ChessBase 14 ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
In China gibt man Nachwuchsspielern immer wieder die Gelegenheit, gegen internationale Stars anzutreten. So gibt es den mittlerweile zur Tradition gewordenen Freundschaftskampf Russland-China, aber auch Einzelwettkämpfe, in denen die besten Chinesen gegen internationale Spitzenspieler antreten.
Letztes Jahr verlor Yu Yangyi gegen Alexander Grischuk in einem Vier-Partien-Wettkampf mit klassischer Bedenkzeit. Dieses Jahr gab es einen anderen Gegner und ein anderes Format. Yu Yangyi spielte gegen Peter Svidler, Blitz- und Schnellschach.
Vor dem Wettkampf lag Yu Yangyi auf Rang 15 in der FIDE-Schnellschach-Weltrangliste, sieben Plätze vor Peter Svidler, Nummer 22 der FIDE-Weltrangliste im Schnellschach. Im Blitzen lagen sie auf Rang 14 und 16. Einen klaren Favoriten für den Wettkampf gab es also nicht. Aber bekanntlich spielt die aktuelle Form bei Blitz- und Schnellschach eine große Rolle.
Beim starken Tal Memorial im März landete Svidler mit 6/13 knapp unter der 50%-Marke, aber war damit immer noch erfolgreicher als im Schnellschach.
Yu Yangyi kam direkt von den chinesischen Blitz- und Schnellschachmeisterschaften, die vom 6. bis 8. Juni in Tianjin gespielt wurden. Bei den Landesmeisterschaften war er im Blitz auf dem geteilten ersten Platz gelandet, im Schnellschach wurde er alleiniger Zweiter. In beiden Turnieren holte er 7 aus 9 und spielte dabei kein einziges Remis.
Svidler dominierte in Shenzhen | Foto: sports.sina.cn
Der Wettkampf in Shenzhen dauerte drei Tage. Dienstag und Mittwoch (12. und 13. Juni) wurden jeweils vier Schnellpartien mit einer Bedenkzeit von 10+10 gespielt, am Donnerstag, den 14. Juni, folgten dann zehn Blitzpartien mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten für die ganze Partie und 2 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug. Für einen Sieg in einer Schnellpartie gab es zwei Punkte, für eine gewonnene Blitzpartie einen Punkt.
Yu Yangyi hatte in der ersten Partie Weiß und Svidler machte gleich zu Beginn deutlich, dass er nicht auf seine geliebte Grünfeld-Verteidigung verzichten wollte. Aber in der ersten Partie erlitt er damit sehenswert Schiffbruch auf den weißen Feldern.
In Partie 3 hatte Weiß das Läuferpaar und Raumvorteil, was im Grünfeld nicht selten ist. Aber Svidler hatte die bessere Bauernstruktur und am Ende brachten ihm seine Bauern am Damenflügel den Sieg.
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Nach seiner Niederlage in Partie 3 probierte es Yu Yangyi mit 1.e4. Svidler spielte Spanisch und konnte im Mittelspiel einen Bauern gewinnen. Nach 39 Zügen stand folgende Stellung auf dem Brett:
Weiß hatte soeben 39.Dg3 gespielt, um den Läufer auf g5 anzugreifen, aber gab nach 39...Txb6 sofort auf. Wahrscheinlich hatte Yu Yangyi zu spät gesehen, dass Schwarz nach 40.Txb6 nicht 40...Dxb6? 41.Dxg5 mit wahrscheinlichem Remis spielt, sondern mit 40...Dd1+ Kh2 41.Lf4 die Dame gewinnt.
Nach seiner Niederlage mit Schwarz in der ersten Partie gewann Svidler seine nächsten drei Schwarzpartien.
Weiß nahm den Bauern mit 23.Sxc4 und Svidler antwortete mit 23...Lxd4+. Weiß parierte das Schach mit 24.Se3 (besser war 24.Kh1), aber nach 24...Sg3 25.Dd3 La7 26.Lxg3 Dxg3 stand Schwarz positionell besser. Der schwarze Druck war zu stark und Yu erlitt die fünfte Niederlage in Folge.
Nach einem katastrophalen Wettkampfverlauf gewann Yu Yangyi die letzten drei Blitzpartien | Foto: sports.sina.cn
Nach den ersten fünf Blitzpartien lag Svidler beim Blitzen mit +1 vorne, aber dann startete Yu Yangyi sein Comeback mit einem schönen Sieg in Partie 6:
Die weißen Zentrumsbauern sind stärker als die schwarzen Freibauern am Damenflügel. 23.e6! Lxe6 24.Lxb8 Txb8 25.Txe6! und Svidler gab auf - nach 25...fxe6 gewinnt Weiß mit 26.Dd7.
In der achten Partie des Blitzwettkampfs stand wieder Grünfeld auf dem Brett. Svidler behandelte die Stellung gewohnt dynamisch, aber achtete nicht genug auf seine Deckung:
Weiß zog 19.Lc1, Svidler gab auf und das Match war vorbei. Svidler hatte mit 15½ : 10½ gewonnen.
Übertragung aus dem Englischen: Johannes Fischer