
| Runde 3: Samstag, Mai 13, 2006 |
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Ruslan Ponomariov
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½-½
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Veselin Topalov |
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Etienne Bacrot
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½-½
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Peter Svidler |
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Vishy Anand
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0-1 |
Gata Kamsky |
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Gata Kamsky liegt an der Spitze!
Von Dagobert Kohlmeyer

Hostess Mialena

Runde 3

Das M’tel
Masters in Sofia hat seine erste Sensation. Gata Kamsky stoppte in der
dritten Runde am Samstag den bisherigen Spitzenreiter Vishy Anand und
übernahm durch seinen Sieg überraschend selbst die Führung. Der indische
Schachheld führte erstmals die weißen Steine, und nicht wenige dachten, das
würde ihm vielleicht den dritten Punkt einbringen. Aber es kam anders.

Anand
verrechnete sich im Mittelspiel derart, dass der Wahlamerikaner nach vier
Stunden Spielzeit den vollen Punkt kassierte. „Mein Zug 38.f3 war ein dicker
Fehler, wodurch ich eine schwierige Stellung bekam“, erklärte Anand in der
Pressekonferenz nach der Partie. „Vielleicht war das Endspiel danach noch
Remis…“ Fragezeichen.
Es klang
aber nicht sehr überzeugt. Am Ende des Duells hatte Vishy gänzlich den
Spielfaden verloren und tauschte noch den letzten Turm ab, weil er das sich
ergebende Bauernendspiel falsch eingeschätzt hatte. Nach 57 Zügen stellte er
die Uhr ab.
Vor den
Journalisten spulten beide Großmeister einige Varianten ab und wollten sich
danach nicht mehr über ihre Befindlichkeit äußern. Der wortkarge Kamsky
wirkte nach seiner Marathonpartie vom Vortage, in der er Etienne Bacrot nach
sieben Stunden niedergekämpft hatte, sehr müde. Auf unsere Frage, wie er sich
als Spitzenreiter fühlt, sagte er nur: „Ich bin total abgekämpft, das ist
alles.“ Stand auf und verließ den Presseraum. So recht schien Gata wohl noch
nicht realisiert zu haben, was da gerade passiert war. Anand wirkte ebenfalls
angeschlagen. Langsam wird Kamsky wohl zum Albtraum für ihn. Schon im Januar
beim Turnier in Wijk aan Zee hatte er Vishy eine schmerzliche Niederlage
zugefügt.
Die anderen
beiden Partien endeten remis. Topalow hatte gegen Ponomarjow die schwierigere
Stellung, aber konnte durch aktives Spiel seinen geringen Materialnachteil
immer ausgleichen. Bacrot verbuchte gegen Swidler seinen ersten halben Punkt.

Eine nicht
unwichtige Rolle bei den großen Turnieren spielen die Sekundanten der
Superstars. Auch wenn Kamsky und Swidler hier in Sofia keinen Trainer dabei
haben, nehmen andere Teilnehmer gern die Hilfe von Kollegen in Anspruch.
Etienne Bacrot, der am dritten Spieltag das erste Remis schaffte, wird hier
zum Beispiel vom Schweizer Großmeister Yannick Pelletier unterstützt.

Neu im Boot
bei Weselin Topalow ist neben Iwan Tscheparinow nun auch Baadur Jobava aus
Georgien. Auch wenn sein Maestro mit bisher 1 aus 3 noch nicht so gut aus den
Startlöchern kam, war der junge Großmeister aus dem Kaukasus gern bereit,
sich mit uns zu unterhalten.
„Die Arbeit mit Topalow ist eine Frage der
Ehre“
Gespräch mit Baadur Jobava
Von Dagobert Kohlmeyer
Der
georgische Großmeister feierte mit dem Sieg im diesjährigen Aeroflot Open von
Moskau seinen bisher größten Erfolg. Das Team Topalow wurde auf den
schlaksigen Großmeister aufmerksam und engagierte ihn postwendend als
Sekundanten für Weselin. Beim Superturnier in Sofia gab der 22-Jährige seinen
Einstand und unserem Reporter Auskunft über sich.

