In Malmö wurde beim traditionellen Sigeman & Co Turnier bereits die vorletzte Runde gespielt. Anders als an den Tagen zuvor wird die letzte Runde am Mittwoch dann schon um 12 Uhr gestartet. Für den deutschen Teilnehmer Vincent Keymer war es kein gutes Turnier. Der klaren Niederlage gegen Gukesh folgte eine unglückliche Niederlage gegen Abhimanyu Mishra, in besserer Stellung und in Zeitnot. Einen Sieg konnte Keymer nicht verbuchen. In der Schlussrunde führt Keymer noch einmal die weißen Steine, hat aber mit Arjun Erigaisi nicht gerade Laufkundschaft zum Gegner. Erigaisi spielt jedoch im Spitz auf Knopf und so ist alles möglich. Nach fünf entschiedenen Partien, mit zwei Siegen und zwei Niederlagen, leistete sich der Inder in Runde sechs sein erstes Remis.
Auf dem Elometer hat Keymer im Laufe des Sigeman-Turniers mehr als zehn Elopunkte eingebüßt und ist damit wieder einigermaßen deutlich unter die 2700-Marke gefallen. In der Live- Jugendweltrangliste ist Keymer aber noch ganz knapp auf Rang sechs geführt, vor Praggnanandhaa. Mit der Partie gegen Erigaisi kann sich das aber auch alles noch ändern.
Die 6. Runde des Turniers brachte als erste im bisherigen Turnierverlauf vier Remise. Gegen Jorden van Foreest erhielt Vincent Keymer mit den schwarzen Steinen aus der Nimzoindischen Verteidigung heraus eine interessante Stellung mit Angriffschancen, weil der Niederländer lang rochiert hatte. Weiß hatte aber ebenfalls Angriffsmöglichkeiten und so entschied sich Keymer, die Partie mit einem Figurenopfer ins ewige Schach und damit ins Remis abzuwickeln.
Auch die Partie zwischen Arjun Erigaisi und Abhimanyu Mishra endete in einer total verschachtelten Bauernstellung ebenfalls ohne Sieger. Im Jobava-Londoner System griff Erigaisi am Königsflügel an und blieb mit seinem König in der Mitte. Mishra hielt die Linien jedoch erfolgreich geschlossen.
Der zweite Spitzenreiter Peter Svidler konnte seinen Vorsprung ebenfalls nicht weiter ausbauen. Gegen die Najdorfvariante von Nils Grandelius spielte Svidler eine Nebenvariante, holte dort aber nicht viel heraus. Die Partie verflachte schließlich im Schwerfigurenendspiel.
In der Partie zwischen Boris Gelfand und Gukesh rochierte der junge Inder mit den schwarzen Steinen in einer der Slawischen Hauptvarianten lang und erhielt nach dem Damentausch das bessere Endspiel. Gelfand konnte sich jedoch erfolgreich verteidigen.
Am Mittwoch endet dieses Traditionsturnier also und wird von der FIDE in ihrer neuen Turnierwertung berücksichtigt. Der beste Spieler erhält am Ende der Saison einen Platz im Kandidatenturnier.
Ergebnisse der 6. Runde
Tabelle nach der 6. Runde
Partien
Turnierseite