Starke Besetzung beim Oskemen Open

von André Schulz
25.07.2025 – Mit Oskemen hat sich ein neuer Name in den internationalen Turnierkalender eingetragen. In der größten Stadt Ostkasachstan werden derzeit drei Open durchgeführt, das Masters mit fast 20 Großmeistern, die um einen beachtlichen Preisfonds kämpfen. Nicht nur aus deutscher Sicht ist Oskemen auch geschichtlich ein interessanter Ort.

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In Oskemen (deutsch: Öskemen), der Hauptstadt der Provinz Ostkasachstan, unweit der Grenzen zu Russland und der Mongolei, wird zur Zeit ein Schachfestival (20.-30. Juli) mit drei Open - Masters, Challengers und schlicht: Open - durchgeführt. Alle drei Turniere werden über neun Runden nach Schweizer System und FIDE-Bedenkzeit (90+30) gespielt. 

Organisator ist KazChess mit Unterstützung der Provinzregierung (Akimat) der Region Ostkasachstan. Das Turnier wird von der kasachischen Firma Freedom Holding gesponsert, die für ein sehr beachtliches Preisgeld von insgesamt 100.000 USD sorgt.

Das Masters ist mit knapp 20 Großmeistern bei 67 Teilnehmern dementsprechend sehr gut besetzt. Zu den bekanntesten Teilnehmern gehören Richard Rapport, der als einziger Spieler über 2700 Elo die Setzliste anführt, Arkadij Naiditsch und der frühere Europameister Anton Demchenko.

Nach vier Runden hat sich eine Führungsgruppe mit vier Spielern gebildet, die alle auf 3,5 Punkte kommen. Zu dieser Gruppe gehört unter anderem Richard Rapport, aber auch Zeinab Sultanbek. Die 21-jährige startete allerdings mit einem kampflosen Punkt, konnte dann aber 2,5 Punkte aus den folgenden Partien am Brett gewinnen. In Runde fünf darf sie gegen Richard Rapport antreten.

Arkadij Naiditsch kassierte in der ersten Runde eine Niederlage gegen den 16.-jährigen Inder Mayank Chakraborty und musste sich dann wieder nach oben kämpfen.

Die Idee des Turniers besteht darin, den Tourismus der Region zu fördern. Oskemen, 1720 als russischer Grenzposten gegründet, ist mit etwa 330.000 Einwohner die größte Stadt in Ostkasachstan . Die größte Einwohnergruppe bilden mit 58% die russischen Bewohner. Erst dann folgen die kasachischen Einwohner. Die drittgrößte Gruppe bilden Bewohner mit deutscher Herkunft. Ursächlich dafür ist, dass sich hier im Zweiten Weltkrieg das Kriegsgefangenenlager 45, Ust-Kamenogorsk (der russische Name der Stadt), für deutsche Kriegsgefangene befand.

300 km westlich von Ust-Kamenogorsk führte die UdSSR zwischen 1949 und 1989 auf dem Testgelände Semipalatinsketwa etwa 500 Kernwaffentests durch. Einige Male wehten radioaktive Wolken auch über das Stadtgebiet von Ust-Kamenogorsk, was in der Stadt zu zahlreichen Todesfällen als Folge der Verstrahlung führte. Die Bevölkerung wurde nicht informiert und die Zahl der Toten geheim gehalten.

Öskemen bzw. Ust-Kamenogorsk ist der Geburtsort zahlreicher russischer oder kasachischer und auch deutschstämmiger Eishockeyspieler.

Stand nach vier Runden

Rk. Name Pts.  TB1 
1 Sultanbek, Zeinep 3,5 9
2 Grebnev, Aleksey 3,5 8,5
3 Rapport, Richard 3,5 5,5
4 Sethuraman, S.P. 3,5 5
5 Agmanov, Zhandos 3 8,5
6 Stribuk, Artiom 3 7,5
7 Atabayev, Saparmyrat 3 7
8 Goganov, Aleksey 3 7
9 Narayanan, S L 3 6,5
10 Suleymenov, Alisher 3 6,5
11 Zverev, Lev 3 6,5
12 Bocharov, Dmitry 3 6
13 Lobanov, Sergei 3 6
14 Tahbaz, Arash 2,5 8,5
15 Balabayeva, Xeniya 2,5 8,5
16 Ilamparthi, A R 2,5 8
17 Rohith, Krishna S 2,5 8
18 Vaz, Ethan 2,5 7,5
19 Makhnev, Denis 2,5 7,5
20 Chinguun, Sumiya 2,5 6,5
21 Uskov, Artem 2,5 6,5
22 Suleimen, Ergali 2,5 6,5
23 Utegaliyev, Azamat 2,5 6,5
24 Lalit, Babu M R 2,5 6,5
25 Ansat, Aldiyar 2,5 6

67 Spieler

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.