Spannung in Moskau

von ChessBase
28.12.2009 – Die russische Meisterschaft verläuft kämpferisch und bleibt spannend. Bei den Männern liegt Alexander Grischuk zwei Runden vor Schluss mit einem halben Punkt an der Spitze, bei den Frauen führt Alisa Galliamova mit 6,5 aus 7 sogar mit einem ganzen Punkt Vorsprung auf Nadezhda Kosintseva (Bild). Aber sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ist die Meisterschaft noch völlig offen, denn das Restprogramm schließt Überraschungen nicht aus. Im Frauenturnier kommt es dabei in der Schlussrunde sogar zu einem Familientreffen. Misha Savinov schickt einen Bericht und viele Bilder aus Moskau und verrät mehr.Turnierseite...Mehr...

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...



Spannung bis zum Schluss: Die russische Meisterschaft
Text und Fotos: Misha Savinov


Zwei Runden vor Schluss führen Grischuk (5 Punkte, +3) und Galliamova (6,5 Punkte, +6) bei den kampfbetonten russischen Meisterschaften. Doch entschieden ist in beiden Turnieren noch nichts.



Peter Svidler zeigte sich in der sechsten Runde gut erholt von seiner Niederlage gegen Sanan Sjugirov und gewann am nächsten Tag gegen Artyom Timofeev. Peter zufolge unterlief seinem Gegner in der Eröffnung ein schwerer Fehler - 14...Tad8 (14...Tab8 ist deutlich besser, 14...c5 ist okay), wonach das weiße Spiel an Schwung gewann und Schwarz dazu brachte, im 18. Zug die Qualität zu opfern. Dieses Qualitätsopfer war nicht unbedingt erzwungen, aber beide Spieler hielten es für den besten Versuch von Schwarz. Die Kompensation reichte allerdings nicht aus und Svidler konnte seinen Materialvorteil bald zum Sieg verdichten.

Dieser Sieg brachte Peter jedoch nicht an die Tabellenspitze zurück, denn Alexander Grischuk zog das Tempo ebenfalls an und gewann auf überzeugende Weise gegen Sjugirovs Sizilianer. Damit bleibt Grischuk bei den Männern alleiniger Tabellenführer.

Die nächste Runde verlief mit nur einer entschiedenen Partie recht friedlich - Alexander Riazantsev holte seinen ersten Sieg. Er hatte Schwarz gegen Sanan Sjugirov, gewann einen Bauern und verwandelte diesen Vorteil in einem Endspiel systematisch zum Sieg. Andere Spieler hatten weniger Glück: Alekseev gegen Khismatullin und Timofeev gegen Grischuk hatten genau den gleichen materiellen Vorteil, aber in beiden Fällen konnte sich die schwächere Seite ins Remis retten. Auch Tomashevsky verfügte gegen Vitiugov die ganze Partie hindurch über dauerhaften Vorteil, aber Vitiugov behielt die Ruhe und konnte eine sehr unangenehme Stellung verteidigen.

Was die beiden Schlussrunden betrifft, so hat Vitiugov das beste Restprogramm - er trifft auf Riazantsev und Khismatullin, die beide angeschlagen sind. Sollte der Petersburger beide Partien gewinnen, dann könnte er Grischuk einholen und es würde zum Tie-Break kommen. Svidler liegt nur einen halben Punkt hinter Grischuk, aber sein Restprogramm wirkt weniger aussichtsreich: Peter hat es mit Alekseev und Tomashevsky zu tun. Grischuk trifft ebenfalls auf zwei Gegner, die 2700+ haben, Jakovenko und Alekseev, und entsprechend schwer fällt die Vorstellung, er würde die Meisterschaft mit einem Ergebnis von +5 gewinnen. Dennoch hat er die besten Aussichten im Rennen um den Titel.

Bei den Frauen hat Alisa Galliamova in 7 Partien nur einen halben Punkt abgegeben, und zwar beim Remis gegen ihre größte Konkurrentin, die amtierende Meisterin Nadezhda Kosintseva. In der siebten Runde machte Alisa weiter, so sie aufgehört hatte und schlug Anastasia Bodnaruk mit Schwarz. Nadezhda Kosintseva gewann zwar gegen Schlusslicht Marina Romanko, liegt aber immer noch einen ganzen Punkt zurück.



Dennoch ist bei den Frauen noch nichts entschieden und zwar aus folgenden Gründen: In Runde 8 muss Galliamova gegen Nadezhdas Schwester Tatiana antreten. Diese Meisterschaft läuft für die jüngere Kosintseva zwar nicht allzu gut, aber sie wird sicherlich alles geben, um ihrer Schwester zu helfen, das Superfinale zum zweiten Mal hintereinander zu gewinnen. Und in der Schlussrunde trifft Galliamova auf die unberechenbare Valentina Gunina, eine brillante Angriffsspielerin, die an guten Tagen jeden und jede schlagen kann.

Und das ist noch nicht alles! Die Kosintseva-Schwestern spielen in der letzten Runde gegeneinander. Meistens einigen sie sich schnell auf Remis, wenn sie gegeneinander antreten müssen, aber hier, wo es um die Meisterschaft geht - wer weiß schon, was da passieren kann?

Für Spannung ist also gesorgt! Bleiben Sie dran!


Die Männer verfolgen eine der aufregenden Partien von Valentina Gunina


Eine gut gelaunte Nadezhda Kosintseva


Muttertag: Galliamova gegen Pogonina


Peter Svidler analysiert seine Partie mit Alexander Riazantsev


Nadezhda und Tatiana verfolgen die Live-Übertragung


Madame Gunina kommt zur Partie


Nadezhda Kosintseva trifft auf ihre Großmeisterkollegin WGM Evgeniya Ovod


Alisa Galliamova bereitet sich auf die nächste Begegnung vor


Maria Manakova (die übrigens einmal Playboy-Playmate war)


Natalia Pogonina gegen die junge Nastya Bodnaruk


Ein sehr ernster Artyom Timofeev


J akovenko-Vitiugov 0-1 (Jakovenko erlitt eine Eröffnungskatastrophe)


Grischuk-Riazantsev. Riazantsev entschied sich überraschenderweise für die Aljechin-Verteidigung und wurde vernichtet


Alekseev-Tomashevsky. Tomashevsky kam zu gewinnendem Angriff, aber übersah die richtige Fortsetzung und entschied sich für eine Remisvariante.


Evgeny Alekseev kann sich glücklich schätzen


Timofeev-Khismatullin: Ein Bauernmassaker


Nikita Vitiugov nimmt sich gerne etwas Zeit für seinen ersten Zug


Sjugirov-Svidler, die Sensation der fünften Runde


Runde 5 hat begonnen


Galliamova trifft auf Romanko


Sjugirov spricht über seinen Sieg gegen Svidler


Timofeev unterschreibt sein Partieformular und möchte seinen brillanten Sieg feiern


Timofeev feiert


Dmitry Jakovenko mit Zuschauern: Großmeister Grigoriants und Najer


Zuschauer und Trainer/Sekundanten verfolgen die Partien auf einem großen Monitor


Es ist so weit


Alisa Galliamova lächelt


Tatiana Kosintseva, Runde 7


Nadezhda Kosintseva


Dmitry Jakovenko


Bodnaruk-Galliamova


Nikita Vitiugov


Sjugirov-Riazantsev



Und hier etwas für Fans von Dr. House. Vor kurzem hat mir ein Freund eine Email geschickt, in der er behauptet, Großmeister Evgeny Tomashevsky würde so ähnlich aussehen wie einer der Hauptdarsteller der Serie! Stimmt das? Entscheiden Sie selbst!


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren