In der Partie zwischen Magnus Carlsen und Vladimir Kramnik stand wie schon beim Eröffnungsblitzturnier das Abgelehnte Damengambit auf dem Brett. Diesmal nahm der 14. Weltmeister jedoch nach dem Tausch 4.cxd5 nach kurzem Nachdenken mit dem Bauern zurück und nicht mit dem Springer wie in der Blitzpartie, die der 14. Weltmeister recht chancenlos verloren hatte. Kramnik wählte dann eine Variante mit frühem 6...Lf5, in der es auf Kosten einer zerstörten Bauernstruktur zum schnellen Damentausch kommt. Dort hatte Carlsen allerdings eine neuen Idee zur Ausbeutung des Feldes f5 vorbereitet, die er mit brutaler Beharrlichkeit umsetzte und zum Sieg führte.
Carlsen-Kramnik
Gegen Pavel Eljanov begann Levon Aronian mit der Reti-Eröffnung. Es schien als sei nach der Eröffnung alles in Ordnung für Schwarz, doch Weiß konnte seine Position systematisch verbessern, während es Schwarz - nachdem er eine gute Chance dazu verpasste - an Gegenspiel mangelte. Nach ein paar Ungenauigkeiten kippte die Partie überraschend deutlich zugunsten von Weiß.
Aronian-Eljanov
Gegen die Grünfeld-Verteidigung ist offenbar kein Kraut gewachsen, jedenfalls im Gewinnsinne, und so greifen immer mehr Spieler zur Anti-Grünfeld-Waffe 3.f3, so auch Pentala Harikrishna in seiner Partie gegen Maxime Vachier-Lagrave. Der Franzose wählte den Übergang in die Benoni-Verteidigung und Harikrishna sah keinen Grund, von seinem Entwicklungsplan aus der Partie gegen Li Chao in der 5. Runde des Turniers abzuweichen, das heißt, den Königspringer über e2 nach c3 zu entwickeln. Maxime Vachier-Lagrave hatte danach ein paar originelle Ideen und es entwickelte sich eine muntere Partie, die am Ende durch Dauerschach endete.
Veselin Topalov und Anish Giri spielten eine Variante der Englischen Eröffnung, die Drachenvariante mit vertauschten Farben. Giri kam mit Schwarz zu recht bequemem Ausgleich. Im Verlauf des Mittelspiels erarbeitete der Bulgare sich etwas Vorteil, konnte diesen aber nicht festhalten. Remis auch hier.
Eine im Spitzenschach nur noch selten gespielte Variante in der Caro-Kann-Verteidigung kam in der Partie zwischen Nils Grandelius und Li Chao zur Anwendung – die Variante mit 5…Sf6 6.Sxf6 gxf6. Der schwedische Großmeister erhielt deutlichen Raumvorteil und bemühte sich nach Kräfte, diesen auch in materiellen Vorteil zu verwandeln, doch ohne Erfolg. In der bei Weitem längsten Partie des Tages (93 Züge) verteidigte Li Chao sich zäh und führte die Partie ins Remis.
Ergebnisse der 7. Runde
Partien der Runden 1 bis 7
Stand nach sieben Runden
Fotos: Altibox Norway Chess
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