Gleich drei Spieler vertreten in diesem Jahr die Farben des Gastgebers im Tata Steel Chess Masters: Anish Giri, Jorden von Foreest und Max Warmerdam. Und mit Anish Giri führte auch ein Niederländer das Feld nach vier Runden an. Giri war mit einem Sieg gegen Weltmeisterin Ju Wenjun ins Turnier gestartet, hatte gegen seinen früheren Sekundanten Vidit remis gespielt und denn gegen Alexander Donchenko und gegen Gukesh zweimal voll gepunktet. Vidit und Guekesh werden beide am Kandidatenturnier teilnehmen und in Runde fünf traf Giri auf den nächsten indischen Kandidaten, Praggnanandhaa. Dieser setzte sich nach dem Ruhetag, den einige Spieler beim Fußballspiel verbracht hatten, sicher mit breiter Brust ans Brett, denn in Runde vier war Praggnanandhaa ein Sieg gegen Weltmeister Ding Liren gelungen. Praggnanandhaa eröffnete mit einer besonderen Version des Londoner Systems, dem Jobava Londoner.
Praggnanandhaa erreichte mit seiner Eröffnung allerdings nicht viel und die Partie endete im 41. Zug in einem Springerendspiel remis.
Vidit probierte gegen May Warmerdam die verzögerte Abtauschvariante in der Spanischen Partie und gewann im Verlauf des fortgeschrittenen Mittelspiels einen Bauern, der sich dann aber in einem Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern als wertlos erwies. Remis.
Auch in der Partie zwischen Alexander Donchenko und Jorden van Foreest wurde der Punkt geteilt. In der Englischen Eröffnung hatte der deutsche Nationalspieler mit einer Bauernmehrheit am Königsflügel zeitweise eine kleine Initiative, die aber nichts Zählbares erbrachte.
Ohne Sieger endete auch das lange und strategisch anspruchsvolle Duell zwischen Nodirbek Abdusattorv und Wei Yi in der Sevilla-Variante der Grünfeld Verteidigung.
Parham Magsoodllo probierte, in der Italienischen Partie gegen Ding Liren mit einem Figurenopfer zum Erfolg zu kommen.
Alireza Firouzja hatte mit zwei Siegen den besten Start gehabt, und ließ in den nächsten Runden zwei Remis folgen. Als einziger Spieler mit drei Punkten war er Giris engster Verfolger. In Runde fünf hatte der Franzose es mit Weltmeisterin Ju Wenjun zu tun und führte die schwarzen Steine. Nach der Eröffnung stand Firouzja noch ordentlich, doch beim Übergang ins Endspiel mit Turm und Leichtfigur erhielt der Franzose die schlechtere Bauernstruktur und verlor einen Bauern. Den Vorteil führte die Weltmeisterin technisch sauber zum Sieg.
Interview mit Ju Wenjun
Den zweiten Tagessieg im Masters feierte Gukesh, der seine Partie gegen Ian Nepomniachtchi gewann.

Mit den weißen Steinen konnte Gukesh die schwarze Initiative neutralisieren und seinen Materialvorteil im Endspiel zum Gewinn führen.
Interview mit Gukesh
Erwin L'Ami hat im Challenger Turnier einen Lauf. In der fünften Runde feierte der Routinier gegen seinen Landsmann Stefan Beukema seinen dritten Sieg in Folge. Beukema stellte kurz hintereinander zwei Bauern ein und gab dann auf.
Einen ganzen Punkt strich ebenfalls Marc'Andria Maurizzi in der Katalanischen Eröffnung gegen Jaime Santos ein.

Maurizzi
Die Katalanische Eröffnung stand auch in der Partie zwischen Divya Deshmuk und Mustafa Yilmaz auf dem Brett. Hier setzte sich jedoch der türkischen Großmeister mit den schwarzen Steinen durch.
Leon Mendoca brachte gegen Harika Dronavalli die eher selten gespielte Owen-Verteidigung zu Ehren und setzte sich im Endspiel dank der besseren Bauernstruktur durch.
Saleh Salem feierte einen Weißsieg gegen Liam Vrolijk. Salem kam nach Nimzoindischem Beginn mit einem Mehrbauern ins reine Damenendspiel. Nach langem Kampf stand das Endspiel Dame und Bauer gegen Dame auf dem Brett. Das Endspiel war theoretisch remis, aber Vrolijk ließ den Damentausch mit Abwicklung in ein für ihn verlorenes Bauernendspiel zu.
Eline Roebers agierte bisher glücklos und musste vier Niederlagen einstecken. In Runde fünf stand der Niederländerin jedoch Caissa zur Seite.

In der Partie gegen Hans Niemann stand Roebers mit Weiß nach der Eröffnung recht passiv. Doch dann agierte Niemann unpräzise und die Niederländerin kam zu ausgezeichnetem Spiel.

So sehen Sieger aus
Interview mit Eline Roebers:
Die Partie zwischen Daniel Dardha und Anton Korobov endete ohne Sieger.
Ergebnisse Masters
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