Sinquefield Cup, Runde 5: Caruana weiter vorne – Duda und Gukesh: Remis nach einer aufregenden Partie

von Stefan Liebig
23.08.2025 – In Runde 5 des Sinquefield Cups 2025 blieben alle Partien ohne Sieger – darunter der spektakuläre Kampf zwischen Duda und Gukesh. Daher behauptete Fabiano Caruana mit ruhigem Stil in der Partie gegen Wesley So die alleinige Führung. Aber er kann sich darauf nicht ausruhen, denn vier Runden vor Schluss liegen sein Landsmann Levon Aronian und der junge Inder Praggnanandhaa Rameshbabu nur einen halben Punkt hinter ihm. | Fotos: Lennart Ootes

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Am fünften Spieltag des hochkarätigen Sinquefield Cups, einer weiteren Station der Grand Chess Tour 2025 im renommierten Saint Louis Chess Club, gingen alle Partien remis aus – dennoch fehlte es nicht an Spannung:

Spitzenreiter Fabiano Caruana setzte auf Sicherheit beim Unentschieden gegen Wesley So. Die beiden langjährigen Konkurrenten einigten sich nach einer englischen Symmetrievariante auf ein friedliches Remis. Dank der anderen Ergebnisse bleibt Caruana mit 3,5 Punkten alleine an der Spitze.

Fabiano Caruana: In der fünften Runde mit solider Spielweise zum Unentschieden gegen Wesley So. Caruana behauptet damit die Spitzenposition. | Foto: Lennart Ootes

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Drama beim Weltmeister

Dommaraju Gukesh (rechts): Gegen Duda (links) lieferte er eine wilde, komplexe Partie – am Ende reichte es trotz hohem Druck nur für ein Unentschieden. | Foto: Lennart Ootes

Das vielleicht dramatischste Duell des Tages lieferten sich Jan-Krzysztof Duda und Weltmeister Gukesh Dommaraju: In einer hochkomplexen Partie entfaltete sich eine wilde Abtauschphase mit Potenzial für eine Entscheidung – doch Gukesh parierte geschickt. Duda verpasste mit 27.Bg2!! den letzten und vermutlich entscheidenden Hieb, wodurch es letztlich zur Remis-Wiederholung und anschließendem Remis-Handschlag kam. Hier die Analyse von ChessBase-Mitarbeiter GM Karsten Müller:

Karsten Müller sendete noch drei Anmerkungen von Wolfram Schön zu seiner Analyse:
1.) Nach 15...Sf6 bzw. 17...h3 zeigt Stockfish 17.1 an, dass Schwarz bereits kurz vor dem Sieg steht.
2.) In Bezug auf 24...Lb7 25.Da2 Sd7 26.Sc4 geht die Bewertung von Stockfish 17.1 über +2 hinaus, sodass es nach einem Sieg für Weiß aussieht. Weiß verliert seinen h2-Bauern, gewinnt aber entweder g7 oder a5. Er bleibt also einen Bauern im Plus, ohne ausreichende Kompensation.
3.) Anstelle von 25.Da2 kann Weiß auch mit 25.Kd2 schön gewinnen.

Gukesh im Interview nach der Partie:

Two Super Grandmasters from India explain the ins & outs of Attack, Tactics an Calculations in these two video courses.

Auch in weiteren Begegnungen fehlten die Gewinnzüge:

Alireza Firouzja opferte zwei Bauern, konnte Levon Aronian nicht bezwingen. Aronian konterte präzise, sodass die Partie nach knapp einer Stunde mit einer Zugwiederholung endete.

Levon Aronian schwimmt seit Wochen auf einer Erfolgswelle: Mit kühler Verteidigung hielt er dem Angriff von Firouzja stand und sicherte ein Remis in weniger als einer Stunde. | Foto: Lennart Ootes

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Maxime Vachier-Lagrave und Praggnanandhaa trennten sich friedlich – obwohl letzterer zwischenzeitlich durchaus Chancen hatte, die er aber nicht verwerten konnte. Auch Sam Sevian und Nodirbek Abdusattorov beendeten ihren Kampf ohne Gewinner, trotz Sevians Ambitionen, eine Entscheidung zu erzwingen.

Nach dem eher vorsichtigen Tag folgt nun der Ruhetag, bevor es am Sonntag weitergeht. Die Ausgangslage bleibt klar: Caruana führt das Feld mit 3,5 aus 5 an, gefolgt von Aronian und Praggnanandhaa mit je 3 Punkten – Weltmeister Gukesh steht bei 2,5 Punkten. In Runde 6 trifft Caruana mit Schwarz auf Sevian, Aronian auf So und Praggnanandhaa auf Duda. Gukesh bekommt es mit Firouzja zu tun und der abgeschlagene Abdusattorov spielt gegen Vachier-Lagrave.  

Ergebnisse

Analyse der 5. Runde

Tabelle

Partien

Webseite der Grand Chess Tour


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.