25.01.2023 – In der 9. Runde des Tata Steel Masters erreichte Vincent Keymer gegen Nodirbek Abdusattov im Endspiel eine Gewinnstellung, verpasste aber die besten Züge und erhielt am Ende nur einen halben Punkt. Zu einem Sieg kam Anish Giri gegen Ding Liren. Richard Rappport machte mit Arjun Erigaisi kurzen Prozess. Im Challenger verlor Alexander Donchenko nach einer Niederlage gegen Erwin l'Ami seine Führung. | Fotos: Jurriaan Hoefsmit/ Tata Steel Chess
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Am Montag durften die Spieler des Tata Steel Masters und des Challengers ihren zweiten Ruhetag genießen - ihren ersten gemeinsamen.
Nodirbek Abdusattorov war mit sechs Punkten und einem ganzen Punkt Vorsprung vor Anish Giri und Wesley So als Spitzenreiter des Masters in die Pause gegangen. Turnierfavorit Magnus Carlsen hatte sich mit zwei Siegen in Folge von seinen beiden Niederlagen davor etwas erholt und konnte sich mit 1,5 Punkten Rückstand durchaus noch Hoffnungen machen, in den Kampf um den Turniersieg einzugreifen. Die 9. Runde am Dienstag läutete das letzte Drittel des Turniers mit noch fünf ausstehenden Runden ein.
Einen schnellen Sieg fuhr Richard Rapport gegen Arjun Erigaisi ein. In seinem typischen Hurrastil setzte der inzwischen für Rumänien spielende Ungar mit Schwarz in der Nimzoindischen Verteidigung auf Angriff und überfuhr seinen Gegner geradezu.
Interview mit Richard Rapport
Für den deutschen Teilnehmer Vincent Keymer war das Turnier bisher nicht besonders gut gelaufen. Mit fünf Remis und drei Niederlagen und ohne Sieg lag die junge deutsche Nummer eins hinter den Erwartungen zurück.
In Runde 9 traf Keymer mit den weißen Steinen auf den Spitzenreiter Abdusattorov. Keymer kam in einer neuen interessanten Variante gegen das Tarrasch-Damengambit zu einem kleinen, aber lang anhaltenden Vorteil. Nach dem Übergang in ein materiell gleiches Endspiel, zunächst mit Türmen und Springer, dann als reines Turmendspiel übte Keymer einen Druck aus und erhielt eine Gewinnstellung, in der er aber bei knapper Bedenkzeit mehrfach die besten Fortsetzungen vergab. Am Ende musste er sich erneut mit einem Remis zufrieden geben.
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Die Verfolger von Abdusattorov, Anish Giri und Wesley So, führten in Runde 9 beide die schwarzen Steine, So gegen Parham Maghssodloo und Giri gegen Ding Liren.
Ding Liren erhielt in der Reti-Eröffnung gegen Anish Giri nach der Eröffnungsphase eine aussichtsreiche, aber schwer zu spielende Stellung. Dann verlor der WM-Kandidat Material und war in der Defensive. Schließlich kippte die muntere Partie erneut.
Interview mit Anish Giri
In der Partie anderen Verfolgerpartie zwischen Parham Maghsoodloo und Wesley So wurde nach Dauerschach der Punkt geteilt.
Magnus Carlsens Gegner der 9. Runde hieß Dommaraju Gukesh. Auch der junge Inder konnte bis dahin kaum auf ein erfolgreiches Turnier blicken. Immerhin gelang ihm bei "-4" in der 8. Runde ein erster Sieg gegen Maghsoodloo, auch wenn dieser glücklich ausfiel. Die Partie gegen Carlsen, seine erste Begegnung in einer klassischen Partie gegen den Weltmeister, hielt Gukesh aber recht souverän remis. Der junge Inder kam mit eine ordentlichen Stellung aus der Eröffnung und behielt bei Carlsens Versuchen, die Partie zu komplizieren, die Übersicht. Nach dem Übergangs ins Endspiel erhielt Gukesh einen entfernten Freibauern. Carlsen forcierte aber mit einer kleinen Kombination hier ein Dauerschach, bevor der Freibauer gefährlich werden konnte.
Gemeinsame Analyse
Interview mit Gukesh
Mit einem Remis endete auch die Begegnung zwischen Praggnanandhaa und Fabiano Caruana. Die Partie zwischen Levon Aronian und Jorden van Foreest war schon als erste ohne Sieger beendet worden.
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Verfolger Mustafa Yilmaz gewann hingegen seine Partie gegen die Inderin Vaishali und zog so an Donchenko in der Tabelle vorbei.
Max Warmerdam entschied das niederländische Duell gegen Thomas Beerdsen für sich. Javokhir Sindarov besiegte Abhimany Mishara und Adhiban Baskaran ging gegen Eline Roebers als Sieger vom Brett.
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