SuperChess und Cercle d'échecs de Monte-Carlo gewinnen den Europapokal der Vereine

von Martina Gerdts
26.10.2025 – Der Europapokal der Vereine ging am Freitag und Samstag in Runde 6 und 7. Die Ergebnisse des Turniers in Rhodos stehen nun fest: Im offenen Turnier gewinnt das rumänische Team SuperChess, u.a. mit dem amtierenden Weltmeister Gukesh, und im Frauenturnier gewinnt der Cercle d'échecs de Monte-Carlo aus Monaco, u.a. mit der deutschen Topspielerin Elisabeth Pähtz, den Europapokal der Vereine. | Foto: Gerd Densing
Ihr persönlicher Schachtrainer. Ihr härtester Gegner. Ihr stärkster Verbündeter.
FRITZ 20: Ihr persönlicher Schachtrainer. Ihr härtester Gegner. Ihr stärkster Verbündeter. FRITZ 20 ist mehr als nur eine Schach-Engine – es ist eine Trainingsrevolution für ambitionierte Spieler und Profis. Egal, ob Sie Ihre ersten Schritte in die Welt des ernsthaften Schachtrainings machen oder bereits auf Turnierniveau spielen: Mit FRITZ 20 trainieren Sie effizienter, intelligenter und individueller als je zuvor.

Runde 6 und 7: SuperChess und Novy Bor können an oberem Tabellenende punkten

Runde 6

In Runde 6 spielte die Mannschaft SuperChess um den amtierenden Weltmeister Gukesh gegen Alkaloid, u.a. mit Arjun Erigaisi. Beide Teams traten ausschließlich mit Spielern mit einer Elo über 2600 und 2700 an. Am Ende wurden sich an fünf der sechs Brettern die Punkte geteilt, nur an Brett 1 zwischen den beiden indischen Super-GMs Gukesh und Erigaisi gab es kein Remis. Gukesh konnte mit den weißen Figuren gewinnen. Am Ende gewann SuperChess das Turnier und Gukesh erreichte einen Preis für die stärkste Leistung an Brett 1.

Br. 4
  SuperChess		 Elo FED - 2
  Alkaloid		 Elo FED 3½:2½
1.1 GM Gukesh, D 2752 IND - GM Erigaisi, Arjun 2773 IND 1 - 0
1.2 GM Van Foreest, Jorden 2697 NED - GM Wei, Yi 2754 CHN ½ - ½
1.3 GM Maghsoodloo, Parham 2697 IRI - GM Yu, Yangyi 2720 CHN ½ - ½
1.4 GM Sarana, Alexey 2661 SRB - GM Aravindh, Chithambaram Vr. 2711 IND ½ - ½
1.5 GM Deac, Bogdan-Daniel 2655 ROU - GM Indjic, Aleksandar 2618 SRB ½ - ½
1.6 GM Dardha, Daniel 2605 BEL - GM Puranik, Abhimanyu 2615 IND ½ - ½

Das ungarische Team Tuxera Aquafit Nagykanizsai Sakk Klub, u.a. mit Vladimir Fedoseev, konnte ähnlich knapp, aber mit einer anderen Punkteverteilung, gegen das türkische Team Turkish Airlines sports club, u.a. mit dem argentinischen Jugendtalent Faustino Oro, gewinnen und schaffte es so zwischenzeitig auf Platz 2 der Tabelle. 

Das argentinische Talent Faustino Oro erreicht 3 Punkte in 7 Runden | Foto: Gerd Densing

Br. 9
  Turkish Airlines sports club		 Elo FED - 5
  Tuxera Aquaprofit Nagykanizsai Sakk Klub		 Elo FED 2½:3½
2.1 GM Movahed, Sina 2586 IRI - GM Fedoseev, Vladimir 2720 SLO ½ - ½
2.2 GM Xiao, Tong(Qd) 2537 CHN - GM Eljanov, Pavel 2657 UKR 1 - 0
2.3 IM Oro, Faustino 2509 ARG - GM Volokitin, Andrei 2617 UKR 0 - 1
2.4 IM Ahmad, Khagan 2455 AZE - GM Yuffa, Daniil 2621 ESP 0 - 1
2.5 IM Cieslak, Patryk 2474 POL - GM Samunenkov, Ihor 2568 UKR ½ - ½
2.6 FM Erten, Kerem 2372 TUR - GM Markus, Robert 2535 SRB ½ - ½

Das tschechische Team Novy Bor, mit Spielern wie Vincent Keymer und David Navara, spielte in Runde 6 gegen das israelische Team Beer Sheva und gewann ganz eindeutig 5-1. Navara und Harikrishna teilten sich jeweils die Punkte mit ihren Gegnern, die restlichen Spieler von Novy Bor gewannen ihre Partie. 

Br. 3
  Novy Bor		 Elo FED - 10
  Beer Sheva		 Elo FED 5 : 1
3.1 GM Keymer, Vincent 2755 GER - IM Rozen, Eytan 2510 ISR 1 - 0
3.2 GM Vidit, Santosh Gujrathi 2716 IND - IM Ben Ari, Yannay 2459 ISR 1 - 0
3.3 GM Harikrishna, Pentala 2697 IND - GM Kobo, Ori 2480 ISR ½ - ½
3.4 GM Navara, David 2656 CZE - GM Postny, Evgeny 2529 ISR ½ - ½
3.5 GM Anton Guijarro, David 2631 ESP - GM Huzman, Alexander 2521 ISR 1 - 0
3.6 GM Bjerre, Jonas Buhl 2629 DEN - IM Vydeslaver, Alik 2373 ISR 1 - 0

In diesem Videokurs werden die möglichen Aufstellungen, die Schwarz wählen kann, in allen Einzelheiten vorgestellt. Sie werden die wichtigsten Konzepte und Strategien lernen, um diese fantastische Eröffnung in Ihr Repertoire aufzunehmen.

Runde 7: SuperChess erreicht Platz 1 aus eigener Kraft

Glückliche Gesichter bei der Siegerehrung | Foto: Gerd Densing

Der sicherste Weg, das Turnier zu gewinnen, war für SuperChess, die letzte Runde auch noch zu gewinnen. Gesagt, getan. In Runde 7 spielte das Team gegen Tuxera Aquafit, die nach Runde 6 auf Platz 2 waren und nur einen Punkt weniger hatten als SuperChess. Ein Remis würde einen Mannschaftspunkt bringen. Für einen eindeutigen Turniersieg unabhängig von Tiebreaks war ein Sieg also genau das richtige Ergebnis und so kam es auch.

Br. 5
  Tuxera Aquaprofit Nagykanizsai Sakk Klub		 Elo FED - 4
  SuperChess		 Elo FED 2½:3½
1.1 GM Fedoseev, Vladimir 2720 SLO - GM Gukesh, D 2752 IND ½ - ½
1.2 GM Eljanov, Pavel 2657 UKR - GM Van Foreest, Jorden 2697 NED ½ - ½
1.3 GM Gledura, Benjamin 2643 HUN - GM Maghsoodloo, Parham 2697 IRI 1 - 0
1.4 GM Volokitin, Andrei 2617 UKR - GM Sarana, Alexey 2661 SRB 0 - 1
1.5 GM Yuffa, Daniil 2621 ESP - GM Deac, Bogdan-Daniel 2655 ROU 0 - 1
1.6 GM Samunenkov, Ihor 2568 UKR - GM Dardha, Daniel 2605 BEL ½ - ½

Gukesh teilte sich in Runde 7 den Punkt mit Vladimir Fedoseev. Die gewinnbringenden Punkte brachten in dieser Runde der serbische Spieler Alexey Sarana und der rumänische Top1-Spieler Bogdan-Daniel Deac an Brett 4 und Brett 5 für die SuperChess Mannschaft.

Benjamin Gledura war der einzige bei Tuxera Aquafit, der einen Sieg in diesem Match erreichen konnte. Für einen Blick in diese Partie Gledura vs. Maghsoodloo, eine Analyse durch GM Karsten Müller:

Endspielanalyse von GM Karsten Müller: Benjamin Gledura vs. Parham Maghsoodloo

Alkaloid gewinnt und erreicht Platz 2

Einen eindeutigeren Sieg hatte Alkaloid, die 4,5-1,5 gewannen. An drei Brettern konnte ein ganzer Punkt eingesammelt werden, während an drei anderen Brettern, so z.B. auch an Brett 1 zwischen Arjun Erigaisi und Boris Gelfand, die Punkte geteilt wurden. 

Br. 2
  Alkaloid		 Elo FED - 7
  Rishon Le Zion #1		 Elo FED 4½:1½
2.1 GM Erigaisi, Arjun 2773 IND - GM Gelfand, Boris 2636 ISR ½ - ½
2.2 GM Wei, Yi 2754 CHN - GM Rodshtein, Maxim 2647 ISR 1 - 0
2.3 GM Yu, Yangyi 2720 CHN - GM Steinberg, Nitzan 2554 ISR ½ - ½
2.4 GM Aravindh, Chithambaram Vr. 2711 IND - GM Sokolovsky, Yahli 2539 ISR ½ - ½
2.5 GM Indjic, Aleksandar 2618 SRB - GM Zanan, Evgeny 2504 ISR 1 - 0
2.6 GM Puranik, Abhimanyu 2615 IND - IM Bronstein, Or 2460 ISR 1 - 0

Novy Bor gibt kaum Mannschaftspunkte ab und Keymer bleibt auf Platz 4 der Live-Weltrangliste

Vidit und Keymer dieses Mal als Teamkollegen | Foto: Gerd Densing

Beim tschechischen Team Novy Bor sah das Ergebnis ähnlich aus, auch hier erreichte eines der Teams 4,5 und das gegnerische Team 1,5 Punkte:

Br. 6
  Vugar Gashimov		 Elo FED - 3
  Novy Bor		 Elo FED 1½:4½
3.1 GM Mamedov, Rauf 2655 AZE - GM Keymer, Vincent 2755 GER 0 - 1
3.2 GM Suleymanli, Aydin 2614 AZE - GM Vidit, Santosh Gujrathi 2716 IND ½ - ½
3.3 GM Nogerbek, Kazybek 2543 KAZ - GM Harikrishna, Pentala 2697 IND 0 - 1
3.4 GM Ahmadzada, Ahmad 2523 AZE - GM Navara, David 2656 CZE ½ - ½
3.5 IM Samadov, Read 2523 AZE - GM Grandelius, Nils 2645 SWE ½ - ½
3.6 IM Babazada, Khazar 2502 AZE - GM Anton Guijarro, David 2631 ESP 0 - 1

Mit David Anton Guijarro, Nils Grandelius und David Navara sind auch die Nummer 4 Spaniens, Nummer 1 Schwedens und Nummer 2 Tschechiens (jeweils nach Elo) bei Novy Bor im Team | Foto: Gerd Densing

Der deutsche Topspieler Vincent Keymer konnte das Turnier nochmal mit einem Sieg abschließen. David Navara schloss das Turnier mit einem Remis ab. Er erreichte in dem Turnier insgesamt 4 Punkte aus 7 Spielen und blieb dabei ungeschlagen. Allgemein verloren die Spieler des an Startplatz 3 gesetzten Teams sehr wenige Partien. Neben David Navara blieben auch Nils Grandelius, Santosh Gujrathi Vidith und David Anton Guijarro ungeschlagen. Vincent Keymer erreichte insgesamt 5 aus 6 Punkte an Brett 1, verlor dabei jedoch eine Partie gegen Arjun Erigaisi in Runde 5. Mit diesem Ergebnis gegen Gegner mit einem Rating zwischen 2510 und 2773 bleibt Keymer in der Rating-Livetabelle auf Platz 4 der Weltrangliste. Für seine Performance von 2882 erreicht Keymer auch Platz 2 der besten Leistung an Brett 1.

Mit diesen Team-Ergebnissen erreichte Novy Bor den Tabellenplatz 3. 

The Indian chess grandmaster Vidit Gujrathi with an ELO of over 2700 (June 2023) is one of the best 20 players in the world. For the first time, the sympathetic top player presents himself in a video course. Let a world-class player show you tactical moti

Top 5 nach Runde 7 - offenes Turnier

Rang Team  Punkte 
1 SuperChess 14
2 Alkaloid 12
3 Novy Bor 12
4 Bayegan Pendik chess sports club 11
5 Tuxera Aquaprofit Nagykanizsai Sakk Klub 11

Gesamttabelle aller Mannschaften im offenen Turnier (Chess-Results)

Das Team Bayegan Pendik chess sports club, das Platz 4 erreichte, trat mit einigen starken Spielern an, so auch Anish Giri, Richard Rapport und Nihal Sarin. Eine Analyse von einer Partie von Anish Giri aus Runde 6:

Movsesian vs. Giri (Runde 6), Analyse durch GM Karsten Müller

Weitere Beteiligung am Turnier

Neben den Top-Teams spielten aber auch viele weitere Teams mit. Es gab acht deutsche Teams im offenen Turnier: 

17. Schachfreunde Berlin 1903 Eloschnitt 2426 9 Punkte
30. FC St. Pauli Eloschnitt 2320 8 Punkte
32. SV Werder Bremen Eloschnitt 2437 8 Punkte
36. Schachgesellschaft Solingen Eloschnitt 2250 8 Punkte
39. HSK Lister Turm Eloschnitt 2306 8 Punkte
64. TSV Schoenaich Eloschnitt 2105 6 Punkte
66. Doppelbauer Kiel Eloschnitt2196 6 Punkte
101. SK König Tegel Eloschnitt 1962 2 Punkte


Die Mannschaft FC St. Pauli ließ die Großmeisterstars des Bundesliga-Teams zuhause (oder Jonas Bjerre bei Novy Bor) und trat mit dem harten Kern des Teams an. Natürlich auch dabei: Kapitän Benedict Krause | Foto: Gerd Densing

Die deutsche Nationalspielerin Lara Schulze spielt für ihren Heimatverein SV Werder Bremen beim Europapokal der Vereine | Foto: Gerd Densing

Der Mannschaftsführer der beiden schwedischen Wasa-Teams, Birger Wenzel, sagte in einem Interview mit Outpostchess, dass es sich bei den Wasa-Teams um Amateurteams handele. Es ginge nicht um die großen Preise, sondern um die Vorbereitung für die Saison und Spaß am Spiel. In dem Interview wurde auch besprochen, dass nicht nur die großen Namen bei diesem Turnier willkommen wären, sondern auch Mannschaften, die etwas kleinere Ziele hätten und zum Spaß und Weiterlernen dabei wären. 

Runde 6 Frauenturnier: Dinara Wagner teilt sich Punkt mit Divya Deshmukh

Während im offenen Turnier an sechs Brettern gespielt wurde, waren im Frauenturnier des Europapokals der Vereine nur vier Spielerinnen für eine Partie pro Mannschaft notwendig. 

In Runde 6 spielte das Frauenteam von SuperChess,u.a. mit Nino Batsiashvili und Dinara Wagner, gegen Cercle d`échecs de Monte-Carlo, u.a. mit Women's World Cup Siegerin Divya Deshmukh und der polnischen Team-EM-Siegerin Alina Kashlinskaya. Elisabeth Pähtz spielte bei diesem Turnier auch für das Monte-Carlo Team, jedoch nicht bei dieser Begegnung.

Aus deutscher Sicht war die Begegnung zwischen Dinara Wagner und Divya Deshmukh interessant. Diese Partie endete in einem Remis.  Die Partie lässt sich am besten damit beschreiben, dass ab Zug 5 schon früh Figuren getauscht wurden (zuerst Läufer für Springer) und die Abtäusche nicht weniger wurden, bis die Spielerinnen ein Remis nach 30 Zügen in einem ausgeglichenen Endspiel vereinbarten.

Auch im vergangenen Jahr endete die Partie zwischen Dinara Wagner und Divya Deshmukh beim Europapokal der Vereine in einem Remis, Foto von Runde 6 (2025) | Foto: Gerd Densing

Br. 4
  SuperChess		 Elo FED - 1
  Cercle d'échecs de Monte-Carlo		 Elo FED 1½:2½
1.1 GM Batsiashvili, Nino 2469 GEO - GM Goryachkina, Aleksandra 2541 FID ½ - ½
1.2 IM Wagner, Dinara 2410 GER - GM Divya, Deshmukh 2498 IND ½ - ½
1.3 IM Fataliyeva, Ulviyya 2410 AZE - GM Kosteniuk, Alexandra 2469 SUI ½ - ½
1.4 IM Efroimski, Marsel 2380 ISR - IM Kashlinskaya, Alina 2450 POL 0 - 1

Alina Kashlinskaya, die gerade mit Polen die Team-EM gewonnen hatte, sicherte mit ihrem Sieg an Brett 4 ihrem Team den Mannschaftssieg in Runde 6, während die anderen großen Namen des Schachs beim Team aus Monte-Carlo - Alexandra Goryachkina, Alexandra Kosteniuk und Divya Deshmukh - ihre Punkte mit ihren Gegnerinnen teilten. 

Das serbische Team Sirmium Sremska Mitrovica konnte mit einem Sieg gegen Crvena Zveden den zweiten Platz in der Tabelle nach Runde 6 für sich einzementieren. Die anderen Teams hätten sie nur noch mit Siegen einholen können.

Br. 8
  Crvena Zvezda		 Elo FED - 5
  Sirmium Sremska Mitrovica		 Elo FED 1½:2½
2.1 IM Bivol, Alina 2361 FID - IM Garifullina, Leya 2453 FID ½ - ½
2.2 WIM Velikic, Adela 2262 SRB - IM Salimova, Nurgyul 2385 BUL 0 - 1
2.3 WGM Mehmed, Elif 2295 SRB - WGM Beydullayeva, Govhar 2362 AZE ½ - ½
2.4 WIM Srdanovic, Jovana 2198 SRB - WGM Balabayeva, Xeniya 2349 KAZ ½ - ½

Die dritte Begegnung zeigte, wie stark die Ratingunterschiede in einem Turnier mit weniger Teams, und einer Kombination aus Hobbyteams und Profiteams sein können. Das serbische Team SK Zmaj hatte an jedem Brett über 100 Elopunkte, teilweise mehrere hundert Elopunkte weniger, und verlor entsprechend 0:4 gegen Taifun SK Ljubljana, die nur GMs und IMs eingesetzt hatten. 

Br. 11
  SK Zmaj		 Elo FED - 3
  Tajfun SK Ljubljana		 Elo FED 0 : 4
3.1 IM Tokhirjonova, Gulrukhbegim 2370 UZB - GM Zhu, Jiner 2569 CHN 0 - 1
3.2 WIM Malikova, Marjona 2042 UZB - GM Dzagnidze, Nana 2496 GEO 0 - 1
3.3 WFM Salimova, Asal 2124 UZB - IM Badelka, Olga 2377 AUT 0 - 1
3.4 WCM Agarwal, Amaya 1818 ENG - IM Vantika, Agrawal 2377 IND 0 - 1

Runde 7 Frauenturnier: Remis reicht dem Team aus Monaco für den Turniersieg

Das Team Cercle d'échecs de Monte-Carlo um Elisabeth Pähtz und Alina Kashlinskaya legte in den Runden zuvor genug vor, so dass gegen das starke Team Turkish Airlines sports club vier Remis ausreichten | Foto: Gerd Densing

Bei der Mannschaft cercle d'échecs de Monte-Carlo passte alles. Eine ehemalige Weltmeisterin mit Alexandra Kosteniuk, die aktuelle Team-EM-Gewinnerin Alina Kashlinskaya, die Siegerin des Kandidatenturniers der Frauen 2019, Aleksandra Goryachkina und die Drittplatzierte der Frauen-EM 2019, Elisabeth Pähtz - dies waren die Spielerinnen des Teams in Runde 7.

Das türkische Team Turkish Airlines sports club trat mit einem starken Team im Europapokal an. Die Spielerinnen haben sich genauso wie die Spielerinnen vom Cercle d'échecs de Monte-Carlo schon lange einen Namen im internationalen Schach gemacht. Sie waren auch auf Startplatz 2 gesetzt. Doch mit dem Remis, was dem Teams aus Monte-Carlo reichte, reichte es für das türkische Team nach Runde 7 nur für Platz 6.

Bei den vielen großen Namen fällt auf: An Brett 2 spielten zwei ehemalige Schachweltmeisterinnen der Frauen gegeneinander: Mariya Muzychuk und Alexandra Kosteniuk. Auch diese teilten sich die Punkte. 

Br. 2
  Turkish Airlines sports club		 Elo FED - 1
  Cercle d'échecs de Monte-Carlo		 Elo FED 2 : 2
1.1 GM Muzychuk, Anna 2525 UKR - GM Goryachkina, Aleksandra 2541 FID ½ - ½
1.2 GM Muzychuk, Mariya 2485 UKR - GM Kosteniuk, Alexandra 2469 SUI ½ - ½
1.3 IM Tsolakidou, Stavroula 2453 GRE - IM Kashlinskaya, Alina 2450 POL ½ - ½
1.4 IM Lu, Miaoyi 2431 CHN - GM Paehtz, Elisabeth 2408 GER ½ - ½

In insgesamt 6 Kapiteln untersuchen wir folgende Aspekte: die richtige Entscheidung anhand taktischer Faktoren, Entscheidungen beim Abtausch & Schlagzügen, komplexe & psychologische Entscheidungen in längeren Partien und bei der Verteidigung.

