Der Schachclub von Saint Louis ist auch in diesem Jahr wieder Gastgeber und Austragungsort der US-Landesmeisterschaften. Je 12 Spieler und Spielerinnen kämpfen um den Titel in der offenen Meisterschaft und in der Frauenmeisterschaft. Der Gesamtpreisfonds beträgt in diesem Jahr 400.000 US-Dollar. Davon entfallen 250.000 US-Dollar auf die offene Meisterschaft, 150.000 auf die Meisterschaft der Frauen.
Die Räume des Schachclubs in Saint Louis wurden kürzlich renoviert und so präsentiert sich die Location im frischen Look. Aber wie das mit handwerklichen Arbeiten so ist: Irgendetwas funktioniert nicht ganz so, wie es sein sollte.
Die großen Turniere im Saint Louis Chess Center beginnen schon um die Mittagszeit, vermutlich um auch die vielen Zuschauer in Europa trotz der Zeitverschiebung noch zu erreichen. Hier können Schachfreunde die Partien sogar in der abendlichen "Prime Time" verfolgen.
Am Sonntag wurde in Saint Louis die erste Runde der US-Meisterschaft gespielt und es stellte sich heraus, dass die Mittagssonne so intensiv in eines der Fenster hineinschien, dass Spieler geblendet wurden. Das helle Sonnenlicht war am Tisch von Wesley So und Hans Niemann besonders grell und schien Wesley So so stark ins Gesicht, dass der US-Großmeister sich in seiner Konzentration beeinträchtigt sah.
Die entsprechenden Fenster wurden dann recht schnell abgedunkelt. Um aber schon gleich eine Abhilfe für den geblendeten So zu schaffen, stellte sich Schiedsrichter Chris Bird mit einem Regenschirm, der nun zum Sonnenschirm wurde, an den Tisch der beiden Spieler und schützte So auf diese Weise vor dem Sonnenlicht.
Yasser Seirawan meinte im Live-Kommentar, dass ihn der unbeeindruckte Gesichtsausdruck von Chris Bird bei dieser ungewöhnlichen Einlage an die englische Palastwache erinnere.

Kasparov kommentierte auf X wie folgt: "Hans kennt die Klassiker! Die erste Regel lautet: Wenn ein Spiel an einem klaren und sonnigen Tag gespielt wird, muss man darauf achten, dass die Sonne dem Gegner ins Gesicht scheint, damit er geblendet wird." – Ruy López de Segura, "Libro de la invencion liberal y arte del juego del axedrez", 1561.
Garry Kasparov ist nicht nur einer der besten Schachspieler der Welt, er ist auch ein ausgezeichneter Schachtrainer. Im Rückblick auf seine Karriere zeigt der 13. Weltmeister eine Auswahl seiner besten Partien - mit auch heute noch verblüffenden Ideen
Der Vorfall erzeugte in den Sozialen Medien, im Internet und auch bei den Spielern an den anderen Tischen für eine gewisse Heiterkeit.

Sam Sevian muss lachen
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