Spitzenschach in Berlin

von Marco Baldauf
04.02.2016 – Die Resonanz des Berliner Publikums bei der Blitz- und Schnellschach-WM im Oktober vergangenen Jahres war beeindruckend hoch, die Schachfans in der Hauptstadt dürfen sich nun auf zwei weitere Highlights freuen. Am 6. und 7. Februar 2016 kommt der Deutsche Meister Baden Baden zu Kämpfen der Schachbundesliga in die Hauptstadt, für die Saison 2016/17 wurde die zentrale Endrunde nach Berlin vergeben. Mehr...

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Spitzenschach in Berlin

Die Blitz- und Schnellschachweltmeisterschaft 2015 in Berlin fand gewaltige Resonanz beim Publikum: an einzelnen Tagen eilten bis zu 800 Zuschauer in die Festsäle der ehemaligen Meierei Bolle, um Spitzenspieler wie Carlsen, Anand und Kramnik live in Action verfolgen zu dürfen. Nicht nur Vereinspieler traf man vor Ort, gar an zwei Tagen lief ich einem Kommilitonen über den Tag, meine Verwunderung ("Ich wusste gar nicht, dass du dich für Schach interessierst") wurde unverstanden zurückgewiesen ("Ich kann zwar selbst nicht gut spielen, aber live zuzusehen ist total spannend").

Nun darf sich das Berliner Publikum endlich wieder auf Spitzenschach freuen. Zwar findet nun keine Weltmeisterschaft dort statt, mit dem deutschen Meister Baden-Baden kommt aber immerhin die stärkste deutsche Vereinsmannschaft zum Bundesligawochenende in die Hauptstadt. Mit Spielern wie Ex-Weltmeister Vishy Anand, Peter Svidler oder dem ohnehin in Berlin wohnenden Levon Aronian hat Baden Baden eine Reihe von Hochkarätern in ihren Reihen - zudem ist sicherlich mit dem Stammpersonal Etienne Bacrot, Arkadj Naiditsch und Jan Gustafsson zu rechnen.

Levon Aronian (links) bei seinem letzten Auftritt in Berlin, der Schnellschachweltmeisterschaft 2015 (hier gegen Alexander Huzman). (Foto: André Schulz)

Vishy Anand spielte bis einschließlich heute das Open in Gibraltar , der Weg nach Berlin wäre für den Inder also nicht allzu weit. (Foto: John Saunders)

Bundesliga als Vorbereitung auf das Kandidatenturnier im März? Peter Svidler scheint noch unentschlossen zu sein. (Foto: Theo Heinze)

Am 6. und 7. Februar haben die Schachfreunde Berlin die Mannschaften aus Dresden, Baden Baden und München zu Gast. Gespielt wird wie schon die vergangenen Jahre im Willy Brandt Haus nahe des Anhalter Bahnohfs. Wer Kibitzen beim Schach mit weiterem Kulturprogramm verbinden möchte, der sei auf die laufenden Fotografie-Ausstellungen im Willy Brandt Haus hingewiesen.

Impressionen vom Wettkampf im Willy Brandt Haus 2014 (Foto: Theo Heinze)

Unter den Augen der Willy Brandt-Skultpur werden 32 Spieler um Punkte kämpfen. (Foto: Theo Heinze)

Genug Platz für Spieler und Zuschauer. (Foto: Theo Heinze)

Willy Brandt war von 1969 bis 1974 Bundeskanzler und über 20 Jahre Parteivorsitzender der SPD. Für seine politschen Bemühungen um eine non-konfrontative Ost-West-Beziehung erhielt er 1971 den Friedensnobelpreis. (Foto: Theo Heinze)

 

Die genauen Termine:

Sa, 6.2., ab 14 Uhr: SF Berlin - OSG Baden Baden und USV TU Dresden - FC Bayern München

So, 7.2., ab 10 Uhr: OSG Baden Baden - USV TU Dresden und FC Bayern München - SF Berlin

Die Partien werden Samstags in einem seperaten Seminarraum live von einem Bundesligaspieler kommentiert, Sonntags findet ab 10.45 Uhr ein neunrundiges Blitzturnier statt (Voranmeldung wird empfohlen).

Der Eintritt ist kostenfrei.

Neben diesem Highlight kann bereits im Vorausblick auf das kommende Jahr das nächste Großevent angekündigt werden.

Die Schachfreunde Berlin richten vom 30.4. bis 1.5. 2017 die zentralen Bundesliga Runden 13-15 aus. Alle 16 Teams der Liga werden nach Berlin reisen um dort Meisterschaft und Abstieg auszukämpfen. Ort der Veranstaltung wird das Maritim Hotel Berlin, unweit der Philharmonie Berlin gelegen. Zusätzlich liegt beim DSB der Beschluss der Frauenkommission vor, die zentrale Endrunde der Frauenbundesliga ebenfalls in Berlin auszurichten.

Für Zuschauer und Schachbegeisterte planen die Schachfreunde Berlin bereits ein attraktives Rahmenprogramm mit Blitzturnieren und Livekommentar.

Homepage Willy Bradt Haus


Marco Baldauf, Jahrgang 1990, spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Schach. Zwei Mal wurde er Deutscher Jugendmeister, seit 2015 spielt er für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. Für Chessbase schreibt er gelegentlich auf der Homepage, kommentiert live oder versucht sich als Autor von Fritztrainern.

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