Stalking Nihal und "Pragg" beim Aeroflot Open

von Thorsten Cmiel
02.03.2018 – Thorsten Cmiel beobachtet mit großem Interesse die Entwicklung der indischen Talente Nihal Sarin und Praggnanandhaa. Nach dem Gibraltar Open unterwarfen sie sich in Moskau einem weitere Härtetest beim Aeroflot Open. Hier die Bilanz:

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Nihal und Pragg beim Aeroflot A-Open 2018

Das Aeroflot A-Turnier in Moskau ist das vermutlich stärkste Open der Welt. In diesem Jahr spielten beim A-Turnier 92 Spieler mit. Der Rating-Durchschnitt lag bei sensationellen 2568 Punkten. Es gab nur einen Teilnehmer mit einer Rating unter 2400 Punkten: die starke Inderin Eesha Karavade (2386). Selbst das B-Open war im Durchschnitt sehr stark besetzt (126 Teilnehmer; 2346).

Am A-Turnier nahmen 60 Großmeister teil. Bessere Voraussetzungen für das Erzielen einer GM-Norm (Performance ab 2600) gibt es in der Schachwelt zurzeit nicht. Ein Ergebnis von +1 bei neun Runden reicht immer für ein Großmeisterresultat, 50 Prozent meistens, Minus 1 ist bei einem Gegnerschnitt über 2643 genug. Die beiden indischen Normenjäger und weltweite Jahrgangsbeste Nihal (Jahrgang 2004) und Pragg (2005) waren natürlich dabei. Pragg hatte hier bereits im Vorjahr seine erste GM-Norm erzielt. Wir begleiten die beiden weiter. Eine Woche später geht es für Nihal und Pragg dann laut Planung weiter nach Reykjavik (6. bis 14. März).

Nihal Sarin

Es wird interessant sein zu beobachten, ob Nihal (2532) und Pragg (2507) knapp einen Monat nach dem Turnier in Gibraltar weitere Fortschritte gemacht haben: Pragg hatte zuletzt vor allem mit seinem Schwarzrepertoire einige Probleme, die er vermutlich bei diesem Elite-Turnier in Moskau nicht mehr kaschieren kann. Nihals Spiel wirkte in Gibraltar gegen starke Gegnerschaft überzeugender als in Partien in denen er Favorit war. Zudem pflegt er einen sehr soliden Spielstil. Zumindest von ihm erwartete ich diesmal einen erfolgversprechenden Angriff auf die Norm und zumindest eine Entscheidungspartie in der letzten Runde.

Praggnanandhaa R

Der Turnierverlauf

Unsere beiden Protagonisten begannen in Runde 1 mit hart umkämpften Remisen. Pragg spielte eine englische Modevariante gegen Evgeny Romanov (2621) und Nihal remisierte in einem Grünfeldinder gegen seinen Landsmann Krishnan Sasikiran (2671). Wie das bei einem Turnier mit einer derart starken Besetzung so ist: Beide erhielten zur „Belohnung“ in der zweiten Runde weitere „echte“ Großmeister der Kategorie 2600 und besser zugelost: Pragg bekam es mit Igor Lysyj (2618) zu tun und Nihal durfte gegen Ernesto Inarkiev (2684) ran. Während Pragg relativ früh in eine schlechte Stellung geriet und ohne großen Widerstand verlor, wehrte sich Nihal lange Zeit und letztlich erfolgreich gegen eine Niederlage. In der dritten Runde bekam Nihal den Polen Kacper Piorun (2659) zugelost. Pragg musste gegen einen Internationalen Meister aus Kolumbien mit einer Rating von 2461 ran. Beide Partien endeten mit Remis.

