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Die Tiebreaks wurden mit Halbfinale und Finale gespielt, wie es für den Fall, dass vier Spieler punktgleich sein würden, in den "Regulations" vorgesehen war. Jedes Match umfasste zwei 3+2-Blitzpartien sowie, im Fall von Gleichstand, eine Armageddonpartie.
In den Halbfinals gewann Wei Yi mit 1,5:0,5 gegen Nodirbek Abdusattorov, während Gukesh gegen Anish Giri die Armageddonpartie benötigte, um den Niederländer mit 2:1 zu besiegen.
Das Endspiel gewann Wei Yi dann 1,5:0,5 gegen Gukesh.
Der Chinese, von dem man in letzter Zeit wenig gehört hatte (jedenfalls außerhalb Chinas) hat also den Nachweis erbracht, dass er in der Lage ist, die ganz großen Turniere zu gewinnen.
𝗪𝗲𝗶 𝗬𝗶 𝗶𝘀 𝘁𝗵𝗲 𝘄𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿 𝗼𝗳 𝘁𝗵𝗲 𝟮𝟬𝟮𝟰 𝗧𝗮𝘁𝗮 𝗦𝘁𝗲𝗲𝗹 𝗖𝗵𝗲𝘀𝘀 𝗧𝗼𝘂𝗿𝗻𝗮𝗺𝗲𝗻𝘁! 🏆
— Tata Steel Chess Tournament (@tatasteelchess) January 28, 2024
Wei Yi beat Abdusattorov and Gukesh in the tiebreaks, to clinch his 1st victory in the Wimbledon of Chess!
Congratulations, Wei Yi. 💙#TataSteelChess pic.twitter.com/arCQ1lfpRK
Das war ein spannendes Finale dieses Turniers, aber auch die in der 13. Runde gespielten langen Partien hatten es noch einmal in sich. Die Tiebreaks mussten zunächst eine Weile warten, weil die letzte Partie zwischen Praggnanandhaa und Alireza Firouzja sich ordentlich in die Länge zog. Letztlich endete dieses Spiel remis; gemeinsam mit Vidit bildeten die beiden Spieler in der Abschlusstabelle die erste Verfolgergruppe hinter dem Führungsquartett. Für Praggnanandhaa war dieses Remis einerseits eine gute Nachricht, denn es bedeutete zugleich, dass er der einzige Spieler im Turnier sein sollte, der keine Partie verloren hatte, andererseits verpasste er dadurch das Ziel, bester Inder in der nächsten FIDE-Eloliste zu sein - dort wird Vishy Anand 0,6 Zähler mehr haben als Pragg!
Firouzja und Pragg | Foto: Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2024
Länger gedauert hatte auch die Schwarz-Partie von Alexander Donchenko gegen Nodirbek Abdusattorov. Weil der Usbeke gewann, durfte er schließlich an den Tiebreaks teilnehmen, während Donchenko sich mit seinen 4,5/13 auf Platz 11 der Abschlusstabelle wiederfindet, wo er punktgleich ist mit Ju Wenjun, Jorden van Foreest und Parham Maghsoodloo. Alleiniger Letzter wurde Max Warmerdam mit 4,0/13.
Erwähnt werden müssen schließlich noch der Weltmeister und der Vizeweltmeister: Ding Liren und Ian Nepomniachtchi landeten mit 6,0/13 bzw. 6,5/13 im Niemandsland der Tabelle.
Ganz allgemein scheint in letzter Zeit der durch Michail Tal geprägte Stil eine kleine Renaissance zu erleben: Es wird wieder mehr auf Angriff gespielt, es wird wieder mehr geopfert - nicht immer korrekt, aber oftmals erfolgreich. Dieser Trend fußt vielleicht auf einer der elementarsten Leitlinien des Schachs: Angreifen ist leichter als Verteidigen.
Wei Yi kam gegen Vidit in Vorteil, als er frühzeitig einen Turm vor die Königsstellung seines Gegners verschwenken konnte:
Anish Giri gab gegen Max Warmerdam eine Figur auf Position. Das hätte nach Meinung der Computer nur zum Remis gereicht, aber um das auch nachzuweisen, hätte Warmerdam die schwierige Verteidigung erfolgreich bestreiten müssen, was ihm nicht gelang:
Anish Giri war nahe dran am Turniersieg, wurde dann aber im Tiebreak von Gukesh ausgebremst | Foto: Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2024
Schiffbruch erlitt Parham Maghsoodloo mit seinem Figurenopfer. Der Partiegewinn brachte Gukesh die Teilnahme an den Tiebreaks ein.
Der 17-jährige Inder Leon Luke Mendonca spielte gegen die ein Jahr ältere, ebenfalls aus Indien stammende Divya Deshmukh zunächst schlecht, gewann dann aber doch. Eindeutiger Turniersieger, ohne die Feinwertung bemühen zu müssen, war er dann nicht nur wegen dieses Sieges, sondern auch weil sein vor der Runde nach Punkten mit ihm gleichauf liegender Konkurrent Marc'Andria Maurizzi sich gegen Erwin l'Ami mit einem schnellen Remis begnügt hatte.
Der - glückliche - Turniersieger Leon Luke Mendonca während der Eröffnungsphase seiner Partie gegen Divya Deshmukh | Foto: Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2024
Richtig Angreifen - Faustregeln für die Praxis
Die meisten Spieler greifen lieber an als sich zu verteidigen. Aber wie geht das richtig? GM Dr. Karsten Müller hat dazu viele Faustregeln und Motive zusammengestellt und schärft dabei auch Ihre Intuition für die Ausnahmen.
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