Shamkir: Auftakt mit fünf Remisen

von Klaus Besenthal
31.03.2019 – Beim "Shamkir Chess 2019" wurde heute die 1. Runde absolviert. Die zehn zur Weltspitze zählenden Supergroßmeister produzierten letztlich fünf Unentschieden, wobei Viswanathan Anand gegen David Navara sicherlich die besten Gewinnchancen gehabt hatte - allein nutzen konnte er sie nicht. Nach dem ersten Tag des Turniers gibt es somit noch keinen echten Tabellenführer. Die Liveübertragung der 2. Runde gibt es morgen ab 13 Uhr wieder an dieser Stelle; Weltmeister Magnus Carlsen spielt dann mit Weiß gegen seinen Vorgänger Anand. Fotos: Shamkir Chess 2019

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Shamkir Chess 2019

Das Gashimov-Gedenkturnier wird mit zehn Teilnehmern als Rundenturnier durchgeführt. Gespielt wird täglich bis zum 9. April (am 5. April gibt es einen Tag Pause). 

Giri vor dem Remisschluss kurz unter Stress

Anish Giri und Veselin Topalov hatten lange Zeit mit ihren Figuren manövriert, ohne dass eine Seite nennenswerten Vorteil hätte vorweisen können. Kurz vor der Zeitkontrolle startete Topalov dann aber doch einen direkten Angriff auf Giris König - der Niederländer musste sicher einen Moment nachdenken, ehe er den richtigen Weg gefunden hatte, um die Attacke zu entschärfen:

 

Am Ende gab es ein Remis durch Zugwiederholung: Anish Giri und Veselin Topalov

Anands vergebliche Suche nach dem Gewinnweg

Viswanathan Anand hatte nach einem Fehler David Navaras in der späten Eröffnungsphase einigen Vorteil erzielt, doch dessen Realisierung entpuppte sich danach verschiedentlich als extrem schwierig. Zudem war Navara ein äußerst zäher Verteidiger, der gar nicht daran dachte, klein beizugeben. Schließlich rettete der Tscheche sich mit einem hübschen Turmopfer ins Remis:

 

Anand und Navara lieferten sich eine Großkampfpartie mit unentschiedenem Ausgang

Aktive Verteidigung sichert Carlsen das Remis

Magnus Carlsen hatte als Schwarzer gegen Teimour Radjabov zwischenzeitlich ein paar kleine Schwächen in seiner Stellung, aber die Art und Weise, wie der Weltmeister alles zusammenhielt, wirkte letztlich doch sehr überzeugend:

 

Magnus Carlsen startete mit einem Schwarzremis gegen Teimour Radjabov ins Turnier

Schnelles Remis zwischen Karjakin und Ding Liren

"Schnelles Remis" - das ist in diesem Fall kein Synonym für "langweilig". Die beiden Spieler bedienten sich einer Variante, die an sich schon interessant ist; zugleich entwickelten sie dabei eine Idee weiter, die Ding Liren unlängst in Wijk aan Zee erstmals gespielt hat - und die wohl noch nicht vergessen gewesen sein dürfte:

 

Ding Liren und Sergey Karjakin - der Russe wehrte den Angriffsversuch des Chinesen mit äußerst solidem Spiel gekonnt ab

Früher Feierabend auch bei Grischuk und Mamedyarov

In einer bekannten Variante des offenen Spaniers tauschten die Spieler nahezu alle Figuren ab, bevor sie schließlich eine Zugwiederholung hinbekamen:

 

Shakhriyar Mamedyarov hat bereits zweimal in Shamkir gewonnen - Alexander Grischuk will das erst noch schaffen

Ergebnisübersicht Runde 1

 

Tabelle

 

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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