Das zweite Turnierdrittel

In der vierten Runde waren die Gegner in beiden Fällen wieder sehr starke Großmeister. Nihal erhielt den 25jährigen russischen Großmeister Sanan Sjugirov (2652) zugelost, der selbst mal ein Wunderkind war (GM mit 16) und zuletzt bei der Blitz-WM in Runde 2 gegen einen gewissen Magnus Carlsen gewonnen hatte. Pragg durfte gegen Mikhail Kobalia (2599) spielen, der mit zwei Niederlagen gestartet war. Beide Partien endeten erneut Remis, wobei Nihal eine Partie mit Überlänge sehr gut verteidigte. Pragg ließ sich auf eine Zugwiederholung ein. In Runde 5 musste Nihal gegen Matthias Bluebaum (2635) spielen. Nihal blieb damit aus Sicht der Rating seiner Gegnerschaft weiterhin in einer engen Zone (zwischen 2635 bis 2684). Gegen Matthias Bluebaum hatte Nihal fast ein Jahr zuvor beim Sharjah Masters in Runde 1 in einer spektakulären Partie mit Schwarz gewonnen.

 

Praggs Gegner war der Este Kaido Kulaots (2582). Erneut endeten beide Partien Remis, wobei Nihal sich mit Weiß schnell auf eine Verflachung einließ. In der sechsten Runde wurde Nihal gegen den Weißrussen Sergei Zhigalko (2625) gepaart und Pragg musste gegen Maksim Chigaev (2560) antreten. Beide Partien gingen Remis aus. Nihals Gegner bot nach 12 Zügen in etwas schlechterer Stellung Remis an und Pragg musste 70 Züge für das gleiche Resultat spielen. Während Nihal nach sechs Runden bei einem Gegnerschnitt von 2654 weiter auf Normkurs ist, muss Pragg seine Bilanz zumindest erst einmal ausgleichen: Sein Schnitt liegt nach 6 Runden bei 2573 Punkten. Sollte es bei einem Gegnerschnitt unter 2600 bleiben würden 50 Prozent nicht zur Norm reichen.

Das letzte Turnierdrittel

In Runde 7 bekam Nihal seinen siebten Großmeister zugelost: Aleksej Aleksandrov (BLR 2618). Pragg (Performance: 2517) erhielt IM Maksim Vavulin (RUS 2575, Performance: 2560) zugelost. Beide Spieler müssen ihre nächste Partie gewinnen – Pragg sogar etwas mehr -, um ihre Chancen für die GM-Norm zu wahren. Eine Entscheidungspartie war also fällig. Nihal spielte durchaus ambitioniert, indem er gegen eine kurze Rochade lang rochierte. Pragg griff zu einem Paulsen-Sizilianer. Nihal verlor im Mittelspiel erst die Initiative, danach die Sellungskontrolle und wurde danach von seinem erfahrenen Gegner zügig ausgekontert. Pragg stand lange Zeit minimal schlechter, konnte sich konsolidieren und kurz vor Ende sogar noch auf Gewinn spielen. Er willigte allerdings in eine Zugschaukel ein.
 
In der achten Runde kam es dann zum direkten Aufeinandertreffen unserer beiden Helden. Während Pragg noch zweimal gewinnen muss, reicht Nihal ein Sieg in Runde 8 für eine GM-Norm oder anderthalb Punkte aus den beiden letzten Runden. Es wird sich zeigen, wie das Nervenkostüm der beiden aussieht. Die Bilanz der beiden in Partien gegeneinander ist bislang ausgeglichen. Ginge es nicht um so viel für beide, würde man in einer solchen Turniersituation ein schnelles Remis erwarten, aber für Salonremisen ist in einigen Jahren noch genug Zeit. Die Partie endete ausgekämpft nach 30 Zügen mit einem Remis. Pragg hatte nach komplexer Eröffnung als Erster durch Tausch zweier Bauern im Zentrum und Damentausch den Fuß vom Gaspedal genommen. Damit ist klar: Nihal muss in der Schlussrunde für eine GM-Norm in einer Entscheidungspartie gewinnen; Pragg ist diesmal raus aus dem Rennen.

Ich bin zwar mit der Einschätzung nicht einverstanden in dem Video, aber gute Bilder sind zu sehen. Das folgende Video zeigt die Analyse der beiden, mit Ton.

In der finalen Runde kam es zu einer Entscheidungspartie für Nihal. Sein Gegner Aleksey Sorokin, ein russischer FM mit einer Rating von 2511 benötigte ebenfalls einen Sieg für eine Großmeisternorm. Es war also angerichtet für eine bevorstehende Nervenschlacht. Im Dezember 2017 in London hatte Nihal noch in einer ähnlichen Situation „nur“ ein Remis erreicht. Pragg spielte mit Schwarz gegen den chinesischen Großmeister Wen Yang (2608). Nihals (7 GM, 1 IM, 1 FM) Gegnerschnitt lag in diesem Turnier bei 2618 und Praggs (6 GM, 3 IM) bei 2573. Nihal verlor und musste einiges an Lehrgeld zahlen. Pragg kam im Mittelspiel unter Druck, verteidigte sich aber gut und konnte zum Schluss sogar noch weiter spielen. Pragg (-1) und Nihal (-2) spielten beide leicht besser als ihre Ratingerwartung vermuten lässt und gewann neben viel Erfahrung jeweils einen halben (Nihal) und drei (Pragg) Elopunkte hinzu. Und wir gewinnen die Erkenntnis, dass selbst für unsere zwei Überflieger noch einige Hürden zum GM-Titel zu meistern sind.

Eröffnungen

Mit Weiß kann man bei den Eröffnungen vor allem den ersten Zug bestimmen. Bei Nihal war mir schon in anderen Turnieren die Vielfältigkeit seiner Eröffnungswahl aufgefallen und dass er sich speziell auf seine Gegner einstellt. Pragg war bislang etwas limitierter bei seiner Eröffnungsauswahl, dachte ich zumindest angesichts seines Schwarzrepertoires gegen 1.e4. Aber das kann sich schnell ändern in dem Alter. Vor allem rentnert (Londoner System) keiner der beiden sich durchs Turnier, oder spielt ansonsten auf andere Weise immer ähnliche Strukturen.

 

Weißpartien Nihal Schwarzpartien Nihal
1.d4 - Grünfeldindisch D78 1.e4 Italienisch C54
1.d4 - Damengambit D20 1.c4 Englisch Symmetrie-Variante A34
1.c4 – Damengambit Cambridge-Springs D52 1.c4 Englisch mit 1...e6 und Lb4 A13
1.c4 – Damengambit Abtauschvariante D36 1.e4 Italienisch C54
1.d4 – Londoner System  
Weißpartien Pragg

Schwarzpartien Pragg

1.e4 Vierspringerspiel C48 1.c4 Englische Partie 1...e5 divers A20
1.e4 Sizilianisch Scheveninger Variante B85 1.d4 Katalanisch E01
1.Sf3 Moderne Verteidigung B06 1.d4 Nimzoindisch E33
1.e4 Italienisch C54 1.e4 Sizilianisch Paulsen B42
  1.Sf3 Reti A13

