Das Team des Hamburger SK ist für die Profiteams der Frauenbundesliga immer ein anspruchsvolle Aufgabe, die in der Vergangenheit auch nicht immer gemeistert werden konnte. So sorgten die Hamburgerinnen schon für manche Überraschung und in der letzten Saison spielten sie sogar bis zum Schluss um die Meisterschaft mit.
Top-Team
Am vergangenen Wochenende startete die Frauenbundesliga in ihre neue Saison 2024/2025 und gleich zum Auftakt musste das Mitfavoritenteam der OSG Baden-Baden am Samstag gegen Hamburg antreten, nicht in Hamburg, sondern im Copernikus-Gymnasium in Norderstedt, dem Spiellokal des Gastgebers TuRa Harksheide.
Der Hamburger Sk spielt weitgehend mit der gleichen Aufstellung wie im letzten Jahr. Diana Baciu ist nicht mehr dabei, aber mit Lisa Sickmann konnten der Hamburger SK aber eines der größten weiblichen Talente in Deutschland einfangen.
2020 wurde Lisa Sickmann Deutsche U10-Meisterin, 2022 U12-Meisterin. Außerdem spielte sie schon bei Jugendeuropa- und Weltmeisterschaften mit. 2023 wurde von der Deutschen Schachjugend zur Spielerin des Jahres 2022 gewählt. Und 2024 erhielt die 14-Jährige als jüngste deutsche Spielerin den WFM-Titel. In der Deutschen U18-Rangliste nimmt sie jetzt schon Rang zwei hinter Charis Peglau ein. Ihr Heimatverein ist der Lübecker SV.
Gelernt hat Lisa Sickmann Schach übrigens als Sechsjährige mit Fritz&Fertig. Das Programm hatte ihre Mutter zur Bekämpfung von Langeweile aus der Leihbücherei mitgebracht.
Im Auftaktmatch gegen Baden-Baden fehlte dem Hamburger SK mit Monica Socko das Spitzenbrett. Socko spielt derzeit bei den Europameisterschaften mit. Auch Brett drei, Zsoka Gaal, musste ersetzt werden. Und mit Padmini Rout und Sarah Papp fehlten auch die Bretter vier und fünf. So übernahm Eline Roebers Brett eins und Melanie Ohme rückte an Brett zwei vor.
Die OSG Baden-Baden kann meist aus dem Vollen schöpfen und trat unter anderem mit den beiden besten deutschen Spielerinnen, Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner an.
Pähtz gegen Roebers
Der Wettkampf am Samstag war dennoch eine knappe Angelegenheit, da keine der Hamburgerinnen sich besiegen lassen wollte. Einzig Gunay Mamadzada schaffte es, Antonia Ziegenfuß den ganzen Punkt zu entreißen, so dass die OSG mit einem knappen 3,5:2,5-Sieg den Tag beenden konnte.
Matchwinnerin Gunay Mamadzada
Im Parallel-Match besiegte TuRa Harksheide das Frauenteam von Bayern München mit 4:2.
Am Sonntag kam Baden-Baden gegen den Gastgeber Harksheide zu einem leichteren 4,5:1,5-Sieg. Einen Minuspunkt verschuldete dabei Elisabeth Pähtz gegen Julia Antolak. In einer Variante des Sweshnikow-Szilianers verlief sich die deutsche Nummer eins mit ihrer Dame und wurde dafür hart bestraft.
Der Hamburger SK gewann am Sonntag gegen Bayern München ebenso deutlich und mit dem gleichen Ergebnis. Lisa Sickmann holte als jüngste Spielerin an diesem Spielort bei ihrer Bundesliga-Premiere 1,5 Punkte: Remis gegen Josefine Heinemann und ein Sieg gegen Anita Stangl.
Melanie Lubbe
Am Sonntag Abend erklärte Melanie Lubbe auf Instagram ihren Rückzug vom Turnierschach. Nach 30 Jahren Wattkampfschach will sich die gebürtige Leipzigerin mehr Zeit für andere Projekte nehmen, bleibt dem Schach aber als Streamerin erhalten.
In ihrer (vorerst?) letzten Turnierpartie kam sie zu einem überzeugenden Sieg.
Beim Sieg des HSK gegen Bayern steuerte Melanie Lubbe einen Punkt mit einem Sieg gegen Tea Gueci bei.
Auch die anderen Meisterschaftsfavoriten konnten an ihren Spielorten punkten. Schwäbisch Hall gewann gegen Löberitz und Seeblick Dippoldiswalde, wo die Familie Peglau vier der sechs Spielerinnen stellt. Team Seeblick hatte am Samstag allerdings Deizisau einen Punkt abgenommen.
In Rodewisch gewann der Gastgeber am Samstag gegen Hemer und am Sonntag gegen Solingen. Auch die gastgebenden Schachmiezen konnten zweimal voll punkten.
Tabelle nach zwei Runden
Partien
Ergebnisse Runde 1
Ergebnisse Runde 2
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