Sinquefield Cup: Vier Remis und ein Krankheitsfall

von André Schulz
23.11.2023 – Auch am zweiten Spieltag des Sinquefield Cups endeten alle Partien remis, boten aber reichlich Spannung. Ian Nepomniachtchi verpasste gegen Leinier Dominguez einen möglichen Sieg und Fabiano Caruana stand gegen Levon Aronian auch hoch überlegen. Eine Partie musste wegen Krankheit verschoben werden.| Fotos: Lennart Ootes (Saint Louis Chess Center.

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Die zweite Runde des Sinquefields Cups wurde nur von acht Spielern bestritten. Jan-Krzysztof Duda hatte sich krank gemeldet. Sein Gegner für diese Runde, Richard Rapport musste zwangsweise mit pausieren. Die Partie wird vermutlich am Ruhetag nachgeholt werden.

Keine Partie heute für Rapport

Tatsächlich endeten auch am zweiten Tag alle Partien mit Remis. Das hätte allerdings nicht so sein müssen. Im Unterschied zum ersten Spieltag wurde doch an fast allen Brettern um mehr als einen halben Punkt gekämpft.

Mit Alireza Firouzja und Anish Giri trafen zwei Spieler aufeinander, die sich über die Elozahl noch für das Kandidatenturnier qualifizieren wollen. Im viel gespielten Italienischen Giuocco Piano brachte vor allem Giri viel Aggressivität in die Partie. Ein taktisches Scharmützel löste sich jedoch in ein gleich stehendes Endspiel auf und die Partie endete ohne Sieger.

Ian Nepomniachtchi wählte gegen Leinier Dominguez in seiner Englischen Partie mit 7. Se4 einen Zug, den Rasmus Svane häufig angewandt hatte. Erst verlor der Vizeweltmeister einen Bauern, dann hatte er einen Mehrbauern.

Schließlich entstand eine anspruchsvolles Endspiel mit Damen und Leichtfiguren, das für Weiß gewonnen aussah, aber noch einiges an Präzision verlangte. Die zeigte Nepomniachtchi auch lange Zeit, dann aber...

Eine spannende Partie lieferten auch Fabiano Caruana und Levon Aronian. In einer Anti-Berliner Variante der Spanischen Partie gab Aronian mit Schwarz Caruana die Gelegenheit sich mit einem Qualitätsopfer einen starken Vorposten und Freibauern auf d6 zu verschaffen.

Die weiße Stellung wirkt überlegen. Was aber ist der Gewinnweg?

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Die Partie zwischen Wesley So und Maxime Vachier-Lagrave bot noch am wenigsten Spannung, hatte aber auch seine Feinheiten. So hatte Vachier-Lagraves Najdorf-Variante mit dem seltenen Zug 6.Ld3 beantwortet, wonach der Franzose den Übergang in die Drachenvariante wählte. Beide Spieler rochierten lang und die Spannung löste sich dann bald in einem Endspiel mit Damen und Läufern auf.

Ergebnisse

Tabelle

Partien

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.