SuperChess mit Nino Batsiashvili und Dinara Wagner gewinnt knapp durch Brett 4

Die georgische Großmeisterin Nino Batsiashvili | Foto: Gerd Densing

Während SuperChess im offenen Turnier Platz 1 erreichte, schlitterte SuperChess bei den Frauen knapp am Podest vorbei. Mit einem Sieg gegen das serbische Team Sirmium Sremska Mitrovica in Runde 7 erreichte das rumänische Team Platz 4, was auch der Startplatz der Spielerinnen um Dinara Wagner war. Das serbische Team hatte in den Runden zuvor bereits genügend Punkte gesammelt, dass auch eine Niederlage reichte, um Platz 2 zu erreichen. Die Konkurrenz um Platz 2 hatte insofern mitgeholfen, dass das Team auf Platz 3 auch nicht gewonnen hatte. 

Irina Bulmaga gewann ihre Partie für SuperChess letztendlich in einem Endspiel.

Die einzige Möglichkeit, die Weiß nach einem Turmtausch noch hätte, die Bauern zu verteidigen, würde dafür Sorgen, dass Weiß nicht mehr vorwärts käme und die Partie in einem Remis enden würde.

Nach 56. Le6 folgte aber 56...Le8, woraufhin Weiß mit 57.Ld5 antwortete. 

Die gesamte Partie Bulmaga vs. Balabayeva

Die Ergebnisse an den Brettern:

Br.

 5
  Sirmium Sremska Mitrovica		 Elo FED - 4
  SuperChess		 Elo FED 1½:2½
2.1 IM Injac, Teodora 2436 SRB - GM Batsiashvili, Nino 2469 GEO ½ - ½
2.2 IM Garifullina, Leya 2453 FID - IM Wagner, Dinara 2410 GER ½ - ½
2.3 IM Salimova, Nurgyul 2385 BUL - IM Fataliyeva, Ulviyya 2410 AZE ½ - ½
2.4 WGM Balabayeva, Xeniya 2349 KAZ - IM Bulmaga, Irina 2396 ROU 0 - 1

Durch ein Remis in Runde 3 erreichte das slowenische Team Tajfun SK Ljubljana Platz 3. Das luxemburgische Team CE Gambit Bonnevoie hatte zwei der Team-EM-Gewinnerinnen im Einsatz. Die Polinnen Aleksandra Maltsevskaya und Klaudia Kulon waren mit von der Partie. Klaudia Kulon konnte an Brett 4 gegen Agrawal Vatinka gewinnen und so den Verlust der Ukrainerin Anna Ushenina an Brett 1 gegen Juner Zhu ausgleichen. Die mittleren Bretter teilten sich die Punkte jeweils, so dass auch das Endergebnis ein Remis war. Das slowenische Team schaffte es so auf Platz 3 und das luxemburgische Team auf Platz 5, einem Platz höher als der Startplatz.

Br. 3
  Tajfun SK Ljubljana		 Elo FED - 6
  CE Gambit Bonnevoie		 Elo FED 2 : 2
3.1 GM Zhu, Jiner 2569 CHN - GM Ushenina, Anna 2407 UKR 1 - 0
3.2 GM Dzagnidze, Nana 2496 GEO - IM Maltsevskaya, Aleksandra 2394 POL ½ - ½
3.3 IM Badelka, Olga 2377 AUT - GM Danielian, Elina 2410 ARM ½ - ½
3.4 IM Vantika, Agrawal 2377 IND - IM Kulon, Klaudia 2336 POL 0 - 1

Jiner Zhu erreichte mit dem Sieg gegen Anna Ushenina ihren fünften Punkt aus sechs Partien und eine Performance von 2713 und erreichte so eine Medaille für ihre Leistung an Brett 1.

