Tata Steel Masters: neues Führungsduo Anand und Carlsen

von Klaus Besenthal
20.01.2019 – Beim Turnier in Wijk aan Zee haben Magnus Carlsen und Viswanathan Anand heute mit eindrucksvollen Siegen geglänzt. Der Lohn für den Weltmeister und seinen Vorgänger: Mit jeweils 5,5/8 teilen sich die beiden nun alleine die Tabellenführung. Die drei anderen vor der Runde noch punktgleichen Spieler absolvierten den Tag allesamt mit schnellen Remisen: Ding Liren, Ian Nepomniachtchi und Anish Giri. Im Challengers steht Vincent Keymer nach seinem Sieg gegen Dinara Saduakassova bei 4,0/8. Elisabeth Pähtz unterlag dagegen dem Niederländer Lucas van Foreest. Fotos: Turnierseite

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Tata Steel Chess 2019 - Runde 8

Masters

Carlsen 1-0 Rapport

Die Eröffnung misslang dem ungarischen Großmeister Richard Rapport nachhaltig. Am Ende verfügte er über keinerlei Möglichkeiten für irgendeine Art von Aktivität - und wurde vom Weltmeister förmlich zerlegt:

 

Magnus Carlsen und sein Sekundant Peter Heine Nielsen

Anand 1-0 Mamedyarov

Shakhriyar Mamedyarov leistete sich zunächst ein größeres Übersehen, bevor er die Partie dann mit weiteren Ungenauigkeiten endgültig aus der Hand gab. Viswanathan Anand (der Exweltmeister wird im Dezember 50 Jahre alt) ist nach diesem Sieg in Wijk Co-Tabellenführer des aktuellen Weltmeisters Magnus Carlsen.

 

Shakhriyar Mamedyarov läuft der tollen Form, die er zuletzt gehabt hatte, in Wijk hinterher

Duda 1-0 Kramnik

Die Partien, die Vladimir Kramnik in Wijk spielt, sind immer unterhaltsam. Erfolg hat der russische Exweltmeister mit seinem forschen Stil jedoch nicht:

 

Ding Liren ½-½ Nepomniachtchi

Die (vermeintliche) Spitzenbegegnung der 8. Runde währte nur 17 Züge, bevor sie mit einem Remis zu Ende ging. Das war enttäuschend, aber auch nachvollziehbar:

 

Vidit ½-½ Giri

Santosh Gujrathi Vidit hat für Anish Giri bereits als Sekundant gearbeitet. Man kennt sich - menschlich ebenso wie schachlich. Die Folge war ein schnelles Remis:

 

van Foreest ½-½ Radjabov

Dies war die zweite Partie der heutigen Runde, die bereits nach 17 Zügen mit einem Remis beendet wurde. Radjabov, der bislang im Turnier noch keine Partie verloren hat, war als Schwarzer vielleicht ganz zufrieden damit, diesen Status halten und zugleich Kräfte sparen zu können. Für van Foreest hingegen stehen bereits fünf Niederlagen zu Buche - viel zu viel, wenn man in der Weltspitze mithalten möchte. Ein Umsteuern hin zu mehr Solidität war aus der Sicht des Niederländers also dringend vonnöten.

 

Fedoseev 1-0 Shankland

Sam Shankland verdarb seine eigentlich ordentliche Stellung mit einem einzigen Fehler:

 

Sam Shankland: Der Amerikaner erlitt heute Schiffbruch

Tabelle

 

Partien

 

Challengers

Im Challengers gelang Vincent Keymer der zweite Sieg. Keymer steht damit wieder bei 50%. Eine Partie wie aus einem Guss war das Spiel gegen die Kasachin Dinara Saduakassova zwar nicht, aber es zeigte sich wieder einmal, wie gefährlich es ist, wenn ein junger Spieler das ganze Brett in Flammen setzt und anschließend mit seiner Rechenkraft glänzen kann:

 

Tabelle

 

Partien

 

Links


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren