Sinquefield Cup: Viel Spannung und drei Sieger

von André Schulz
28.11.2023 – Der Sinquefield Cup kommt in Fahrt. Nach dem Ruhetag brachte die sechste Runde am Montag drei entschiedene, zum Teil spektakuläre Partien. Wesley So besiegte Levon Aronian und hat mit seiner zweiten Gewinnpartie die alleinige Führung übernommen. Auch seine Chancen zur Teilnahme am Kandidatenturnier stehen gut. | Fotos: Lennart Ootes

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In der sechsten Runde des Sinquefield Cups erhielt Ian Nepomniachtchi seinen zusätzlichen Ruhetag. Unter normalen Umständen hätte er gegen Jan-Krzysztof Duda gespielt, doch nach dem Rückzug des polnischen Spitzenspielers setzt immer ein Spieler aus und darf einen zusätzlichen Ruhetag genießen.

Die sechste Runde markiert den Beginn der zweiten Hälfte des Turniers, das bisher auf seltsame Weise wie gelähmt wirkt. Nur zwei entschiedene Partien bei 19 Remis, eine Remisquote von 90%, ist selbst für ein Topturnier einfach zu viel, auch wenn einige der Partien durchaus auch spannend waren. 

Bei Wesley So, Anish Giri und Alireza Firouzja steht aber auch eine mögliche Qualifikation für das Kandidatenturnier auf dem Spiel. Diese drei Spieler haben noch die Chance, sich über die Elozahl zu qualifizieren.

In der sechsten Runde trafen die beiden einzigen bisherigen Sieger aufeinander, Wesley So und Levon Aronian, mit So als Führer der weißen Steine. 20 Züge lang wurde die Theorie der Berliner Variante zitiert, dann entstand ein Endspiel, in dem So mit Läufer gegen Springer ganz langsam einen kleinen Vorteil erreichte. Schließlich gewann er einen Bauern und führte den Materialvorteil zum Sieg.

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Italienisch gilt als gediegener Partieanfang, bei dem wenig Figuren getauscht werden und gehaltvolle Stellungen entstehen, in denen es mehr auf Pläne ankommt als auf forcierte Varianten. So zeigt hier die Pläne aus schwarzer Sicht.

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Eine sehr spannende Partie boten Aireza Firouzja und Fabiano Caruana.

Der ewigen Suche nach neuen Nuancen im ausgelutschten Italienischen Guocco Piano vielleicht müde, ließ Firouzja sich auf das Zweispringerspiel ein und lieferte sich mit Caruana ein Theorieduell in der Variante mit 6.Ld3. Nach der langen weißen Rochade entstand eine sehr komplizierte und unterhaltsame Partie. 

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Auch Anish Giri wurde in seinen Ambitionen auf eine Qualifikation zum Kandidatenturnier über die Elozahl zurückgeworfen. Gegen Leinier Dominguez kam durch Zugumstellung eine Stellung aus der Geschlossenen Variante der Sizilianischen Partie aufs Brett. Nach dem Damentausch erlangte Dominguez das bessere Endspiel und gewann die Partie.

Leinier Dominguez

Nur eine Partie endete am sechsten Spieltag remis. Gegen Maxime Vachier-Lagrave gewann Richard Rapport in der Sizilianischen Alapin-Variante einen Bauern, konnte diesen aber nicht verwerten. 

Ergebnisse Runde 6

Tabelle

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.