Das Neo-London-System bietet viele neue, kreative Möglichkeiten, um Ihre Gegner schon in den frühen Phasen der Partie vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Da spielt Elisabeth Pähtz ein internationales Turnier mit und direkt gewinnt ihre Mannschaft | Foto: Gerd Densing

Top 5 - Frauenturnier Europapokal der Vereine

Rang Team  Punkte
1 Cercle d'échecs de Monte-Carlo 13
2 Sirmium Sremska Mitrovica 10
3 Tajfun SK Ljubljana 9
4 SuperChess 9
5 CE Gambit Bonnevoie 9

Gesamttabelle aller Mannschaften im Frauenturnier (Chess-Results)

Bei der Siegerehrung gab es Medaillen, Pokale und weitere Preise als Erinnerungsstücke | Foto: Gerd Densing

Partien - Open

Partien - Frauenturnier

Links

<< European Club Cup: Wie es begann und wie es wurde
Crowdfunding für Matthias Blübaum >>
Themen: Elisabeth Pähtz, Europapokal der Vereine 2025, Gukesh, Vincent Keymer
Martina Gerdts studierte portugiesische und spanische Sprachwissenschaft und arbeitet heute als Sprachdozentin und schreibt über Schach und Sprachen. Einmal für ein Turnier in Paris mit Schach angefangen, ist sie heute als Spielerin aber auch durch ihr Engagement neben dem Brett und ihre schreibenden Aktivitäten im Schach aktiv.
Diskussion und Feedback Senden Sie Ihr Feedback an die Redakteure

Lesetipps

Europapokal der Vereine: Alkaloid und SuperChess führen, Keymer verliert gegen Erigaisi

24.10.2025 – Fünf von sieben Runden sind beim Europapokal der Vereine in Rhodos gespielt, und die ersten Vorentscheidungen über den Titel sind gefallen. In den Spitzenpaarungen der fünften Runde gewannen die Mannschaften Alkaloid und SuperChess gegen Novy Bor und Bayegan Pendik und teilen sich nach fünf Runden mit 10 aus 10 die Tabellenführung. Vincent Keymer (Bild), der für Novy Bor spielt, erwischte gegen Arjun Erigaisi einen rabenschwarzen Tag und erlitt bereits in der Eröffnung Schiffbruch. Im Frauenturnier verteidigte Monte Carlo mit einem Sieg gegen Crvena Zvezda die alleinige Tabellenführung. | Foto: Gerd Densing
Mehr...
 5

Lesetipps

Europapokal der Vereine: Favoriten dominieren

21.10.2025 – Zwei Runden sind beim Europapokal der Vereine gespielt und die Favoriten bleiben im Open und im Frauenturnier souverän. Im Open führen die Teams von Alkaloid und Paul Keres #1, im Frauenturnier startete Sirmium Sremska Mitrovica mit zwei 4-0 Siegen, dahinter folgen die Teams von Monte Carlo, Turkish Airlines, SuperChess und Tajfun Ljubljana. In Runde zwei griff auch Vincent Keymer (Bild), Deutschlands Nummer 1, ins Geschehen ein. Er spielt für Titelverteidiger Novy Bor aus Tschechien am Spitzenbrett und gewann gegen den deutschen Großmeister Christopher Noe, der in Rhodos für das Luxemburger Team De Sprenger Echternach an den Start geht. | Foto: Finn Engesser, Deutscher Schachbund (Archiv)
Mehr...
 2

Video

60m Deutsch Anti-Bajonett

Königsindisch-Fans, die zum Mar del Plata Angriff (7...Sc6) greifen, wenn Weiß das klassische System spielt (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0), streben komplexe Stellungen mit beidseitigen Angriffen an offenen Flügeln an, in denen langfristige strategische Planung und taktische Aufmerksamkeit in kritischen Momenten gefragt ist. Computer wissen oft nicht, was in den entstehenden komplexen strategischen Stellungen zu tun ist, und das kommt Spielern entgegen, die gerne selber denken, anstatt lange theoretische Varianten auswendig zu lernen. Aber der zur Zeit moderne Bajonett-Angriff (9.b4) stört die schwarzen Pläne. Denn nach der schwarzen Hauptfortsetzung 9...Sh5 öffnet sich die Stellung und es kommt zu langen, forcierten Varianten, die man mit Computerhilfe analysieren kann. Diese DVD bietet ein gutes Mittel gegen den weißen Bajonett-Angriff: 9...a5! Dieser Zug führt zu gesunden Stellungen, in denen es nur wenig konkrete Varianten gibt und in der Strategie wichtiger als Taktik ist. Objektiv sind die Chancen ausgeglichen, aber wenn Schwarz die Stellung kennt, kann die Lage schnell kritisch für Weiß werden.