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Den folgenden Beitrag zu den Entwicklungen um die Schachbundesliga hat der kürzlich zurückgetretene Vizepräsident des Schachbundesliga e.V. Ulrich Geilmann auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Für manchen Beobachter der Szene mag mein Rücktritt als Vizepräsident des Schachbundesliga e. V. überraschend gekommen sein.
In der Tat habe ich seit 2007 verschiedene ehrenamtliche Funktionen wahrgenommen, und ich müsste lügen, um zu behaupten, dass mir diese Aufgaben keinen Spaß gemacht hätten. Gleichwohl schlich sich insbesondere in den letzten Jahren ein gewisses Unbehagen ein. Zudem ließ mir mein beruflich überbordetes Zeitbudget immer weniger Raum für eine doch insgesamt gesehen durchaus umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit.
Dieser schleichende Prozess kulminerte dann in jüngster Zeit durch die bekannten rechtlichen Auseinandersetzungen um die formellen Zulassungskriterien durch die Turnierordnung sowie den damit in Zusammenhang stehenden Konfrontationen. Hinzu gesellte sich eine tendenziell weniger wertschätzende und nur selten wirklich zielführende Kritik an der Arbeit des Präsidiums durch einzelne Protagonisten.
Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem ich mich entscheiden musste, ob und wie ich meine Vorstandsarbeit weiterführen wollte.
Die Entscheidung ist bekannt und mein Rücktritt gibt mir nun auch die Freiheit meine Meinung zu einigen Aspekten, die ich als besonders beklagenswert erachte, auch öffentlich deutlich zum Ausdruck zu bringen.
Dies möchte ich hiermit tun:
Es ist festzustellen, dass sich viele Vereine gerne damit schmücken, am Spielbetrieb der höchsten deutschen Spielklasse (die zugleich vermutlich eine der spielstärksten Schachligen der Welt ist) beteiligt zu sein.
Zugleich verweigert sich aber ein gewisser Anteil dieser Clubs leider aber auch vehement, ihrer Vorbildwirkung für den Schachsport nachzukommen und mithin das Leitbild der Schachbundesliga zu erfüllen.
Oft haben wir es hier mit Hybridvereinen zu tun, deren alleiniger Zweck darauf ausgerichtet zu sein scheint, ihrem jeweiligen Vereinsgranden zu folgen, der häufig alleiniger Finanzier und mithin Garant dafür ist, eine halbwegs qualifizierte Mannschaft ans Brett zu bringen. Häufig (manchmal sogar ausschließlich) bedienen sich diese Vereine dann dem international verfügbaren Spielerpool, den man teilweise kostengünstig und mit wenig Aufwand akquirieren kann. Eine nachhaltige Nachwuchsförderung nationaler Talente oder gar eine Integration von spielstarken heimischen Meistern sucht man hier vergebens. In Einzelfällen weisen diese Clubs noch nicht einmal einen breitensportorientierten Vereinsbetrieb auf.
Nun gut! Dieses Phänomen ist nicht neu! Wer sich ein wenig in der Geschichte der Schachbundesliga auskennt, wird einwerfen, dass es derlei Auswüchse bereits in der Vergangenheit gab.
Und genau deshalb hat sich der Schachbundesliga e. V. mehrfach Gedanken dazu gemacht, wie man diesem Trend, der öfters auch von der interessierten Schachöffentlichkeit erörtert wurde, entgegenwirken kann. Das Ergebnis war schließlich die Einrichtung eines offenen Arbeitskreises der Mitgliedsvereine, der die später umstrittenen Turnierordnungsregelungen entwickelt hat.
Als die Entwürfe dazu standen, gab es übrigens bereits erste Stimmen, die die Rechtswirksamkeit bestimmter Bestimmungen in Frage stellten. Dies hat den Schachbundesliga e. V. schließlich dazu veranlasst, ein Rechtsgutachten in Auftrag zu geben.
Üblicher Weise enthalten solche Expertisen neben der juristischen Beurteilung auch eine rechtliche Risikoabschätzung. Insgesamt gelangte der Gutachter aber seinerzeit zu der Auffassung, dass die in der Arbeitsgruppe entwickelten Regelungen wohl haltbar sein müssten.
