert. Das Turnierprogramm selber ist allerdings recht straff organisert. Am Donnerstag, den 22. ging es mit einer Doppelrunde los. Freitag und Samstag folgten weitere Doppelrunden, jeweils 9 Uhr und 16 Uhr. Sonntag Vormittag wurde die letzte Runde gespielt. Am Nachmittag um 14 Uhr gab es die Siegerehrung.
Zu den 60-Jährigen, die eingeladen wurden und sich angemeldet hatten, gehörte auch Matthias Deutschmann.
Matthias Deutschmann mit der badischen Fahne, rechts
Kulturfreunde kennen den Freiburger von seinen vielen Auftritten als Kabarettist, ältere Schachfreunde aus seiner Zeit als Jugendkader- und Bundesligapieler. Jüngere Schachfreunde erkennen zumindest seine Stimme, als Stimmer von Fritz beim Kommentieren der Schachpartien gegen das Fritz-Programm.
Der prominente Schachfan war über Berlin angereist, wo Agon ihn eingeladen hatte, am Tag zuvor beim Kandidatenturnier den symbolischen ersten Zug auszuführen. Für den heutigen Hobbyschachspieler Matthias Deutschmann war es das erste Turnier seit vielen, vielen Jahren. Er hielt aber ausgezeichnet mit und hatte vor der letzten Runde sogar noch Chancen auf den (geteilten) Turniersieg. Ein Blackout in der letzten Runde warf den passionierten Cellospieler dann auf den zehnten Platz zurück. Sieger wurde FM Thomas Raupp vor Ralf-Peter Stahr und Andreas Carstens.
K. Gohde (Organisator), Ralf-Peter Stahr (2.), FM Thomas Raupp (1.), FM Andreas Carstens (3.) (Foto: Martin Sebastian)
Als Schiedsrichter vor Ort erfasste der Berliner Martin Sebastian dankenswerteweise die Partien.