Shamkir, Rd. 6: Karjakin brilliert im Endspiel

von Marco Baldauf
06.04.2019 – Während Tabellenführer Magnus Carlsen heute etwas schwitzen muss, ehe er gegen Ding Liren zu einem halben Zähler kommt, schließt Sergey Karjakin mit einem Sieg zum Weltmeister auf. Dieser gelingt Karjakin mittels starker Technik im Anschluss an eine sehr tiefgründige Vorbereitung. Den zweiten Tagessieg feiert Veselin Topalov | Foto: Turnierseite

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Ding ½-½ Carlsen

Sage und schreibe 100 Partien am Stück war der chinesische Spitzenspieler im vergangenen ohne Niederlage, ehe Maxime Vachier-Lagrave im November die Serie zum Einsturz brachte. Seitdem hatte die Nr. 3 der Welt bereits wieder eine Miniserie von 24 Partien hingelegt. In der 5. Runde des Gashimov Memorials verlor er nun gegen David Navara. So war er heute darauf bedacht, sich auf keinen Fall eine zweite Niederlage am Stück einzufangen und wählte gegen Carlsens Grünfeld die sicherste aller Varianten. Wer jedoch glaubt, Ding war nur auf Remis aus, der hatte sich gründlich getäuscht. Denn wie so oft in symmetrischen Stellungen war auch hier das weiße Mehrtempo von Bedeutung und Carlsen kam durchaus unter Druck, ehe er das Remis sicherstellen konnte.

Bastelt seit heute mit Erfolg an einer neuen Serie ohne Niederlage: Ding Liren | Foto: Turnierseite

 

Magnus Carlsen musste für den halben Zähler heute ordentlich arbeiten | Foto: Turnierseite

Giri ½-½ Navara

Als andere als überzeugt von seiner heutigen Vorbereitung zeigte sich Anish Giri. Trotz der Tatsache, dass die Ragozin Variante von David Navara durchaus zu erwarten war, hatte er schon bald keinen Überblick über seine Varianten mehr und musste bald auf Ausgleich umschalten.

 

"Wie ging das nach ...La5 gleich nochmal weiter?" | Foto: Turnierseite

 

Karjakin 1-0 Anand

Eine wesentlich geglücktere Vorbereitung durfte hingegen Sergey Karjakin attestiert werden. Im sage und schreibe 36. Zug endete sie: Anand begang mit 36...Sc6 einen ernstzunehmenden Fehler. Der Ex-Weltmeister aus Indien habe das Endspiel wohl auf die zu leichten Schulter genommen, so Karjakins Analyse in der Pressekonferenz. Klar, weiß hat nur noch zwei Bauern und dementsprechend wenig Gewinnpotenzial, doch man könne es durchaus spielen.

 

Radjabov staunt über Karjakin, der 37. Züge rausblitzt | Foto: Turnierseite

Für Karjakin und sein Team ist dies ein sehr typischer Ansatz. Während Carlsen gegen Anands Damengambit früh die bekannten Pfade verließ und eine Spielstellung in der Isolanistruktur anstrebte, folgt Karjakin der Vorgängerpartie zwischen Levon Aronian und Fabiano Caruana bis tief ins Endspiel, um dort dann feingliedrig zu verbessern. Hut ab vor der Leistung des Moskauers, der das für Schwarz wohl doch etwas schwierige Endspiel mit großer Klasse verwertet.

Topalov 1-0 Mamedyarov

In sichtlich schlechter Form präsentiert sich Shakriyar Mamedyarov im neuen Jahr. Einem sehr schwachen 12. Platz in Wijk aan Zee folgt nun eine uninspierter Auftritt beim Heimspiel in Shamkir. Heute verlässt den Aserbaidschaner die Fortune in einer seiner Paradedisziplinen, der Rechenleistung. In einer sehr komplizierten und intensiv geführten Partie kann er in Sachen Rechenleistung mit Veselin Topalov nicht mithalten.

 

2019 ist noch nicht sein Jahr: Aserbaidschans Spitzenspieler Shakriyar Mamedyarov | Foto: Turnierseite

Grischuk ½-½  Radjabov

Einen offenen Schlagabtausch liefern sich Alexander Grischuk und Teimour Radjabov

 

Carlsen und Karjakin führen nun mit je 4/6 die Tabelle an. In der achten Runde treffen sie in einer vermutlich turnierentscheidenden Begegnung aufeinander.

Partien

 

Turnierseite


Marco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.

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