Die Turnierordnung wurde sodann im Rahmen einer Mitgliederversammlung unter besonderer Beachtung des Leitbildes und der allgemein anerkannten Vorbildwirkung der Schachbundesliga mit großer Mehrheit beschlossen.
Bevor dann eine Anwendung erfolgen konnte, wurde die Turnierordnung jedoch auf Intervention eines neuen Mitgliedsvereins beklagt. Das in diesem Zusammenhang eingerichtete Schiedsgericht hat die betreffenden Regelungen schließlich durch Urteil vom 05.07.2023 letztinstanzlich einkassiert.
Eigentlich ein sportrechtlich normierter Vorgang!
Trotzdem war die Häme zum Teil groß! Dabei wurde von verschiedenen Seiten insbesondere dem Präsidium vorgeworfen, schlecht gearbeitet zu haben.
Dass das Präsidium nicht anderes getan hat, als einen Mehrheitsbeschluss umzusetzen, geriet ein wenig in den Hintergrund und ehrlich gesagt frage ich mich immer noch, was an den grundsätzlichen Zielen und dem nachfolgenden demokratischen Prozess, der offen kommuniziert wurde, eigentlich so verwerflich war?
Jetzt kann man selbstverständlich einwenden, dass es doch von vornherein Hinweise darauf gab, dass die Regelungen, die der Schachbundesliga e. V. in die Turnierordnung einführen wollte, handwerklich unzureichend waren. Wieso hätte man sonst ein Rechtsgutachten gebraucht?
Dabei werden gleich mehrere Aspekte übersehen:
Zum einen blieb das Schiedsgerichtsurteil hinter einem eigenen Vergleichsvorschlag, der am 01.06.2023 formuliert wurde, zurück. Der Kläger hatte diesem Kompromiss übrigens auch bereits zugestimmt. Leider war jedoch die überwiegende Mehrheit der übrigen Mitgliedsvereine nicht überzeugt; sie lehnten den Vergleich in der Mitgliederversammlung vom 18.06.2023 (trotz der entgegenstehenden Beratung des Vorstandes) ab.
In dem gerichtlich vorgeschlagenen Kompromiss wurde im Wesentlichen nur die Homegrown-Regelung unter rechtlichen Vorbehalt gestellt, nicht aber die grundsätzlichen Bewertungskriterien zur Nachwuchsförderung. Weiteren Regelungsbedarf sah man noch bei den erreichbaren Punkten.
Das später gefasste Urteil verwirft dann aber auch diese Aspekte expressis verbis und setzt sich im Übrigen auch in keinster Weise mit dem im Verfahren durch die Rechtsvertretung der Schachbundesliga e. V. eingebrachten rechtlichen Anmerkungen auseinander.
Dies kritisiere ich ausdrücklich, auch wenn ich kein Jurist bin.
Gerade weil es sich um ein letztinstanzliches Urteil handelt, das mithin eine abschließende Bindungswirkung für alle Mitglieder und den Vorstand des Schachbundesliga e. V. entfaltet, hätte ich mir eine tiefere Analyse gewünscht.
Letztlich frage ich mich allerdings nach wie vor, was vor dem Hintergrund der Vorbildfunktion der Schachbundesligavereine unter sportlichen Gesichtspunkten eigentlich gegen eine adäquate Nachwuchsförderung oder auch eine moderate Homegrown-Regelung, die es auch in anderen Sportligen gibt, wirklich einzuwenden ist?
Ich möchte hier nicht missverstanden werden. Mir geht es hier v. a. um eine sportpolitische Bewertung. Dabei mag ich gerne einräumen, dass bei der Formulierung der Turnierordnung letztlich vielleicht über das Ziel hinausgeschossen wurde.
Dass gegen ein Schiedsgerichtsverfahren (abgesehen von Einsprüchen gegen offensichtliche Verfahrensmängel) keine Rechtsmittel zulässig sind, ist sinnvoll. Niemand möchte derartige Rechtstreitigkeiten, die zudem Geld kosten, unnötig in die Länge ziehen. Gleichwohl halte ich es auch im Sinne der künftigen Rechtsfindung für ein lohnenswertes Unterfangen, die Argumentation des Schiedsgerichtes auch noch einmal einer neutralen juristischen Kommentierung zu unterwerfen.