Partien

Praggs Partien

 
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1.e41,166,62354%2421---
1.d4947,29855%2434---
1.Nf3281,60256%2441---
1.c4182,10256%2442---
1.g319,70256%2427---
1.b314,26554%2427---
1.f45,89748%2377---
1.Nc33,80151%2384---
1.b41,75648%2380---
1.a31,20654%2404---
1.e31,06848%2408---
1.d395450%2378---
1.g466446%2360---
1.h444653%2374---
1.c343351%2426---
1.h328056%2418---
1.a411060%2466---
1.f39246%2436---
1.Nh38966%2508---
1.Na34262%2482---
1.c4 e5 2.g3 Nf6 3.Bg2 c6 Dieses System ist seit einiger Zeit auf höchsten Niveau ziemlich angesagt. Schwarz spielt ein Alapin-System mit Weniger-Tempo. Oder man kann neuerdings auch formulieren: Weiß spielt den "Sniper" mit Mehrtempo. 3...d5 führt zu eher klassischen Stellungsmustern. 4.cxd5 Nxd5 5.Nc3 Nb6 6.Nf3 Nc6 7.0-0 Be7 8.d3 8.Rb1 a5 9.d3 Be6 10.Be3 Nd5 11.Nxd5 Bxd5 12.Qa4 0-0 13.Rbc1 Re8 14.a3 Bf8 15.Rc3 Nb4!? Remis nach 36 Zügen. Svane, R. (2586) - Raja, H (2448), Aeroflot A-Open 2018. Faktisch fand diese Partie in der vierten Runde statt. 8...0-0 9.a3 Be6 10.Be3 a5 11.Na4 e4?! Dieser Zug ist an dieser Stelle nicht so stark wie in unserer Hauptpartie später. 11...Nd5 12.Ne1 exd3 13.Nxd3 Nd5 14.Bc5 b6 15.Bxe7 Ndxe7 Remis nach 87 Zügen. Vidit, S (2723) - Petrosyan, M (2569), Aeroflot A-Open (Runde 3). 4.Nf3 4.d4 e4 5.Nc3 d5 6.Bg5 Bb4 7.Qb3 Bxc3+ 8.bxc3 Nbd7 hatte Pragg bereits vor einigen Monaten einmal gespielt und gutes Spiel bekommen. Etwas später unterlief ihm allerdings ein grober Fehler. Karthik (2316) - Praggnanandhaa (2487), Barcelona 2017, 1-0 (40) . 4...e4 5.Nd4 Qb6
5...d5 ist hier der Hauptzug. 6.d3 exd3 7.cxd5 ist aus einer Partie von Ding Liren gegen Inarkiev, Moskau 2017 bekannt und wurde in CBM 179 besprochen. 6.Nb3 6.Nc2 d5 7.cxd5 cxd5 8.d3 Nc6 9.0-0 Be7 9...Bf5 10.Nc3 Rd8 11.b4!? 10.Nc3 0-0 11.Bg5 11.dxe4 dxe4 12.Nxe4?! 12.Ne3 12...Nxe4 13.Bxe4 Rd8 14.Bd2 Qxb2!? 11...Rd8 Howell, D (2644) - Pert, N (2568), GBR-ch London K.O. 2016, 1-0 (55). Bietet noch Einiges zu entdecken. 6.e3 d5 7.Nc3 Bg4 8.f3 exf3 9.Bxf3 Bxf3 10.Qxf3 dxc4 war die Folge in der Blitzpartie Aronian (2799) - Caruana (2807) aus St. Louis 2017. 6...a5 7.d3 a4 7...Bb4+ hatte Evgeny Romanov als Schwarzer (!) bereits erfolgreich gespielt. Bach, Matthias (2247) - Romanov, E. (2654), Bayern 2013, Schwarz gewann. 8.Nc3 a4 9.Nd2 exd3 10.0-0 0-0 11.exd3 Qa5 12.Nde4 Nxe4 13.dxe4?! 13.Nxe4 13...a3 war die Partiefolge. 8.N3d2 d5 9.Nc3 an dieser Stelle ist dieser Zug eher ungewöhnlich nach bisherigen Erfahrungen. 9.cxd5 exd3 10.0-0 cxd5 ≤10...Bg4 11.Bf3 Bxf3 12.Nxf3 Be7 12...cxd5 13.Qxd3 13.Qxd3 Nxd5 14.Nc3 0-0 15.Nxd5 cxd5 16.Qxd5 Kompensation für den geopferten Bauern ist hier nicht sichtbar. 11.exd3 Nc6 12.Nc3 Qa5 13.Re1+ Be7 ist vermutlich die Partie aus der Pragg seine Inspiration bezog. Navara (2737) - Caruana (2807), ebenfalls Blitz in St. Louis 2017. 14.b4! ist die Verbesserung von Peter Svidler gegen Caruana aus dem Sinquefield-Cupe 2017. axb3 15.Bb2 Qd8 16.Nxb3 Das Wiedernehmen mit dem Springer wäre hier laut Marin leicht vorteilhaft für den Anziehenden gewesen. 9...exd3 10.cxd5
