ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Das Thema Betrug mit Computerhilfe im Schach ist derzeit hochaktuell. Und bei Weitem nicht zum ersten Mal. In der Vergangenheit gab es bereits eine Reihe von Betrugsvorwürfen und auch nachgewiesenen Betrugsversuchen bei verschiedenen Schachturnieren. Die FIDE und auch die Organisatoren von Schachturnieren führten verschiedene Sicherheitsmaßnahmen ein, um den Betrug beim Schach mit Computerhilfe zu unterbinden.
Eine bei fast allen großen Turnieren angewandte Sicherheitsmaßnahmen ist das Abscannen der Spieler und Personen im Spielbereich mit Metalldetektoren. Nachdem sich Magnus Carlsen aus Protest aus dem Sinquefield Cup zurückgezogen hatte, wurden diese Scanner vor jeder Runde zum Abscannen der Spieler eingesetzt. Das sieht professionell aus, aber ist es auch professionell?
Um diese Frage zu beantworten, müsste man wissen oder testen, wie empfindlich diese Geräte sind und was sie beim Scannen entdecken können. Eine offene Frage ist auch, ob das Personal, dass die Scanner bedient, dafür auch hinreichend ausgebildet ist. Die Vermutung lautet: nein. Und die nächste Frage betrifft den Zeitpunkt der Überprüfung. Reicht es, die Spieler vor der Runde zu scannen? Wie überprüft man, ob jemand sich erst im Verlauf der Partie, vielleicht erst nach den ersten Eröffnungszügen ein Hilfsmittel installiert?
Eine Journalistin des norwegischen Fernsehsenders NRK tat etwas Naheliegendes - sie probierte aus, welche technischen Hilfsmittel von dem in Reykjavik bei der Fischer Random Schachweltmeisterschaft als Sicherheitsmaßnahme eingesetzten Scanner aufgespürt wird - und welche nicht. Das Ergebnis war wenig ermutigend.
Beim Betreten des Spielsaal der Fischer Random Weltmeisterschaft werden alle Personen mit Scannern durchgescheckt.
Die Journalistin des NRK stellte sich dieser Prozedur und hatte an ihrem Körper gleich eine ganze Reihe von elektronischen Hilfsmitteln versteckt.
In ihrem Gehörgang hatte sie einen winzigen perlengroßen Hörer vor ihrem Trommelfell platziert, der von außen nicht sichtbar war. Dieser war als Empfänger mit einem in der Kleidung versteckten Signalgeber verbunden, der mit einer Smartwatch kommunizierte, die an der Innenseite der Gürtelschnalle angebracht war.
Winzige Hörer
Diese Ausrüstung ermöglicht einer zweiten Person von außen Signale auf die Smartwatch zu schicken, die von dort zum winzigen Hörer weitergeleitet wird.
Die NRK-Journalistin brachte zudem ein Walkie-Talkie mit in den Spielsaal, ein elektronisches Power-Armband und eine Sonnenbrille mit eingebauten Ohrstöpseln.
Bei der Eingangskontrolle wurde das Walkie-Talkie entdeckt und auch das Power-Armband. Nicht entdeckt wurden die Ohrstöpsel, die Smartwatch und auch nicht die Technik in der Sonnenbrille.
Offenbar besteht hier für die FIDE und die Organisatoren von Schachturnieren noch einiger Handlungsbedarf.