06.12.2006 – Schach ist eine der wenigen Sportarten, die man praktisch überall ausüben kann.
Deshalb sieht man es oft nicht und so wird das Zuschauerpotenzial gerne
unterschätzt. Beim Mensch-Maschine-Spektakel in Bonn war nicht alles anders,
aber alles besser sichtbar. Zuschaueransturm im Forum der Bundeskunsthalle. Über
300 Zuschauer sehen zwei Männer, die sich wenig bewegen vor einem riesigen
Schachbrett, hören vier oder fünf Stunden den Kommentaren zu. Keine Pause, alles
sind gebannt. Die ganz große Masse der Zuschauer bleibt jedoch zu Hause und
schaut im Internet zu. Gut, dass sie zu Hause bleiben: Für die geschätzte
halbe Million insgesamt pro Partie müsste man schon ein ziemlich großes
Stadion bauen. Und auch sie bleiben die ganze Zeit. Ein Klick ist hier fünf
Stunden lang. Der Computer spielt Schach und macht auch das möglich.
Spiegel-online: Maschinen und Menschenmassen...