Beide Seiten bemühen sich, dem Gegner schwierige Aufgaben zu stellen und die Stellung kompliziert zu halten. 10...cxd5 11.0-0 Be7 Dieser Zug ist vermutlich etwas zu zahm an dieser Stelle. 11...Bg4!? passt besser zu dem bisherigen Spiel und nutzt den Umstand, dass der Damenspringer schon auf c3 steht. 12.h3 12.Bf3 Bxf3 13.Nxf3 d4 14.Nb1 dxe2 15.Qxe2+ Be7 Schwarz lässt Sc6 und Rochade folgen und kann optimistisch in die Zukunft schauen. 12...dxe2 13.Nxe2 Be6 Der Nachziehende hat einen isolierten Zentrumsbauern, aber gleichzeitig hat er schon einiges erreicht: Der weiße Damenflügel ist etwas gelähmt und die schwarzen Figuren sind bald vollständig entwickelt. Eine plausible Folge beginnt mit einem zeitweiligen Bauernopfer. 14.Nc3 14.Nf4 Bc5 Der Läufer steht hier aktiver als auf e7 und kämpft um das wichtige Feld d4. 14...Bb4 15.Nxa4 Qd4 16.Nc3 Bxc3 17.bxc3 Qxc3 18.Nb3 0-0 11...Nc6 12.exd3 geht vermutlich zu den Varianten von Caruana über. 12.exd3 Hier kam das Nehmen auf d5 mit einer Leichtfigur stark in Betracht. 12.Bxd5 Bh3 13.Bg2 13.Re1 Ng4 13...Bxg2 14.Kxg2 a3 15.Qb3 Qc6+ 16.Nf3 dxe2 17.Nxe2 12.Nxd5 Nxd5 13.Bxd5 Bh3 14.Nc4 Qd4 15.e4! Bxf1 16.Qxf1 Nc6 17.Be3 Qf6 12...Qa5 Die Dame als Deckungsfigur für den isolierten Bauern auf d5 einzusetzen wirkt künstlich. 12...Be6 13.Re1 Nc6 14.Nf3 14.b4 axb3 15.Bb2 Qd8 16.Nxb3 kennen wir schon. 14...0-0 15.Bd2 Qa6 16.Bf4 Be6 17.d4 Bb4 17...a3= 18.b3 Bb4 18.a3 Bxc3 19.bxc3 Ne4 20.Ng5 Nxg5 21.Bxg5 Qc4 22.Re3 Na5 23.Qh5 Qc8 24.Be7 Re8 25.Bb4 Nc4 26.Re2 Rd8 27.h3 h6 28.g4 28.Rae1± 28...Qc7 29.g5 Qf4 30.g6 fxg6 31.Qxg6 Bf7 32.Qg4 Qxg4 33.hxg4
Weiß sollte hier die klar besseren Chancen haben. Allerdings gelingt es Pragg in der Folge seinem Gegner genügend Widerstand zu leisten. 33...Rd7 34.Rae1 g5 35.Kh2 35.Re7 Rad8 36.Kh2 b6 37.Kg3 Kg7 38.R1e6! 35...Kg7 36.Kg3 Rc8 37.f4 gxf4+ 38.Kxf4 Rc6 39.Re7 Rcc7 In der Partiefolge kann Schwarz im Vergleich zu 35.Te7 erfolgreich um die siebte Reihe kämpfen. 40.Rxd7 Rxd7 41.g5 hxg5+ 42.Kxg5 Rc7 43.Kf4 Nb2 44.Kf5 44.Re3!? 44...Nc4 45.Bh3 Weiß will Tg1+ folgen lassen, um Kf6 folgen zu lassen. 45.Kf4!? 45...Bg6+ 46.Kg5 Nd2 47.Re7+ Rxe7 48.Bxe7
Es ist ein eher seltenes reines Leichtfigurenendspiel mit erheblichen Remistendenzen entstanden. 48...Kf7 49.Bb4 Bc2 50.Bf5 Bxf5 51.Kxf5 Und weiter mit Ke5 wäre nett. KL-KS Nc4 52.Bc5! Ne3+ 53.Ke5 Ke8 54.Kd6 Kd8 55.Bb4! Kc8 56.Kc5! Kc7 57.Kb5 Nc4 58.Kc5 Ne3 59.Kb5 Sobald der Weißspieler auf a4 nimmr, zieht der Schwarze König nach b6 und a6. Danach hat der weiße Mehrbauer nur symbolischen Charakter.
½–½
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WhiteEloWBlackEloBResYearECOEventRnd
Romanov,E2621Praggnanandhaa,R2507½–½2018A2015th Aeroflot Open 20181
Praggnanandhaa,R2507Lysyj,I26180–12018C4815th Aeroflot Open 20182
Gallego Alcaraz,A2461Praggnanandhaa,R2507½–½2018E0115th Aeroflot Open 20183.42
Praggnanandhaa,R2507Kobalia,M2599½–½2018B8515th Aeroflot Open 20184
Kulaots,K2582Praggnanandhaa,R2507½–½2018E3315th Aeroflot Open 20185.32
Praggnanandhaa,R2507Chigaev,M2560½–½2018B0615th Aeroflot Open 20186.35
Vavulin,M2575Praggnanandhaa,R2507½–½2018B4215th Aeroflot Open 20187
Praggnanandhaa,R2507Nihal,S2532½–½2018C5415th Aeroflot Open 20188
Wen,Y2608Praggnanandhaa,R2507½–½2018A1315th Aeroflot Open 20189

