Gukesh und Firouzja gingen in einem Najdorf-Sizilianer schnell eigene Wege, und zunächst schien es Gukesh zu sein, der sich besser zurechtfand.
Aber in der Diagrammstellung stellte er mit 21.Sed5?! den "falschen" Springer nach d5 und vergab damit seinen Vorteil. Firouzja reagierte mit 21…Sa6! umsichtig und übernahm bald die Initiative.
Die Stellung mündete schließlich in ein Endspiel, in dem Firouzja einen Mehrbauern und gute Gewinnchancen hatte. Allerdings hatte er nur noch eine Minute auf der Uhr, und das war nicht genug. So spielte er in der Diagrammstellung 36...Txc2?!, was zwar einen zweiten Bauern einsammelt, aber nicht der genaueste Weg zum Gewinn ist.
Besser war 36...f4! 37.Txd6 Th5+ mit anhaltender Initiative für Schwarz.
Im weiteren Verlauf der Partie verteidigte sich Gukesh präzise und zäh, obwohl auch er in Zeitnot geriet. Einmal hatte er nur noch zwei Sekunden auf der Uhr, aber den Weg zum Remis fand er dennoch.

Gukesh Dommaraju und Alireza Firouzja | Foto: Lennart Ootes
Vachier-Lagrave hatte einmal mehr Probleme, eine Gewinnstellung zu verwerten und ließ Abdusattorov ins Remis entschlüpfen.

Nodirbek Abusattorov | Foto: Lennart Ootes
Sam Sevian spielte gegen Tabellenführer Fabiano Caruana und kam in Vorteil. Aber er verzichtete darauf, Caruana mit einer scharfen, komplizierten Fortsetzung unter Druck zu setzen, und setzte stattdessen auf Sicherheit und beendete die Partie mit einem Remis durch dreifache Stellungswiederholung.
Die übrigen Partien – Praggnanandhaa gegen Jan-Krzysztof Duda sowie Levon Aronian gegen Wesley So – verliefen vergleichsweise ruhig und endeten ohne ernsthafte Gewinnchancen auf beiden Seiten.

Tabellenführer Fabiano Caruana | Foto: Lennart Ootes

Levon Aronian | Foto: Lennart Ootes
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