Eine Woche vor dem Start der (offenen) Schachbundesliga setzten sich schon die Spielerinnen der Frauenbundesliga zur Eröffnung der neuen Spielzeit an die Bretter. In der letzten Saison stand der Start unter einem ungünstigen Stern, als angesichts der aufflammenden Pandemie an einigen Orten gespielt werden durfte, an anderen nicht. Diesmal verlief zumindest einmal der Start besser und man kann hoffen, dass in Bezug auf Corona das Schlimmste überstanden ist.
Das Spielsystem in der Frauenbundesliga ist das gleiche wie in der Bundesliga, allerdings wird nur mit zwölf Teams gespielt und die Wettkämpfe werden an sechs, nicht an acht Brettern ausgetragen. Das System mit Reisepartnern und Doppelrunden an den Spielwochenenden ist aber so wie in der Bundesliga.
Es gib drei neue Teams in der ersten Liga: Medizin Erfurt und die Frauenteams der Bundesligisten Bayern München und SG Solingen. Diese Teams ersetzen die Absteiger der letzten Saison, Kischess, Lehrte und Löberitz.
Die Austragungsort des ersten Doppelspieltages waren Norderstedt, wo TuRa Harksheide mit seinem Reisepartner Hamburg die Topteams aus Deizisau und Baden-Baden empfing, Solingen mit Reisepartner Hemer Gastgeber für die Südvereine Bayern München und Schwäbisch Hall, und Erfurt, wo die "Mediziner" und Königshofen die Rodewischer Schachmiezen und Weiß-Blau Allianz Leipzig begrüßten.
Blick in die Mensa des Coppernicus-Gymnasium Europaschule
Schon nach dem ersten Doppelspieltag zeigte sich, dass es wohl auch in diesem Jahr zu einem Dreikampf um den Titel kommen wird. Die "großen Drei", Baden-Baden, Deizisau und Schwäbisch Hall und nur diese drei Teams starteten mit einem Doppelsieg.
Am Samstag verkaufte sich der HSK gegen Deizisau noch recht gut, musste am Ende aber eine knappe 2,5:3,5-Niederlage hinnehmen.
Sarah Papp
Sarah Papp, die inzwischen mit ihrer Familie in Budapest lebt und nach einem ausgefallenen Flug eine schwierige Anreise über Berlin in Kauf nehmen musste, gelang an Brett zwei dank großer Hartnäckigkeit ein Sieg über Zoya Schleining.
Lyubka Genova gewann für Hamburg gegen Jovana Rapport, Ehefrau von Richard Rapport. Aber die Bretter drei, fünf und sechs gingen alle an Deizisau.
Die Niederlage von TuRa Harksheide gegen Baden-Baden im anderen Teil des Raumes fiel mit 2:4 nicht so hoch aus, wie man erwarten sollte, was daran lag, dass Inken Köhler an Brett sechs Ketevan Arakhamia-Grant besiegen konnte.
Am Sonntag überraschte Carina Brandt mit einem Sieg gegen Mara Jelica und so stand auch hier gegen Deizisau "nur" eine 2:4-Niederlage.
Der Hamburger SK, erstmals unter der Regie von Georgios Souleidis als Mannschaftsführer, kam gegen Baden-Baden allerdings unter die Räder. Nur Europameisterin Monika Socko konnte gegen Ex-Weltmeisterin Antoaneta Stefanova einen halben Punkt verbuchen. Alle anderen Partien endeten zugunsten der Baden-Badener.
Monika Socko
Antoaneta Stefanova
Elisabeth Pähtz, frisch gebackene Buchautorin ("Der vorletzte Fehler gewinnt"), gewann recht souverän in einer Modevariante der Caro-Kann Verteidigung.
Elisabeth Pähtz vor der Samstagspartie
Dieser schnelle Weißsieg wirft ein schales Licht auf die ganze Variante mit h5.
In Solingen unterlag Neuling Solingen am Samstag gegen den Mitfavoriten Schwäbisch Hall klar mit 1:5. Am Sonntag holten die Solingerinnen mit Inna Gaponenko und Annmarie Mütsch an den oberen Brettern aber die ersten Punkte gegen Mitaufsteiger Bayern München. Die Bayern hatten am Samstag überraschend hoch Hemer mit 5:1 besiegt. Der SV Hemer musste am Sonntag gegen Schwäbisch Hall dann sogar ein 0:6 hinnehmen und ein Brett frei lassen.
In Erfurt kam der Gastgeber am Samstag zu einem 3:3 gegen die Rodewischer Schachmiezen. Ha Thanh Nguyen (Erfurt) nahm Fiona Sieber am Spitzenbrett einen halben Punkt ab. Zu einem eher unerwarteten 3:3 kam auch Weißblau Leipzig gegen das Topteam aus Königshofen.
1. Runde
2. Runde
Tabelle nach Runde 2
Partien
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