Nihals Partien

 
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1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.g3 c6 4.Nf3 Bg7 5.Bg2 d5 6.Qb3 0-0 7.0-0 dxc4 7...e6 8.Nc3 wurde 1960 in einer Partie des Wettkampfes Benko - Reshevsky gespielt. Die moderne Behandlung sieht das Schlagen aus dem Zentrum vor, um die eigene Entwicklung zu beschleunigen. b6 9.Bf4 Ba6 10.cxd5 exd5 11.Ne5 Bb7 12.a4 Nbd7 13.a5 Nxe5 14.Bxe5 b5
Weiß stand besser, verlor aber später.
7...a5 8.Nc3 a4 9.Qb4 dxc4 10.Qxc4 Qa5 11.Re1 Bg4 12.e4 Nbd7 13.Bd2 Qh5 14.Nh4 geschah etwas später in Runde 8 am zweiten Brett: Korobov, A (2664) - Artemiev, V (2697). Die Stellung ist ausgeglichen. 8.Qxc4 Bf5 9.Nc3 Nbd7 10.e3 10.Qb3 Qb6 11.Re1 Qxb3 12.axb3 ist eine Folge aus Giri, A (2797) - Vachier Lagrave, M (2779), Fide GP 2015, Remis nach 41 Zügen. Bc2 statt Le6 aus der angegebenen Partie wurde gespielt in Navara - MVL einige Monate später bei der Schacholympiade Tromsoe. 10...Ne4 Diese Stellung gibt es auch in der Slawischen Verteidigung mit einem Bauern auf e6 und Läufer auf e7 statt der Fianchettostellung des schwarzfeldrigen Läufers. Beide Stellungen gelten als ausgeglichen. 10...Qc7 11.Nh4 Nb6 12.Qc5 Be6 13.b3 a5 14.Ba3 Nfd7 15.Qxe7 Rfe8 16.Qg5 a4 17.Rfc1 axb3 18.axb3 0-1 (71) Salem,A (2633) -Mamedyarov,S (2772) Moscow 2017 11.Nh4 11.Rd1 Qa5 12.Bd2 Nxd2 13.Rxd2 Qb6 14.Qb3 Rfd8 wurde in einer Partie Kunte, A (2493) - Navin (2373) in Indien 2015 gespielt. Weiß gewann. 11...Be6 12.Qe2 Nxc3 13.bxc3 Qa5 14.Qc2 Bc4 15.Re1N 15.Rd1 e5 16.Nf3 f5 17.e4 fxe4 18.Ng5 1/2-1/2 (56) Sapis,W (2385)-Kaminski,M (2530) Koszalin 1998 15...Rac8 16.a4 c5 17.Bd2 b6 18.f4 e6 19.Nf3 Qa6 20.Qb1 Rfd8 21.g4 Bd3 22.Bf1 Bxf1 23.Rxf1 cxd4 24.cxd4 Nf6 25.g5 Ne8 26.Kf2 Nd6 27.Bb4 Nf5 28.Qb3 Qb7 29.Qd3 Qc6 29...h6!?
ist einer dieser Züge auf den Computer, aber Menschen eher nicht kommen. Die Idee ist allerdings nachvollziehbar: der gegnerische Königsflügel wird im Vergleich zur Partie etwas mehr aufgeweicht. Sasikiran kommt später auf diese Idee. 30.h4 Qc6
30.Bd2 30.Rfc1!? Qxc1!? 31.Rxc1 Rxc1 32.Bd2∞