Wir sitzen
spätabends nach der zweiten Runde in der Hotellobby. Baadur Jobava muss sich
erst einmal mit einem Espresso stärken. Sein Arbeitgeber Topalow hat gerade
gegen Anand verloren. „Vishys Springerzug nach g5 war teuflisch“, konstatiert
der Georgier achselzuckend. Dann wechseln wir schnell das Thema. Ich bitte
den Großmeister, sich den deutschen Schachfans etwas vorzustellen. Nicht
zuletzt deshalb, weil Baadur Jobava Ende Juli bei den Dortmunder Schachtagen
spielen wird.
„Ich wurde
am 26.11.1983 in der Stadt Gali in Abchasien geboren. Es ist eine
Teilrepublik von Georgien. Als dort der Bürgerkrieg begann, zogen wir mit der
ganzen Familie nach Charkow in der Ukraine. Dort lebte ich einige Jahre und
maß meine Kräfte mit solchen Jungs wie Andrej Wolokitin. Das hat mich
schachlich sehr vorangebracht.“
(Historischer Exkurs: Im August 1992 marschierten georgische Truppen in die
nach Unabhängigkeit strebende autonome Republik Abchasien ein. Damit begann
ein Krieg, der erst 18 Monate später mit dem Sieg des David Abchasien über
den Goliath Georgien endete. 250 000 Georgier, die große Mehrheit der
Bevölkerung Abchasiens, flohen. Zurück blieben 75 000 Abchasen und ein einst
blühendes Land in Trümmern. - D. Kohlmeyer)
Baadur, wer lehrte dich
Schachspielen?
Mein Vater.
Ich war gerade einmal vier Jahre alt. Vater war Meisterkandidat und weihte
mich als erster in die Geheimnisse des Spiels ein.
Hast du schnell
Fortschritte gemacht?
Ja, das
ging ziemlich rasch. In der Kindheit hatte ich ganz gute Erfolge. Etliche
Male gewann ich die georgische Kindermeisterschaft. Bei der Weltmeisterschaft
U 18 im Jahre 2000 in Spanien wurde ich Siebenter.
Bei der letzten Olympiade
konntest du auf spanischem Territorium noch viel mehr glänzen.
In Calvia
hatte ich die beste Performance am vierten Brett. Ich holte dort 8,5 Punkte
aus 10 Partien. Schöne Erfolge für mich waren auch der Sieg beim Open in
Dubai 2003 und beim Samba-Cup 2005.

Was sind deine nächsten
Pläne?
Nach
Beendigung des M-tel Masters in Sofia geht es gleich nach Turin. Dort besetze
ich diesmal das erste Brett meines Landes. Die Schacholympiade wird wieder
eine gute Möglichkeit sein, sich mit starken Leuten aus aller Welt zu
vergleichen.
Der Sieg in Moskau brachte
dir auch einen Platz im Elitefeld beim diesjährigen Chess Meeting in Dortmund
ein. Hast du viel Respekt vor deinen großen Gegnern?
Hochachtung
habe ich schon vor ihnen, aber ich fürchte Gott sei dank niemanden. Ich will
mich gründlich vorbereiten, und dann werden wir sehen, wie es im Sommer dort
läuft.
Wie kam es denn genau zu
dem Engagement im Topalow-Team?
Gleich nach
dem Aeroflot Open kursierte schon das Gerücht, dass sie an mir interessiert
sind. Und tatsächlich rief Manager Silvio Danailow mich kurz darauf an lud
mich ein.
Zahlen sie auch gut?
Keine
Ahnung, was ich bekomme. Das Angebot kam für mich so unerwartet. Und die
Frage der Finanzen haben wir bislang noch gar nicht erörtert. Für mich ist es
eine Freude, mit Weselin zu arbeiten. Es sollte eigentlich für jeden
Schachspieler eine Ehre sein, auf so hoher Ebene mitzuwirken.
Weil man selbst eine Menge
davon profitiert?
Richtig.
Ich denke, dass ich für mein Schach sehr viel lernen kann. Denn ich mache
doch ganz wertvolle Erfahrungen. Das ist mit keinem Geld der Welt
aufzuwiegen. Schon nach kurzer Zeit war ich bei ihnen. Ich danke Silvio
Danailow und Zurab Asmaiparaschwili, der bei diesem Deal die Strippen
mitgezogen hat.
Sehen wir dich also auch
beim WM-Match Topalow- Kramnik in Elista?
Ich denke,
das Turnier hier in Sofia ist so etwas wie eine Probezeit für beide Seiten.
Wenn sie erfolgreich verläuft, dann bin ich vielleicht auch im Herbst beim
Weltmeisterschaftsduell zwischen Weselin Topalow und Wladimir Kramnik in
Kalmückien dabei.