Gleiches gilt übrigens für die Festsetzung des Streitwertes. Dieser kommt letztlich weder dem Kläger noch dem Beklagten zugute; er dient lediglich zur Festsetzung der gerichtlichen Gebührengestaltung.
In diesem Zusammenhang hatte der Kläger ursprünglich ohne besondere Begründung einen Betrag von 25.000 € beantragt. Nach Rücksprache mit seiner Rechtsvertretung hatte der Schachbundesliga e. V. auf einen Widerspruch dazu verzichtet und den Streitwert damit akzeptiert. Dabei ging es v. a. darum, die Gerichtskosten für alle Beteiligten möglichst moderat zu halten.
Im Nachgang dazu entschied das Schiedsgericht jedoch, den Streitwert auf 100.000 € zu erhöhen, weil durch den Kläger diverse Rechtsgebiete angeführt worden waren, über die zu befinden wären. Zudem sollte das Verfahren in München und ohne Zulassung einer Videokonferenz stattfinden, was letztlich für alle Verfahrensbeteiligten weitere Kosten (Zeitaufwand, An- und Abreise, Übernachtung etc.) verursachte.
Nach Obsiegen der Gegenseite müssen die nun entsprechend zugewiesenen Kosten durch eine Umlage auf alle Mitgliedsvereine umgelegt werden und führen dort teilweise zu Finanzierungslücken. Wir sprechen hier von einer Summe von rund 1.000 € pro Verein. Die Begeisterung über das Urteil hält sich daher bei der überwiegenden Mehrheit der Mitgliedsvereine in engen Grenzen.
Es gibt eine Reihe von Vereinsfunktionären, die jetzt öffentlichkeitswirksam und stolz feiern, dass die streitgegenständlichen Regelungen der Turnierordnung, die ihnen übrigens bereits vor dem Beitritt / sportlichen Aufstieg bekannt waren, zu Fall gebracht wurden.
Doch was haben sie damit eigentlich wirklich erreicht?
Klar ist, dass Hybridvereine jetzt weiterhin weder eine Nachwuchsförderung durchführen, noch Spieler aus dem nationalen Kader einsetzen müssen, um in der Schachbundesliga spielen zu dürfen. Wer die daraus entstehenden Effekte verstehen will, möge sich einfach einmal die Meldelisten ansehen, die bald veröffentlicht werden.
Für mich sind diese Vereine die Totengräber des Schachsports in Deutschland. Ihre Motivation, den Schachbundesliga e. V. in einen Rechtsstreit zu führen, war reiner Egoismus! Zudem ist es ihnen erfolgreich gelungen, den Schachbundesliga e. V. und alle seine Mitglieder bei schmalem Budget in hohe Kosten zu treiben und in ein schlechtes Licht zu stellen. Bravo!
Aber vielleicht verlange ich einfach zu viel von meinen Zeitgenossen, vor allem von denen, die in einer eher kruden Gedankenwelt zu Hause sind und denen der Schachsport in Deutschland eigentlich nichts bedeutet.
Ferner scheint es jetzt offenbar Mode zu werden, den Schachbundesliga e. V. mit Klagen überziehen zu wollen.
So möchten einige Vereine den sportlichen Abstieg aus der 1. Liga vermeiden; andere Teams wollen hingegen den Aufstieg erzwingen. Diese Ansprüche werden zum Teil mit Vorschlägen zur Vergrößerung des Teilnehmerkreises und/oder zur Änderung des Austragungsmodus begleitet und bedeuten damit eine Änderung der aktuell geltenden Turnierordnung, die ohne einheitlichen Mitgliederentscheid gar nicht zu realisieren ist.
Ich bin hier der Auffassung, dass es nicht richtig sein kann, juristisch das am grünen Tisch durchsetzen zu wollen, was man sportlich oder durch eigenes Verschulden nicht erreichen konnte. Doch auch hier möchte ich nicht falsch verstanden werden: Subjektiv betrachtet, kann ich manche Enttäuschung sogar verstehen. Doch wie weit möchte man dabei eigentlich gehen? Ich wage einmal die These, dass juristische Auseinandersetzungen bisweilen den Sport gefährden können!