Angesichts der Immobilität der weißen Zentrumsbauern und der besetzten c-Linie dürfte es an dieser Stelle mehr Anhänger der Stellung des Nachziehenden geben.
30...Nd6 31.Rfc1 Qd5 32.Ke2 h6 33.h4 Ne4 34.Qb5 Qb7 35.Qd3 Ng3+ 36.Kf2 Ne4+ 37.Ke2!
Nihal spielt in dieser Phase cool und zeigt eiserne Nerven bei seiner schwierigen Verteidigung. 37...Nc5! 38.Qb5 a6 39.Qb1 Ne4 40.Qd3 Ng3+ 41.Kf2 Ne4+ 42.Ke2 h5 43.Rab1 Ng3+ 44.Kf2 Ne4+ 45.Ke2 Bf8 46.Be1 Bd6 47.Rc4 Rxc4 48.Qxc4 Rb8 49.Rc1 Ba3 50.Rc2 b5 51.Qc6
51...b4! 52.Qxb7 Rxb7 53.Rc8+ Kg7 54.Nd2 Nxd2 55.Bxd2 f5?! 55...b3 56.Bc3 f6 57.gxf6+ 57.d5!? 57...Kxf6 58.d5+ Kf5 59.d6 b2 60.d7 Rxd7 61.Rb8 Rc7 62.Kd3 62.Bxb2? Rc2+ 62...Rc8 63.Rb7 Be7 64.Bxb2 Bxh4
Schwarz steht danach klar vorteilhaft, wird allerdings noch kräftig weiter arbeiten müssen, um die Partie zu gewinnen.
56.Bc1 Bxc1 56...Kf7 57.Rxc1 b3 58.Kd3 a5 Die Schlußposition ist etwa ausgeglichen, da Schwarz Tb4 spielen kann. Aber mehr als Ausgleich ist für ihn nicht mehr drin. In seiner Auftaktbegegnung hatte Nihal etwas Glück, hat sich allerdings in schwieriger Position erkennbar gut die Gewinnversuche seines Gegners gewehrt.
½–½
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Nihal,S2532Sasikiran,K2671½–½2018D7815th Aeroflot Open 20181
Inarkiev,E2684Nihal,S2532½–½2018C5415th Aeroflot Open 20182
Nihal,S2532Piorun,K2659½–½2018D2015th Aeroflot Open 20183
Sjugirov,S2652Nihal,S2532½–½2018A3415th Aeroflot Open 20184
Nihal,S2532Bluebaum,M2635½–½2018D5215th Aeroflot Open 20185.23
Zhigalko,S2625Nihal,S2532½–½2018A1315th Aeroflot Open 20186
Nihal,S2532Aleksandrov,A26180–12018D3615th Aeroflot Open 20187
Praggnanandhaa,R2507Nihal,S2532½–½2018C5415th Aeroflot Open 20188
Nihal,S2532Sorokin,A25110–12018D0215th Aeroflot Open 20189

Divya Deshmukh 

Zum Schluss aus dem unerschöpflichen Talentpool in Indien eine Nachfolgerin von Pragg und Nihal.

Divya ist Jahrgang 2005 und war U10 und U12 Mädchen-Weltmeisterin. Hier ist sie im Interview mit Sagar Shah von ChessBase India.

 

 


Thorsten Cmiel ist Fide-Meister lebt in Köln und Milano und arbeitet als freier Finanzjournalist.

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