Das Journalisten-Hotel

Das Schiedsrichtergespann

Noch zwei Ersatzdamen für den Umwandlungsfall

| Runde 1: Donnerstag, Mai 11, 2006 |
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Peter Svidler
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½-½
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Veselin Topalov |
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Ruslan Ponomariov
|
½-½
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Gata Kamsky |
|
Etienne Bacrot
|
0-1
|
Vishy Anand |
|
|
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| Runde 2: Freitag, Mai 12, 2006 |
|
Veselin Topalov
|
0-1
|
Vishy Anand |
|
Gata Kamsky
|
1-0
|
Etienne Bacrot |
|
Peter Svidler
|
1-0
|
Ruslan Ponomariov |
|
|
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| Runde 3: Samstag, Mai 13, 2006 |
|
Ruslan Ponomariov
|
½-½
|
Veselin Topalov |
|
Etienne Bacrot
|
½-½
|
Peter Svidler |
|
Vishy Anand
|
0-1 |
Gata Kamsky |
|
|
|
| Runde 4: Sonntag, Mai 14, 2006 |
|
Veselin Topalov
|
|
Gata Kamsky |
|
Peter Svidler
|
|
Vishy Anand |
|
Ruslan Ponomariov
|
|
Etienne Bacrot |
|
|
|
| Runde 5: Montag, Mai 15, 2006 |
|
Etienne Bacrot
|
|
Veselin Topalov |
|
Vishy Anand
|
|
Ruslan Ponomariov |
|
Gata Kamsky
|
|
Peter Svidler |
|
|
|
| Runde 6: Mittwoch, Mai 17, 2006 |
|
Veselin Topalov
|
|
Peter Svidler |
|
Gata Kamsky
|
|
Ruslan Ponomariov |
|
Vishy Anand
|
|
Etienne Bacrot |
|
|
|
| Runde 7: Donnerstag, Mai 18, 2006 |
|
Vishy Anand
|
|
Veselin Topalov |
|
Etienne Bacrot
|
|
Gata Kamsky |
|
Ruslan Ponomariov
|
|
Peter Svidler |
|
|
|
| Runde 8: Freitag, Mai 19, 2006 |
|
Veselin Topalov
|
|
Ruslan Ponomariov |
|
Peter Svidler
|
|
Etienne Bacrot |
|
Gata Kamsky
|
|
Vishy Anand |
| |
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| Runde 9: Samstag, Mai 20, 2006 |
|
Gata Kamsky
|
|
Veselin Topalov |
|
Vishy Anand
|
|
Peter Svidler |
|
Etienne Bacrot
|
|
Ruslan Ponomariov |
|
|
|
| Runde 10: Sonntag, May 21, 2006 |
|
Veselin Topalov
|
|
Etienne Bacrot |
|
Ruslan Ponomariov
|
|
Vishy Anand |
|
Peter Svidler
|
|
Gata Kamsky |
|
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|