ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Der 35-jährige englische Großmeister Simon Williams (2426 ELO) hat für ChessBase schon eine Reihe beachtenswerter CDs verfasst, z.B. über die englische Eröffnung. Er verlegt auch Schachbücher und ist als Kommentator tätig – ein vielfältiger Autor.
Hier soll es um sein neues Werk „A dynamic weapon against the QGD – 5. Bf4“ gehen. Es geht zunächst irritierend los – eine Einführung ins Thema sollte nicht 29:51 min. lang sein – da ist ihm der Maßstab etwas verrutscht. Allerdings merkt man sofort, dass Mr. Williams Erfahrung im Vermitteln von Schachinhalten hat – er hebt selbst hervor, dass er schon ca. acht Schachbücher geschrieben hat. Und er weiß, Gefühle zu wecken und den Hörer mit seinem unterhaltsamen Vortragsstil zu fesseln. Da werden auch schon Mal Grimassen gezogen; er kommt immer etwas hemdsärmelig daher, was einen an die eigenen ersten Stunden im Schachklub erinnert – wo man nicht an dem besten Zug, sondern an einem schneidigen Angriff, krachenden Turmopfern und einer Menge Spaß interessiert war.
GM Simon Williams in Aktion
An Williams‘ Akzent muss man sich allerdings erst gewöhnen („difference“ spricht er wie „divverence“ aus). Die meisten Beiträge sind um die 20-25 min. lang, nur am Ende geht ihm etwas die Puste aus, da schrumpfen sie auf 6-10 min. Länge zusammen. Immer aber sind sie motivierend und mit Freude am Schach dargeboten, Langeweile kommt nicht auf. Manchmal sind die Ratschläge etwas schematisch (auf ...c5 möchte er fast immer dxc5 antworten („This is our philosophy“)). Schön ist, dass er sich nicht verzettelt, sondern sich auf die wesentlichen Pläne konzentriert („I left out stupid ideas“).
Er findet auch Platz für ein paar Anekdoten – die lustige Geschichte über Speelman gegen Short im Viertelfinale der „Candidates“ zum Beispiel. Ein feiner englischer Humor leuchtet über allem, da bekommt auch Carlsen einen Seitenhieb weg. Auch die Mühen des Lehrens bespricht er („It's a nightmare teaching at school sometimes – believe me, but it has to be done“).
Das Mattsetzen scheint ihm generell viel Freude zu bereiten „buff, checkmate – easy stuff!“. Da werden auch gerne blumige Bilder lustvoll zelebriert („before fireworks go blasting into space...“). Er ist wahrlich kein ruhiger Positionsspieler, das merkt man schnell („Nxf7! bang! g5! Smashing the line open – powerful play by Sargissian...“). Hier wird die alte Kaffeehausmentalität freigelegt, wegen der man mit Schach einmal begonnen hat. Er lässt sich jeden Angriffszug auf der Zunge zergehen wie ein Himbeerbonbon.
Immer auf der Suche nach schachlichen Leckerbissen: GM Simon Williams
Seine Lieblingsvariante ist eine, in der Weiß Dc2 mit folgender langer Rochade spielt, diese Anfangszüge repetiert er gleich mehrfach, weil ihm der darauf folgende Angriffsplan auf der h-Linie so viel Freude bereitet, scheint es.
Auch im positionellen Spiel gegen den Isolani kennt er sich aus, das ist ein Thema, was er gern und gründlich erklärt. Immer sucht er nach „simple strategies“, die sich für Weiß auszahlen. Schön, dass er immer wieder einmal Vorheriges, z.B. die verschiedenen Zugalternativen vorangegangener Videos wiederholt.
Der Clou sind am Schluss die wirklich zahlreichen Aufgaben, die kritische Varianten der DVD in Erinnerung rufen sollen.
Sehr nützlich! Diese DVD macht Spaß.
Simon Williams:
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