01.12.2008 – "Dopingskandal erschüttert Schach-Welt" titelte heute Stern-online und griff
damit ein Geschichte auf, die als "Dopingverdacht beim Schach" zuvor schon in
der FAZ um Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit heischte. Hintergrund
war das Fernbleiben von Vassily Ivanchuk bei der angeordneten Dopingprobe nach
der letzten Runde der Schacholympiade - eigentlich auch die einzige vernünftige
Antwort auf die unsinnige Forderung nach Dopingproben im Schach. Vermutlich hat
der Ukrainer, Nummer drei in der Weltrangliste, den im Schach unüblichen Gang
zur Urinkontrollstation im Ärger um seine Niederlage jedoch schlicht vergessen.
Dennoch droht ihm nun nach den international gültigen Dopingkontrollregeln, denen
sich auch die FIDE unterworfen hat, eine zweijährige Sperre und den Ukrainern
der Abzug aller Punkte. Das wiederum würde die Amerikaner bestrafen, denn nun
wäre Ungarn und nicht die USA Bronzemedaillengewinner. Bisher ist im Laufe der
über hundertjährigen Turnierschachgeschichte nicht ein einziger Fall bekannt, in dem
Schachspieler ihre Leistung durch medizinische Mittel hätten verbessern können.
Dennoch sollen selbst Spieler in unteren Ligen demnächst mit Dopingauflagen
gegängelt werden. Aus Angst, ihren Sportstatus zu verlieren, unternehmen die
Schachverbände, darunter der Deutsche Schachbund, nichts, um dem
offensichtlichen Dopinkontroll-Unfug im Schach entgegenzutreten. Ohne Doping
offenbar kein Sport.
Artikel in der FAZ...
Artikel bei Stern-online..