Stimmen zum Abbruch des Kandidatenturniers

von ChessBase
27.03.2020 – Der Abbruch des Kandidatenturnier kam nun doch etwas plötzlich, nachdem die FIDE zuvor noch an der Durchführung festgehalten hatte. Wir sammeln in diesem Newsticker Informationen, Stimmen, Statements und Meinungen aktualisieren den Stand regelmäßig. Die FIDE hat für einige Teilnehmer einen Charterflug organisiert. | Foto: Jeroen van den Berg

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27. März

 

 

Anish Giri ist gut zuhause angekommen und auch Caruana hat es zusammen mit ein paar anderen mit Charterflugzeug bis nach Amsterdam geschafft. 

 

 

 

26. März 2020

Stand 18:00

 

 

 

 

Stand 17:00

 

 

Stand: 14.00

 

Stand: 13:30

Kramnik fordert eine Wildcard für Teimour Radjabov für das Kandidatenturnier 2020.

 


Die Probleme bei der Rückreise sind in der Tat nicht zu unterschätzen. Ein Freund erzählte mit am letzten Wochenende, wie schwierig und wie teuer es war, aus England zurück nach Deutschland zu kommen: Er hatte dort einen Business-Kurs gebucht. Dieser wurde mittendrin abgebrochen. Seine Flüge bei BA waren abgesagt. Telefonisch dort niemand mehr zu erreichen. Kontakt zu BA nur noch über eine App. Die stellte ihm einen Umbuchungs-Gutschein aus, der "in ein paar Tagen" zugestellt würde.

Er kam von London ("Die Stadt menschenleer, London!") mit einem Oneway-Ticket im Eurostar (ca. 500 Euro) bis nach Brüssel und erreichte dort im Schweinsgallopp noch einen ICE nach Köln, der tatsächlich auf Anforderung gewartet hatte. Auf einem menschenleeren Bahnsteig versperrten einige belgische Soldaten den Weg und verlangten den Ausweis zu sehen. "Wenn ich jetzt einmal gehustet hätte, hätten die mich auf meine Kosten 14 Tage in ein Krankenhaus in Quarantäne gesteckt."

Ein anderer Freund wurde in Kasachstan in Quarantäne gesteckt. Bei der Einreise soll ein Passagier neben ihm Corona positiv gestestet worden sein (stellte sich später als Irrtum heraus), weshalb man ihn am Ortsrand von Nur-Sultan (früher: Astana) in ein Krankenhaus in Quarantäne steckte. "Hier ist es wie im Gefängnis, aber ich habe Internet und das ist in Kasachstan, auch in der Steppe viel besser, als bei mit zuhause in Hamburg (oder sonstwo in Deutschland). Ich nehme jeden Tag Schachtraining." (AS)

 

Stand 13:00 Uhr

Mark Crowther (The Week in Chess) war der erste, der die gestrige Ansprache von Russlands Regierungschef Vladimir Putin richtig interpretierte. Angesichts der sich nun auch in Russland immer schneller ausbreitenden Corona-Epidemie ordnete Putin an, dass das öffentliche Leben in Russland für eine Woche lang ausgesetzt würde. 
 

Alle Bürger sollten, wenn möglich, zuhause bleiben und alle öffentlichen Aktivitäten, die nicht notwendig wären, sollten eingestellt werden. Ein Schach-Kandidatenturnier ist sicher keine dringend "notwendige Aktivität."

Mark Crowther sah als Erster die Konsequenzen:

Heute früh erschien auf der FIDE-Webseite dann tatsächlich die Mitteilung zur Verschiebung des Turniers. Dann auch per Tweet auf Twitter

 

Emil Sutovsky (FIDE-Direktor) erklärte auf Facebook noch einmal die Entscheidung.

Das Kandidatenturnier wurde ausgesetzt. Diese schwierige Entscheidung mussten wir treffen, nachdem die russischen Regierung gestern entschieden hat, Flüge aus Russland heraus, ab morgen auszusetzen.

Wir können das Turnier nicht weiterführen, wenn die Teilnehmer, Schiedsrichter und Organisatoren danach keine Möglichkeit mehr haben, nach Hause zu kommen.

Wir hätten versuchen können abzuwarten und die Probleme später zu lösen, wenn sie konkret werden. Aber das wäre unverantwortlich gewesen.

Wir sind uns bewusst, dass dies eine schwierige Entscheidung war, aber sie war nach Beurteilung der Situation richtig und vernünftig. 

Wir haben immerhin die Hälfte des Turniers absolviert. Vor dem Turnier haben wir für diesen Fall Sonderregeln vereinbart. Nach diesen wird das Turnier mit der Punktzahl, die die Spieler jetzt haben, fortgesetzt, sobald dies möglich ist.

Wir haben Verantwortung übernommen und werden weiterhin verantwortungsvolle, notfalls harte, Entscheidungen treffen - so pathetisch es klingt: Zum Wohle des Schachs.

Vielen Dank an alle die uns in einer schwierigen Situation unterstützt haben.

Quelle: https://www.facebook.com/emil.sutovsky

Als erste Verlierer des Kandidatenturniers steht jetzt schon Teimour Radjabov fest. Er reiste im Hinblick auf den Corona-Virus nicht an, wurde ersetzt, und wird draußen bleiben, wenn die Zeiten wieder "normal" sind.

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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