Starke Jugend beim Graz Open

von ChessBase
28.02.2017 – Markus Ragger, Österreichs Nummer eins und mit über 2700 Elo auch bester Spieler mit deutscher Muttersprache war der Favorit beim Graz Open, das letzte Woche Schachspieler aus 33 Nationen in die Steiermark lockte. Für den Lokalmatador lief es dann aber nicht optimal. Stattdessen triumphierte der Nachwuchs.

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Polnischer Triumph am Fuße des Grazer Uhrturms

Von Thomas Seemann

Nachdem vor knapp zwei Wochen in Lienz die DolomitenBank Open ausgetragen wurden, war in der vergangenen Woche Graz die Schachhauptstadt Österreichs. Die International Chess Open Graz 2017 fanden vom 20. bis 26. Februar Im Hotel Novapark statt. Gespielt wurde in drei Gruppen, wobei die offene Gruppe A die meisten Teilnehmer (193) stellte. In den Gruppen B und C starteten weitere 117 Teilnehmer.  Da man nicht immer seinen Urlaub für Schachturniere opfern kann, oder mag, gab es noch  die besondere  Möglichkeit an einem separaten Weekend Turnier teilzunehmen. Dies wurde nur über 5 Runden gespielt, wobei die erste Runde  am Freitag dem 24. Februar startete. Etwa 50 weitere Spieler nutzten die Möglichkeit an diesem verkürzten Turnier teilzunehmen. Turnierdirektorin Frau Mag. Andrea Schmidbauer durfte sich somit  dieses Jahr über eine Rekordteilnehmerzahl aus 33 Nationen erfreuen.

Frau Mag. Andrea Schmidbauer

Teilnehmer aus 33 Nationen

Topfavorit im A-Bewerb war Markus Ragger, gegenwärtig die österreichische Nummer eins, mit einem Elowert von 2703. Der für den derzeit Zweitplatzierten der deutschen Bundesliga, Solingen, spielende Ragger, konnte dieses Jahr bereits beim Challenger Bewerb in Wijk aan zee bei den Tata Steel  Chess Open den hervorragenden zweiten Platz belegen. Groß waren natürlich die Erwartungen und die Hoffnungen, dass das österreichische Schachaushängeschild den Titel holen würde.

Markus Ragger

Doch es kam anders als erwartet. Ragger startete holprig in das Turnier. Zwar gelangen ihm gegen Tilen Kodric (2192) aus Slowenien und Farai Mandizha (2373) aus Zimbawe zwei Auftaktsiege, doch bei der ersten Doppelrunde am Mittwoch musste er bereits wichtige Punkte abgeben. Gegen Costachi (2430) aus Rumänien und Tomczack (2335) aus Polen reichte es mit Weiß nur für zwei Remis. Spätestens zum jetzigen Zeitpunkt war klar, dass ein Sieg beim heimischen Turnier schwierig werden würde.  

Nach sieben Runden war der Bewerb fest in polnischer Hand.  führte nach sieben Runden mit sechs erreichten Punkten, dicht gefolgt von seiner Landsfrau  GM Monika Socko und weiteren sieben Spielern mit 5,5 Punkten, darunter Lienz Sieger Vahap Sanal und der zweitplatzierte Evgeny Romanov. Ragger hatte vor den letzten beiden Wochenendrunden fünf Punkte und gehörte zum erweiterten Verfolgerkreis.

Mikolaj Tomczak

Monika Socko

Romanov (2644), der als Nummer zwei  in den Bewerb ging,  hatte einen ähnlichen Start wie Markus Ragger in das Turnier. Nach zwei Auftaktsiegen und  durchwachsenen Runden Mitte der Woche konnte er allerdings bis zum Wochenende wieder Boden gut machen, sodass er, wie die Woche zuvor in Lienz, als Zweitplatzierter in die Schlussrunde starten konnte.  Die Ausgangslage war ähnlich: um einen Turniersieg zu erlangen musste er die letzte Runde gewinnen. Die letzte Hürde war Polens U18 Nummer 1 Mikolaj Tomczak, der bis dato ein hervorragendes Turnier spielte und aufgrund der Feinwertung als Führender in den Sonntag startete.

Evgeny Romanov

Romanov  gelang neuerlich  nur ein Remis in der alles entscheidenden Runde und der Pole Mikolaj Tomczak durfte sich mit sieben Punkten und einer Ratingperformance von 2708 sowie  einer erspielten GM Norm über den Titel bei den International Chess Open Graz 2017 sowie über EUR 1.500 Preisgeld freuen.  Am Ende erlangten fünf Spieler sieben Punkte, wobei der Sieger Tomczak als 61. der Startrangliste ohne Zweifel als Überraschungssieger gilt.
 
Markus Ragger erreichte schlussendlich mit 5,5 Punkten nur den 38. Platz. Bester Österreicher wurde mit einer erspielten IM-Norm Martin Christian Huber auf Rang 26 (Rp 2463), vier Plätze hinter dem besten Deutschen Leon Mons (Rp 2488), beide mit sechs Punkten aus 9 Runden.
 
Im Weekend-Turnier siegte der Serbe Miloje Ratkovic, dicht gefolgt von den beiden Österreichern Georg Halvax und Joachim Wallner.
 
Das nächste größere Turnier in Österreich werden die Austrian Open sein, welche vom 9. bis 15. April im Haus des Schachsports in der Hauptstadt Wien ausgetragen werden.  Wir werden im April darüber berichten.
 
 

Schachbücher

 

Endstand:

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Tomczak Mikolaj 7,0 2708
2 Romanov Evgeny 7,0 2593
3 Postny Evgeny 7,0 2588
4 Sanal Vahap 7,0 2565
5 Bayarsaikhan Gundavaa 7,0 2534
6 Akesson Ralf 6,5 2548
7 Yilmaz Mustafa 6,5 2534
8 Socko Bartosz 6,5 2497
9 Esen Baris 6,5 2496
10 Istratescu Andrei 6,5 2466
11 Jarmula Lukasz 6,5 2433
12 Costachi Mihnea 6,0 2569
13 Socko Monika 6,0 2556
14 Cawdery Daniel 6,0 2542
15 Erenberg Ariel 6,0 2527
16 Nguyen Piotr 6,0 2520
17 Hauge Lars Oskar 6,0 2519
18 Kanmazalp Ogulcan 6,0 2517
19 Can Emre 6,0 2504
20 Petrov Nikita 6,0 2497
21 Yildiz Betul Cemre 6,0 2492
22 Mons Léon 6,0 2488
23 Krysa Leandro 6,0 2483
24 Schoppen Casper 6,0 2471
25 Lemos Damian 6,0 2464
26 Huber Martin Christian 6,0 2463
27 Vogel Roven 6,0 2457
28 Eggleston David 6,0 2452
29 Yilmazyerli Mert 6,0 2418
30 Nguyen Thai Dai Van 6,0 2413
31 Christiansen Johan-Sebastian 6,0 2388
32 Brokken Dennis 6,0 2361
33 Henderson De La Fuente Lance 6,0 2308
34 Szotkowski Jakub 6,0 2278

... 182 Spieler

Die Siegerehrung

Partien:

 

 

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Ergebnisse bei Chessresults...

 


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