Es gibt momentan Stimmen, die Zweifel daran hegen, ob der seinerzeitige Schritt, die Schachbundesliga vom Deutschen Schachbund zu lösen und als eigenständiges Gebilde zu führen, richtig war. Dabei wird mit gewissem Genuss v. a. darauf hingewiesen, dass es der Schachbundesliga e. V. ja in all den Jahren nicht gelungen sei, sein Produkt werbe- und finanzwirksam zu vermarkten. Einer der Hauptgründe wäre, dass man es bereits seit geraumer Zeit versäumt habe, einen Vermarktungsvorstand zu verpflichten; schuld daran sei selbstverständlich das unfähige Präsidium!
Bei dieser Argumentation werden gleich mehrere Fakten ausgeblendet:
Der Vorstand des Schachbundesliga e. V. ist ehrenhalber tätig und primär Ausführungsorgan der Mitgliederversammlung. Wird also aus der Mitte der Mitgliedsvereine kein Kandidat zur Komplettierung des Vorstandsteams vorgeschlagen, kann er auch nicht gewählt werden und seine Arbeit aufnehmen! Diverse Eigeninitiativen des Vorstandes, externe Kräfte an der ehrenamtlichen Mitarbeit zu interessieren, scheiterten in den letzten Jahren aus diversen Gründen. Geldmittel, um sich einen solchen Experten einzukaufen, sind ebenfalls nicht vorhanden.
Die Mitglieder der Schachbundesliga e. V. – zu denen gemäß eines Grundlagenvertrages auch der Deutsche Schachbund zählt - bilden hinsichtlich ihrer Rechtsformen, Strukturen, finanziellen Rahmenbedingungen, Sponsorenausstattung und regionaler Herkunft ein eher heterogenes Gefüge. Außerdem verändert sich die Mitgliedschaft jährlich durch Auf- und Abstieg. Damit fehlt zudem eine längerfristige Kontinuität.
Vor diesem Hintergrund scheint mir die Entwicklung, die die Schachbundesliga gerade in den letzten Jahren durchlaufen hat, gar nicht so schlecht gewesen zu sein; zumindest nicht so mies, wie es manche Kritiker behaupten. Die Liga wird immer professioneller und einige Innovationen (wie zum Beispiel die für das Publikum kostenfreien Liveübertragungen) waren für das Schach in Deutschland durchaus Takt gebend. Ähnliches gilt für die Ausrichtung von zentralen Runden durch einige Mitgliedsvereine; Veranstaltungen, die selbst im weltweiten Vergleich ihres Gleichen suchen.
Ich bezweifle, dass es tatsächlich gelungen wäre, solche Entwicklungen unter den doch eher schwerfälligen föderalen Strukturen des Deutschen Schachbundes so effizient zu realisieren. Dabei gebe ich gerne zu, dass die gerade skizzierten Leuchttürme nur mit größerem Aufwand und durch langwierige Verhandlungen erreicht werden konnten. Vieles hätte schneller gehen sollen. Doch mit Webfehlern muss man leben lernen. Ich halte jedenfalls die Anregung, die Selbstständigkeit aufzugeben und sich wieder in den Schoß des Deutschen Schachbundes zurück zu kehren, einfach für verfehlt.
Es gibt übrigens sogar ein paar Internettrolle, die das eigenständige Konstrukt des Schachbundesliga e. V. immer noch nicht verstanden haben. Neulich musste ich sogar in einem Kommentar lesen, dass die Finanzkrise des Deutschen Schachbundes ihre eigentliche Ursache bei der Schachbundesliga habe; zumindest wurden nebulöse Zusammenhänge hergestellt, die keinem Realitätscheck standhielten. Aufklärung durch besser informierte Schachfreunde wurde einfach verworfen. Der Kritiker blieb gefangen in der Nussschale seiner alternativen Fakten. Zunächst war ich darüber eher amüsiert; später konnte ich eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln.
