Es zeichnete sich schon am ersten Tag des Blitzturniers ab. Carlsen ist wieder im Weltmeisterschaftsmodus unterwegs und hatte das übrige Feld schon am ersten Spieltag um 1,5 Punkte distanziert. In der Gesamtwertung beider Turnierteile, Schnellschach und Blitzschach, fehlte dem Norweger nur noch ein halber Punkt, um den führenden Jan-Krzsztof Duda einzuholen.
Am zweite Blitzspieltag machte Carlsen dann dort weiter, wo er am Vortag aufgehört hatte. Carlsen hatte den ersten Umgang mit fünf Siegen abgeschlossen und begann den zweiten mit zwei weiteren Siegen, gegen Maxime Vachier-Lagrave und Wesley So. Dem US-Großmeister war im ersten Umgang als einzigem ein Sieg gegen Carlsen gelungen. Diesmal nicht. Nach einem Remis gegen Deac gewann Carlsen seine Partien gegen Radoslaw Woitaszek, Kirill Shevchenko und auch gegen Richard Rapport. Mit Remisen gegen Anish Giri, Levon Aronian und Jan-Krzysztof Duda ließ der Weltranglistenerste den Tag gemächlich ausklingen.
Mit 14,5 Punkten nach den 18 Partien legte der Norweger zwischen sich und dem Rest des Feldes stattliche 3,5 Punkte, war also sogar noch ein wenig besser unterwegs als am ersten Spieltag.
Hinter Carlsen kamen Wesley So und Maxime Vachier-Lagrave als "Best of the Rest" ins Ziel. Beide Spieler holten 10,5 Punkte aus ihren 18 Partien. Das ist nur etwas besser als 50% und zeigt, wie eng die Spieler in ihrer Spielstärke beieinander liegen - Carlsen ausgenommen, der die anderen wieder einmal überragte. Jan-Krzystof Duda wurde mit 10 Punkten Vierter.
In der Gesamtwertung belegte Jan-Krzystof Duda aber dank seines guten Ergebnisses im Schnellschach den zweiten Platz und erhält die meisten GTC-Punkte für die Serienwertung, weil Carlsen in Warschau nur mit einer Wildcard teilgenommen hatte, außer Konkurrenz für die Serienwertung.
Nach dem erfolgreichen Turnier ließ der Ex-Weltmeister sich zurecht von seinen Fans feiern. Die Begeisterung für die Schachcracks in Warschau war ohnehin groß und vor jedem Spieltag betraten die Supergroßmeister den Spielsaal an einer langen Traube von Fans vorbei wie Gladiatoren die Arena.
Carlsen ist also wieder da und reist nun zurück in seine Heimat und dort nach Stavanger, wo am Montag das Norway Chess 2023 beginnt. Dort kann er dann zeigen, ob er auch auf der langen Distanz in Weltmeisterform ist. Ein paar junge Leute wie Nodirbek Abdusattorov und Alireza Firouzja, beide zuletzt mit unterschiedlichem Erfolg bei der Champions Chess Tour aktiv, oder D. Gukesh, der aus Shardja anreist, werden versuchen Carlsen das Turnierleben schwer zu machen.
Attack like a Super Grandmaster
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