Sie können's noch

von Thorsten Cmiel
01.12.2022 – Bei der Senioren-Weltmeisterschaft zeigten die "alten" Haudegen, dass sie noch eine scharfe Klinge führen können und sehr viel vom Schach verstehen. Das gilt besonders auch für die Frauen, die im offenen Turnier mitspielten. Thorsten Cmiel hat ebenfalls teilgenommen und einige schachliche Leckerbissen rausgepickt. | Fotos: FIDE (David Llada)

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Bei den Weltmeisterschaften der Senioren in Assisi, in den zwei Altersgruppen 50+ und 65+ ausgetragen, haben die "Oldies" bewiesen, dass sie nicht verlernt haben und immer noch eine scharfe Klinge führen können. Da zu wenige Frauen gemeldet hatten, spielten die Frauen in offenen oder Männerturnieren mit und lernten ihren männlichen Gegnern das Fürchten.

So musste der dänisch-isländische Großmeister Henrik Danielsen in den Runden fünf und sechs gleich zweimal hintereinander gegen seine weiblichen Gegner die Waffen strecken.

 

Elvira Behrend

In Runde fünf unterlag er Elvira Berend, die am Ende des Turniers als beste Frau im Feld Seniorenweltmeisterin der Frauen in der Gruppe 50+ wurde.

 

 


In Runde sechs folgte eine Niederlage gegen die stark aufspielende Sopio Tereladze. Sie entfesselte nach 25 Zügen einen Mattangriff. Die Partie wurde allerdings nicht übertragen, weil sie hinter Tisch 15 gespielt wurde.

Stark: Sopio Tereladze

Eine Runde später bezwang die Georgierin mit den weißen Steinen Fred Berend. Für den Luxemburger war es die zweite Niederlage gegen eine Frau in diesem Turnier, denn in Runde eins hatte er schon gegen John Nunns Ehefrau Petra Fink-Nunn verloren. 

 

 


Sehr gut startete Eric Prie in das Turnier, mit vier Siegen in den ersten vier Runden. Nach der folgenden tollen Angriffspartie lief es jedoch nicht mehr so gut und er verlor zweimal mit Skandinavisch.

 


Ein sehr gutes Turnier spielte Frank Holzke. Bis zum Schluss spielte der Porzer um den Titel mit.

 

 

In der 10. Runde traf der deutsche Großmeister auf Sopio Tereladze und stand im Endspiel glatt auf Verlust. Doch stand ihm Caissa zur Seite:

 

 

 

John Nunn

Bei den älteren Senioren 65+ dominierte der englische Großmeister Dr. John Nunn das Turnier, hier folgt eine nette Angriffspartie:

 

 

Nunns Siegeslauf wurde jedoch von Jens Kristensen gestoppt, der damit vor der letzten Runde gute Chancen auf den Weltmeistertitel hatte.

Jens Kristensen

Ein Remis in der Schlussrunde hätte dem Dänen gereicht. Doch er geriet in ein schwieriges Endspiel:

 

 

 

So wurde John Nunn doch noch Senioren-Weltmeister 65+. Der Frauentitel ging an Nona Gaprindashvili. Surab Sturua wurde Seniorenweltmeister in der Altersgrupp 50+.

 

 


Thorsten Cmiel ist Fide-Meister lebt in Köln und Milano und arbeitet als freier Finanzjournalist.