Superbet Chess Classic, Runde 8: Nur Aronian gewinnt

von Klaus Besenthal
13.06.2021 – In der 8. Runde des Turniers in Bukarest gab es am Sonntag mit dem Sieg von Levon Aronian gegen Bogdan-Daniel Deac nur eine entschiedene Partie. Vor der letzten Runde am Montag hat Shakhriyar Mamedyarov (heute remis gegen Giri) an der Tabellenspitze weiterhin einen ganzen Punkt Vorsprung auf Wesley So (remis gegen Vachier-Lagrave), Alexander Grischuk (remis gegen Caruana) und neuerdings auch Aronian, der es mit seinem Sieg in die Verfolgergruppe geschafft hat. Sollte Mamedyarov am Montag gegen Vachier-Lagrave verlieren, dann wäre sogar ein Ausgang des Turniers mit vier punktgleichen Spielern an der Spitze möglich. Ein Remis indes würde den Aserbaidschaner zum Turniersieger machen.| Fotos: Lennart Ootes

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Die Erwartungen der Zuschauer müssen nicht unbedingt deckungsgleich sein mit den turniertaktischen Überlegungen der Spieler. Mamedyarov und Giri waren in dieser 8. Runde wohl beide mit einem Remis zufrieden: Der eine (Mamedyarov), weil er sich angesichts seiner Führung von einem vollen Punkt in den letzten beiden Runden höchstwahrscheinlich einfach zum Turniersieg remisieren kann, der andere (Giri), weil er das Turnier nicht mehr gewinnen kann, durch das bloße Halten seines aktuellen Scores von 50% aber Schäden an Reputation und Elozahl abwenden kann.

Aus Zuschauersicht wird die Partie der beiden wohl umgehend in Vergessenheit geraten:

 

Mamedyarov und Giri: Supergroßmeister, die genau wissen, was sie tun 

Einen intensiven Kampf lieferten sich Alexander Grischuk und Fabiano Caruana. Caruana stand erst ziemlich gut und dann nicht mehr so gut. Aber es zeigte sich wieder einmal: Caruana ist erst besiegt, wenn er besiegt ist! Erfindungsreich verteidigte der Weltranglistenzweite seine schlechtere Stellung zum Remis:

 

Schön, dass es nach den schlimmsten Corona-Tiefpunkten wieder einmal solche Bilder zu sehen gibt!

Mit einem Sieg gegen den bislang eher erfolglosen Maxime Vachier-Lagrave hätte Wesley So noch in den Kampf um den Turniersieg eingreifen können, doch die beiden produzierten lediglich ein entspanntes Remis. Entspannt war es, aber auch recht munter - es gibt sicher langweiligere Remispartien:

 

Wesley So bleibt auch nach der 8. Runde ohne Niederlage, aber für den Platz ganz oben hat er zu oft remisiert 

Der 19-jährige Bogdan-Daniel Deac ist aufgrund seiner Niederlage gegen Levon Aronian unter die magische Erfolgsquote von 50% gerutscht. Dabei kam Aronians Sieg erst ganz kurz vor dem Ende der Partie zustande - das Endspiel S gegen L hatte es in sich:

 

Levon Aronian, Bogdan-Daniel Deac

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Videospielzeit: 4 Std. 28 min.

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Die Partie zwischen Radjabov und Lupulescu war für die Ermittlung des Turniersiegers nicht mehr wirklich relevant. Es war Radjabovs achtes Remis in der achten Partie; das klingt nicht sehr beeindruckend, aber mit einem Sieg in der letzten Partie (gegen Aronian) könnte der Aserbaidschaner noch immer ein sehr gutes Resultat in diesem Turnier hinbekommen.

 

Ebenso wie Shakhriyar Mamedyarov und Wesley So ist Teimour Radjabov bislang ohne Niederlage durchs Turnier gekommen

Ergebnisse der 8. Runde

 

Tabelle

 

Partien

 

Turnierseite

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Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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