20.01.2023 – Das Tata Steel Masters war zur 5. Runde Gast im Ajax-Fußball Stadion in Amsterdam. Magnus Carlsen verlor im Spitzenspiel gegen Nodirbek Abdussattorov, seine zweite Niederlage in Folge. Vincent Keymer unterlag Levon Aronian. Den dritten Sieg des Tages erzielte Parham Maghsoodloo gegen Jorden van Foreest.| Fotos: Jurriaan Hoefsmit /Tata Steel Chess
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Am Mittwoch stimmten sich die Spieler des Masters an ihrem Ruhetag mit einem Fußballspiel auf ihren Außentermin ein. Die fünfte Runde des Masters wurde nämlich tags darauf im Ajax Stadion in Amsterdam gespielt, das inzwischen nach dem großen Ajax-Spieler Johan Cruyff (1947-2016) benannt ist.
Die Spieler, aber auch einige Betreuer, wie Viswanathan Anand, der indische Teilnehmer unterstützt, wurden in einem Reisebus gemeinsam vom Spielerhotel in Wijk aan Zee zum Spielsaal der 5. Runden in der VIP-Lounge der Johan Cruyff Arena befördert.
In der Arena erwartete die Spieler ein edel eingerichteter und ausgeleuchteter Spielsaal.
Die Runde wurde von Sjaak Swart eröffnet, auch "Mister Ajax" genannt. Er spielte zwischen 1956 und 1973 für Ajax und ist mit 463 Einsätzen in der niederländischen Ehrendivision der Rekordspieler des Klubs. Als Rechtsaußen schoss er 175 Tore. Zwischen 1971 und 1973 gewann Sjaak Swart mit Ajax dreimal den Pokal der Landesmeister (Heute: Champions League). In der großen Ajax-Zeit zwischen 1964 und 1973 bildete Swart zusammen mit Johan Cruyff und Piet van Reenen eine unwiderstehliche Angriffsreihe. 31 mal spielte Swart im niederländischen Nationalteam.
Für Magnus Carlsen bot diese Runde besondere Herausforderungen. Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Anish Giri in der Runde 4 vor dem Ruhetag war Carlsen ins Mittelfeld zurückgefallen. Und mit Nodirbek Abdusattorov hatte Carlsen den gut aufgelegten Mit-Spitzenreiter zum Gegner. Anish Giri und Abdusattorov teilten sich vor der fünften Runde mit je zwei Siegen und zwei Remis die Führung.
Nach ruhigem Beginn in der Englischen Eröffnung brachte Magnus Carlsen mit einem Qualitätsopfer Feuer in die Partie. Der Weltmeister erhielt dafür Kompensation, landete aber zum Schluss in einem schwierigen Damenendspiel mit Minusbauer.
Levon Aronian gilt als größter Experte der Spanischen Partie, mit beiden Farben, was Vincent Keymer aber nicht davon abhielt gegen den nun für die USA spielenden Armenier auf 1.e4 mit 1...e5 zu reagieren. Es kam auch die Spanische Partie aufs Brett. Aronian zog zunächst d3 und eroberte erst später mit d3-d4-d5 Raum im Zentrum. Keymer kam im im Mittelspiel unter Druck, verlor einen Bauern und musste ums Remis kämpfen. Im Endspiel wurde er Levon Aronian überspielt.
Spanisch ist eine der ältesten Eröffnungen überhaupt und genießt von Clubebene bis hin zur Weltspitze unvermindert hohe Popularität. In dieser DVD-Reihe präsentiert der amerikanische Super-GM Fabiano Caruana im Gespräch mit Oliver Reeh ein komplettes Repertoire.
In der Partie zwischen Parham Maghsoodloo und Jorden van Foreest wählte der Niederländer mit den schwarzen Steinen eine ungewöhnliche Variante im Angenommenen Damengambit, traf aber auf einen Gegner, der gute Antworten parat hatte.
Parham Maghsoodloo im Interview
Im Duell der beiden US-Großmeister brachte Fabiano Caruana gegen Wesley So die Schottische Eröffnung aufs Brett. In der Miesesvariante ergab sich in einem bekannten langen Abspiel das typische komplizierte Spiel mit vielen taktischen Nebentönen, bei dem aber keine der beiden Seiten ein Übergewicht erzielen konnte. Im 41. Zug wurde der Punkt geteilt.
Der zweite Spitzenreiter Anish Giri führte ebenfalls die schwarzen Steine und traf auf Favoritenschreck Praggnanandhaa. Ein Italienisches Giuco Piano führte in ein Turmendspiel, das keinen Sieger fand.
Auch die Partie zwischen Gukesh und Richard Rapport endete ohne einen Gewinner. Nach frühem Damentausch entstand ein damenloses Mittelspiel, das schließlich in ein ausgeglichenes Turmendspiel mündete.
Remis endete auch das Treffen zwischen Arjun Erigaisi und Ding Liren, ebenfalls im Italienischen Giuoco Piano, das bald aber recht allegro wurde. Zum Ende der Partie musste der junge Inder aufpassen und das machte er auch.
Vishy Anand ist vom Spieler- in den Coachingbereich gewechselt. Der 15. Schachweltmeister ist für den Schachboom in Indien verantwortlich. Und jetzt kümmert er sich auch um den Nachwuchs. Im Interview erzählt er von seinen Eindrücken.
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