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Eine Woche in Neuseeland
Endlich konnte meine Reise nach Neuseeland beginnen. Das Land der Kiwis ist eines der letzten Paradiese auf Erden. Ein weiterer Vorteil: im Moment ist dort Sommer.
Blick vom Mount Eden
Die Skyline
Hilton Bennet und Bob Gibbons
Ich wusste von meinen früheren Reisen nach Neuseeland, wie unglaublich die Natur dort ist und wie freundlich die Leute sind. Daran hat sich nichts geändert. Die Leute sind sogar noch ausgeglichener geworden, wenn das denn überhaupt möglich ist. Man braucht sich nur in ein Café in der Innenstadt von Auckland setzen und in aller Ruhe beobachten. Keiner der Einheimischen ist in Eile! Das Leben verläuft ruhig und glatt mit wenig bis gar keinen Sorgen.
Mittags mit Bob Gibbons
Ich hatte drei Dinge in Auckland zu tun – einen Trainingskurs für Jugendliche abhalten, einen Kurs für Trainer zu halten und ein Simultan im Auckland Chess Center zu spielen.
Gespräch mit Wayne im Auckland Chess Center
Der Trainingskurs für Jugendliche war so gut besucht, dass wir die Teilnehmer in zwei Gruppen aufteilen mussten. Der legendäre IM Herman Claudius van Riemsdijk aus Brasilien kümmerte sich um die jüngeren Teilnehmer, ich betreute die fortgeschritteneren Spieler. Herman, der in den Niederlanden geboren wurde, hat das Glück, das sich seine weitverzweigte Familie auf der ganzen Welt niedergelassen hat – einer seiner Brüder lebt in Neuseeland. Das gibt ihm einen guten Grund, Aotearoa so oft zu besuchen, wie es ihm gefällt.
Gruppenbild mit Trainern
Rechts: Daniel Gong
Herman Claudius van Riemsdijk
Er kann kein Schach
Der Trainingskurs fand im National Chess Center statt – der Kirche, die Murray Chandler vor kurzem gekauft hat, und in der die New Zealand Open Championship 2015 ausgetragen wurde. Dieses Turnier gewann die Chinesin GM Zhao Xue, eine der besten Spielerinnen der Welt.
Wenn immer möglich, nutzen die Neuseeländer die Gelegenheit, ihre Meisterschaften in offenen Turnieren auszutragen. Dieses Open hatte die nötige Stärke und führte zu einem merkwürdigen Ergebnis. Insgesamt neun Spieler hatten am Ende mit 6 aus 9 die gleiche Punktzahl und wurden zu Neuseeländischen Meistern erklärt. Ich bin nicht sicher, ob es irgendein anderes Land auf der Welt gibt, dass stolz von sich behaupten kann, in einem einzigen Jahr so viele Meister hervorgebracht zu haben!
Ein bisschen schade ist es allerdings doch, dass Murray 2013 „gelangweilt“ war und die Kirche gekauft hat. Das brachte die ausländischen Teilnehmer um die Gelegenheit, Queenstown zu besuchen, die Wiege des Extremsports. Definitiv positiv ist allerdings, dass die Einheimischen sicher sein können, noch lange einen Austragungsort für die Meisterschaften zu haben. Und Davenport ist bezaubernd. Von Auckland aus fährt man einfach mit dem Auto über die Brücke und ist da. Oder man unternimmt eine kleine Bootsfahrt, zweifellos die unterhaltsamere Variante. In Davenport gibt es einen schönen Strand und man hat einen wirklich guten Blick nach Auckland.
Beim Trainerkurs waren 13 Trainer dabei. Einer kam aus dem australischen Sydney, alle anderen waren Neuseeländer. Dies war der erste TRG-Kurs überhaupt in Neuseeland, und am Ende gab es zwei neue FIDE-Trainer, fünf FIDE-Instruktoren und sieben Entwicklungs-Instruktoren.
Das Trainer-Seminar
Teilnehmer des Seminars
Verteilung der Zertifikate
Am Ende des Kurses lernte ich Zombie Chess kennen. Erfunden hat diese Variante des Schachs Paul Macdonald, um die Phantasie seiner Schüler anzuregen. Schach soll Spaß machen! Die Regeln sind knifflig. Hat man eine Figur geschlagen, so kann sie, wenn die Gegenseite das verlangt, jederzeit durch ihren Zombie ersetzt werden.
Der Zombie startet dabei auf dem Ausgangsfeld der geschlagenen Figur und ist stärker als die geschlagene Figur, denn er kennt keine Furcht und kann zwei Mal hintereinander ziehen. Aber wird ein Zombie geschlagen, so verschwindet er für immer vom Brett. Ich glaube, mittlerweile kenne ich mich in diesem Spiel ziemlich aus und stehe nach meinem Sieg gegen den Erfinder in der Zombie-Ratingliste ziemlich weit oben ;)
Am letzten Tag in Neuseeland stand das Simultan auf dem Programm. 31 Spieler nahmen daran teil, die meisten Jugendliche aus dem Auckland Chess Centre. Einer meiner Gegner schaffte ein Remis, einer gewann sogar. Der Partiegewinner war Hans Gao, ein Jugendlicher, der in der letzten Zeit große Fortschritte gemacht hat. Hans nahm an allen oben erwähnten Veranstaltungen teil.
Besonderer Dank geht an Hilton Bennett, der diese Reise möglich gemacht hat, an Bob und Barbara Gibbons für ihre große Gastfreundschaft und an Herman und Hilton für die Bilder (denn manch einer war so ungeschickt, die Kamera zu Hause zu vergessen.)
Ein ziemlich langes Kanu
Und ein ziemlich großer Moa
GM Dejan Bojkov- www.dejanbojkov.blogspot.com
Bilder- Herman van Riemsdijk, Hilton Bennett