Die neue Bundesliga-Saison 2025-26 ist gestartet. Die Frauenbundesliga machte am vergangenen Wochenende den Anfang. Die Bundesliga wird am nächsten Wochenende nachziehen.
Seit 15 Jahren mach drei Vereine die Mannschaftsmeisterschaft der Frauen unter sich aus: der SK Schwäbisch Hall (drei Titel), die OSG Baden-Baden (sieben Titel) und der SC Bad Königshofen als aktuelle Titelverteidger (vier Titel). Der letzte Mannschaftsmeister, der nicht von einem dieser drei Vereine gestellt wurde, war USV Volksbank Halle, der nach der Gründung der Frauenbundesliga 1991 immer im Oberhaus mitspielten und zweimal Meister wurde, 2007 und 2010. Nach der Saison 2014/15 musste sich der Verein aus der Liga zurückziehen, nachdem der Sponsor sein Engagement eingestellt hatte.
Neben den drei genannten Top-Teams spielt das Team des Hamburger SK immer eine besondere Rolle, meist als unberechenbarer Favoritenschreck, wenn die Mannschaft einen der drei Meisterschaftsfavoriten besiegen konnte. Das Frauenbundesliga-Team des HSK wurde lange von der Bäckerei-Kette Springer Bio-Backwerk unterstützt. Nachdem die Firma ihren Rückzug angekündigt hatte, fand der Hamburger SK in der Sehner Unternehmensberatung einen neuen interessierten Sponsor. Die Firma wird beide Bundesliga-Teams unterstützen, das Männer- und das Frauenteam.

Das HSK-Team mit Sponsor Norbert Sehner
Oft gibt es in den Firmen, die sich im Schachsport finanziell engagieren, Personen mit einem Schachbezug. Das gilt auch für den Firmengründer der Sehner Unternehmensberatung. Norbert Sehner war in seiner Jugend ein starker Spieler (ist es immer noch) und spielte im Westen für verschiedene Bundesliga-Klubs. Wer die Mega Database durchstöbert, findet in seiner "Akte" einige sehr gute Partien und Ergebnisse, ein Remis gegen Boris Spasski beispielsweise oder einen Sieg gegen Nigel Short und einige mehr. Nach einer Turnierpause ist Nobert Sehner auch wieder aktiv zum Schach zurückgekehrt und spielt in einer der Mannschaften des Hamburger SK.

Am Wochenende wurden die Wettkämpfe an den Spielorten Norderstedt, Deizisau und Bad Königshoven ausgetragen. In Norderstedt musste Mitfavorit Baden-Baden gleich zu Beginn der neuen Saison die Hürde HSK überspringen. Das gelang allerdings sehr souverän, obwohl Baden-Baden fünf der sechs Spitzenspielerinnen fehlte. Auch der HSK konnte nicht in der Wunschformation auflaufen.
In insgesamt 6 Kapiteln untersuchen wir folgende Aspekte: die richtige Entscheidung anhand taktischer Faktoren, Entscheidungen beim Abtausch & Schlagzügen, komplexe & psychologische Entscheidungen in längeren Partien und bei der Verteidigung.

Elisabeth Pähtz gewann zweimal

Dinara Wagner holte ebenfalls zwei Punkte
Mit Aufsteiger Freiburg-Zähringen trat auch ein Team mit großem Namen an. Zähringen stellte vor vielen Jahren ein spielstarkes Team in der (Männer-) Bundesliga. Nun vertreten die Frauen den Verein, mit Barbara Hund an Brett eins. Die ehemalige Nationalspielerin war einst die erste deutsche Spielerin, die den Titel WGM erhielt.

Barbara Hund, li.
Punkte konnten die Zähringer aus Norderstedt allerdings keine mitnehmen. Am Samstag gab es eine Niederlage gegen den Gastgeber TuRa Harksheide, am Sonntag gegen den Hamburger SK, während Harksheide von Baden-Baden gerupft wurde.

Foto: SFr Deizisau
Am Spielort Deizisau gewann der Gastgeber mit Hanna Marie Klek samstags gegen Hemer und trennte sich am Sonntag von Solingen 3:3. Am Spitzenbrett lieferten sich Hanna Marie Klek mit ihrer Kollegin aus der Nationalmannschaft Kateryna Dolzhikova eine wilde Partie. Nach einem Figureneinschlag in ihrer Königsstellung musste Klek lange mit einem offen stehenden Königs spielen und sich der Angriffe ihrer Gegnerin erwehren. Dolzhykova stand die meiste Zeit aussichtsreicher, doch den Punkt fuhr am Ende Klek ein. Die Partie ist nicht ganz fehlerfrei, aber sehr unterhaltsam.
Königsindisch und Grünfeld sind bekanntermaßen trickreiche und theorielastige Eröffnungen. Die Fianchetto-Variante vermeidet die Hauptabspiele, in welchen die Nachziehenden sich wohlfühlen, und strebt ein kleines, aber sicheres Plus an.
Am gleichen Ort hatte Schwäbisch Hall am Samstag gegen Solingen beim 4,5:1,5 keine Mühe gehabt, kam am Sonntag aber nur zu einem knappen 3,5:2,5-Sieg gegen Hemer. Trotz großer Elo-Überlegenheit an allen Brettern konnte nur Krasteva Beloslava für Schwäbisch Hall punkten und den Sieg sicherstellen.
In Bad Königshofen gab es am Samstag zweimal die "Höchststrafe". Der Gastgeber gewann gegen Aufsteiger Kreuzberg mit 6:0 und die Rodewischer Schachmiezen gewannen in gleicher Höhe gegen den anderen Aufsteiger Chemnitz. Die Chemnitzer Frauen mussten am Sonntag das gleiche Ergebnis auch noch gegen Bad Königshoven hinnehmen, während Kreuzberg aber gegen die Rodewischer Schachmiezen beim 3,5:2,5-Sieg für eine Überraschung sorgten.
Tabelle nach zwei Runden
Partien
Ergebnisse Runde 1
Ergebnisse Runde 2
Ergebnisdienst des Deutschen Schachbundes...