Doch kommen wir noch einmal auf das eigentliche Thema zurück. Weshalb ist es der Schachbundesliga eigentlich nie gelungen, verlässliche Vermarktungspartner zu finden?
Gegenfrage: Gibt es denn für eine Randsportart wie Schach ohne ein Zugpferd überhaupt nachhaltige Vermarktungspartner?
Schauen wir doch zunächst einmal zurück!
Bei Gründung des Schachbundesliga e. V. wurde behauptet, dass ein großer Sponsor bereits vor den Tür stehe und eigentlich nur darauf warte, in den Schachspitzensport zu investieren. Einige Mitgliedsvereine machten sich sogar ernsthafte Gedanken darüber, wie man das viele Geld wohl am besten verteilt! Man hat in der Satzung sogar dafür Sorge getragen, dass die Gründung einer GmbH möglich wird.
Doch bekanntlich soll man das Fell eines Bären nicht eher verteilen, bis er erlegt ist. Ansonsten kann sowas böse enden!
Nur kurze Zeit nach Gründung war jedenfalls kein Mäzen mehr in Sicht. Doch dank verschiedener Einzelinitiativen haben sich gerade in den letzten Jahren jedoch einige Sponsoren für die gut organisierten Zentralveranstaltungen interessiert und die Austragung zum Teil großzügig unterstützt. Grundlage waren dabei aber in erster Linie persönliche Kontakte zum Schachsport, zum Beispiel als Unterstützer bestimmter Vereine; ein direkter return of invest wurde hingegen nicht erwartet.
Zentralveranstaltungen bedeuten allerdings für die jeweiligen Ausrichter einen hohen Finanz- und Organisationsaufwand, der ohne die Initiative einzelner Mitgliedervereine und die sie tragenden Persönlichkeiten kaum zu stemmen ist. Insofern lassen sich solche Events auch nicht beliebig oft wiederholen. Außerdem ist es offenbar nicht opportun, mit solchen Veranstaltungen eventuell Geld verdienen zu wollen. Jedenfalls werden seit den jüngsten Ereignissen beim Deutschen Schachbund ausrichtende Veranstalter immer sehr sorgfältig unter die Lupe genommen.
Man möge seine Schlüsse aus den obigen Ausführungen ziehen!
Zum guten Schluss möchte ich noch auf einen letzten Aspekt eingehen, der mich gerade in letzter Zeit umgetrieben hat.
Ich darf dazu zunächst auf ein Zitat des italienischen Journalisten, Karikaturisten und Schriftsteller Giovannino Oliviero Giuseppe Guareschi (1908 – 1968), dem Erfinder von Don Camillo und Peppone, zurückgreifen. Er soll einmal gesagt haben:
„…Ein Kritiker ist eine Henne, die gackert, wenn andere Eier legen…“.
Die tiefe Wahrheit, die in diesem Satz liegt, konnte ich gerade in den letzten Wochen deutlich verspüren. Betrachtet man die Einlassungen vieler selbsternannter Experten (von denen ich teilweise im Übrigen noch nie etwas gehört habe), so hat das Präsidium des Schachbundesliga e. V. fast alle Krisen in der Schachwelt zu verantworten. Ob die Damen und Herren sich selbst schon einmal in den Niederungen ehrenamtlicher Arbeit verlaufen haben, war aber leider nicht zu ergründen.
Was mich letztlich aber wirklich angefasst hat, war, in welch unsäglicher Art und Weise das ehrenamtliche Präsidium von manchem Protagonisten angegriffen wurde. Dabei war ich selbst noch nicht einmal das Primärziel.
Trotzdem kam mir dabei häufig ein Zitat des deutschen Malers Max Liebermann (1847 – 1935) in den Sinn, dem folgender Satz zugeschrieben wird:
„…Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte…“
Bitte verstehen Sie mich auch jetzt richtig. Ich habe gewiss auch Einschätzungsfehler begangen. Einige dieser Defizite konnte der geneigte Schachfreund hier nachlesen. Aber Kritik ohne Konstrukt ist toxisch und vielen Anwürfen fehlte insoweit ein substanzieller Lösungsansatz.
Ich habe daraus jedenfalls meine Konsequenzen gezogen!