ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Nach der 4. Runde am Dienstag wurde gestern in Wijk aan Zee eine spielfreie Runde eingelegt, eine Gelegenheit für andere Aktivitäten. Alina L' Ami konnte beispielsweise ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, der Landschaftsfotografie. Die wechselnden Lichtverhältnisse am Himmel über Wijk aan Zee sorgten für spannende Motive.
Natürlich versäumte unsere Fotografin, diesmal im Auftrag der Organisatoren des Tata Steel Turniers unterwegs, es nicht auch die übrigen Aktivitäten einzufangen. Valentina Gunina machte sich auf den Weg zu einem Strandsparziergang,.
Einige Ecken weiter waren einige eifrige Sportler zu beobachten.
Ganz besonders sei die Sportkleidung von Maxime Vachier-Lagrave hervor gehoben. Seine kurze Sporthose zeugt von großem Sportsgeist und extremer Wetterunempfindlichkeit. Und die Art und Weise, wie er bei dem Schuss von Magnus Carlsen in Deckung geht, beweist, dass der Franzose einen gesunden Instinkt für mögliche Gefahren besitzt.
Magnus Carlsen hat nach zwei Remis und einer Niederlage mit seinem Sieg über Loek van Wely am Vortage sein Punktekonto immerhin ausgeglichen und ist nun dabei, Tritt zu fassen. Bei seinem Schuss hier ließ der Norweger anscheinend noch einmal seine Partie gegen Wojtaszek Revue passieren.
Im De Moriaan wurden am spielfreien Tag einige Simultans veranstaltet. Und Hans Böhm, der heute seinen 65. Geburtstag feiert, hatte dabei einen coolen Auftritt.
Hier mal ein ganz andere Zugang zum Schach. Leider war der Turm der Türme nicht ganz ausbalanciert.
Sie hat es besser im Griff
Fußballer treffen Schachspieler
Der holländische Schachentertainer Hans Böhm...
... lieh sich diese coole Brille aus ...
... für ein Simultan mit Kindern mit Handicap
Beratungs-Simultan
Anne Haast hilft
Fabiano Caruana lacht am lautesten
Im letzten Jahr wurden zwei Runden des A-Turniers außerhalb von Wijk aan Zee gespielt, im Rijksmuseum und in einem Technologiepark in Eindhoven. Auch in diesem Jahr werden zwei der 13 Runden an anderen Orten als De Moriaan ausgetragen. Die heutige 5. Runde wurde in die Rotterdamer Hafencity gelegt und fand im "De Rotterdam" statt. Die 10. Runde wird dann in Den Haag gespielt.
Das mobile Turnier. Anreise nach Rotterdam
"De Rotterdam" ist ein futuristisch anmutendes Gebäude, angelegt unter dem Motto "die vertikale Stadt", im Hafengebiet von Rotterdam, am Wilheminapier, zwischen KPN Tower und dem Rotterdam Cruise Terminal.
"De Rotterdam" rechts neben den Hochhäusern
Na, hier ein hübsches 2-Zimmer-Appartmenet im 32. Stock. Das wär's doch?
Blick aus dem Fenster
Auf 44 Stockwerken und 160.000 qm befinden sich Büros, Geschäfte, Appartements und Hotels. Das Gebäude, das aus drei nebeneinander stehenden und miteinander verbundenen Türmen besteht, ist damit vermutlich das größtes Haus Europas. 2009 wurde der Bau begonnen und 2013 abgeschlossen. Die Gesamtkosten waren bei der Planung mit 340 Mio. Euro veranschlagt.
Das Tata Steel Turnier, bzw. seine A-Gruppe, war heute zu Gast und nahm im 6. Stock Platz, wo man auch schon eine schöne Aussicht über Rotterdam und den Hafen hat. Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb begrüßte die Teilnehmer höchstpersönlich.
Hier wird gleich gespielt
Bürgermeister Ahmed Aboutaleb
Der Bürgermeister mit dem Weltmeister
Kleines Fotoshooting für die Presse
ca. 14.000 Elo
Rapider Elozuwachs von Bild zu Bild
Der langjährige Mitorganisator Dolf Voss
Peng Zaoqin
Begrüßung der Zuschauer durch Turnierdirektor Jeroen van den Berg
Eingegongt wird die Runde...
... von Nouchka Fontijn, Europameisterin im... Boxen!
Runde läuft
Die Spitzenpartie des heutigen Tages, nicht gemessen am aktuellen Tabellenplatz, aber an der Position der Weltrangliste, war die Begegnung zwischen Magnus Carlsen und Levon Aronian. Aronian war lange Weltranglistenzweiter, hat aber zuletzt einige Punkte verloren und wurde von anderen Spielern überholt. Derzeit ist er mit Elo 2797 Sechster der Liste. Gegen Aronian eröffnet Carlsen meist mit 1.d4, auch heute.
Entschlossen: Magnus Carlsen, 24, Schachweltmeister
Im Damengambit wich der Armenier dann mit 4...Lb4 von der letzten Partie der beiden beim Sinquefield Cup, im September 2014, ab. Dort geschah 4...Le7 mit Übergang zur Lasker-Variante. Die beiden Spieler folgten nun einer Variante, die schon einmal zwischen Kramnik und Aronian beim Norway Chess Turnier in Stavanger diskutiert wurde. Im 10. Zug wählte Aronian mit Le6 einen anderen Weg und 14...Tfd8 war schließlich der erste neue Zug.
In der Folge erhielt Weiß Raumvorteil und das bequemere Spiel. Schwarz stand fest, besaß aber keine Perspektive auf aktives Spiel. Carlsen erhöhte dann allmählich den Druck und eroberte im 33. Zug den Bauern auf d5. Den Bauern bekam Aronian zwischendurch zwar zurück, doch nur auf Kosten noch größerer materieller Verluste. 1-0 im 44. Zug.
Auch in Wesley So gegen Hifan Hou war die Ragozin-Variante das eröffnungstheoretische Thema der Partie und Aronian insofern beteiligt, dass die beiden jungen Leute bis zum 14. Zug einer Partie Anand gegen Aronian vom letzten Masters Final folgten.
Mit dem Opferangebot 19...Sf3 wurde Yifan Hou aggressiv und nachdem So das Opfer mit Verzögerung annahm, erhielt die Weltmeisterin einige Initiative. Im 27.Zug verpasste sie 27... Td7 mit der Idee 28...Txd3 und 29... Df2, was ihr sehr starken Angriff eingebracht hätte, stand aber auch nach ihrem Zug immer noch besser. Durch geschickte Verteidigung glich So die Partie aber nach und nach aus und am Ende stand ein Turmendspiel auf dem Brett, in dem keine Seite einen Gewinn erzwingen konnte.
In seiner Partie gegen Radoslaw Wojtszek wählte auch Fabiano Caruana die Leningrader Variante, hat aber im Gegensatz zu Carlsen, dessen Experiment in der 3. Runde gegen den gleichen Gegner missglückt war, schon einige Erfahrung damit.
In der Dolmatov-Malanjuk-Variante verzichtete Wojtaszek auf den Vorstoß 8.d5 und Caruana reagierte mit einer Idee, die Wojtaszeks Landsmann Mateusz Bartiel im letzten Jahr zweimal anwandte, und bei der Schwarz zweimal einen Springer nach e4 bringt und Ideen der Stonewall-Variante einbringt. Pikanterweise verlor Caruana dann aber wie zuvor schon Carlsen seinen a-Bauern. Die Partie war danach einigermaßen unklar, bis Caruana im Endspiel mit Turm und Läufern den Zugriff verlor und ein weißer Freibauer auf der b-Linie für Wojtaszek den Sieg brachte. Jetzt hat der Pole in einem Turnier die Nummer Eins und die Nummer Zwei umgehauen.
Dinf nimmt noch schnell eine Mütze Schlaf, neudeutsch: Powernap genannt.
Vassily Ivanchuk, am Trubel nicht wirklich interessiert
Es geht los, ja!
Die Partie zwischen Tabellenführer Vassily Ivanchuk und Ding Liren erinnerte zu Anfang ein wenig an das Go-Spiel. Zwei geschlossene Bauernketten prallten aufeinander, die erste Figur wurde erst im 18. Zug getauscht und der erste Bauerntausch erfolgte sogar erst im 20.Zug. Dan gab es doch noch ein paar Tauschoperation und plötzlich, im 26. Zug endete die Partie mit Remis.
In der Begegnung zwischen Anish Giri und Baadur Jobava trafen zwei völlig verschieden gelagerte Problemfelder aufeinander.
Giri verkneift sich jedes Grinsen
Giri hat bisher nur remis gespielt und würde wohl gerne wissen, wie man eine Stellung so aus dem Ungleichgewicht bekommt, dass am Ende ein ganzer Punkt herauskommt. Jobava hingegen hat bisher noch keine Partie gespielt, bei der die Stellung sich im "Gleichgewicht" befand, sieht man von den Grundstellungen ab. Allerdings schlug das Pendel am Ende bisher meist zu seinen Ungunsten aus. Aber auch im zwischenmenschlichen Bereich gibt wenig Übereinstimmungspunkte, zumindest nach der kleinen Diskussion über den Begriff der Kompensation, die in der Pressekonferenz nach dem GP-Turnier von Tashkent zumindest von einer Seite nicht völlig entspannt geführt wurde.
In der Hauptvariante der Königsindischen Verteidigung mit 9.b4 war Giris 12.a4 gegenüber dem üblichen 12.Lxf4 (mit 83% Erfolg bei 136 Partien) ein selten gespielter Zug. In der Folge warfen beide Spieler ihre Flügelbauern nach vorne, Giri am Damenflügel und Jobava am Königsflügel, wobei der Königsangriff des Georgiers bald reale Formen annahm. Seine Drohungen brachten ihm eine Qualität ein, aber Weiß kam nun am Königsflügel zu Konterchancen. Im 33. Zug stellte Jobava dann allerdings einen ganzen Turm ein - ohne einen Hauch von Kompensation.
Ivan Saric und Teimour Radjabov beschäftigten sich mit einem Abspiel der Berliner Verteidigung. 11.Lg5 war neu gegenüber zwei Partien, die Aronian mit Schwarz gegen Anand und Carlsen auf die gleiche Weise gespielt hatte.
Die Partie verlief dann sehr positionell und Radjabov sammelte Zu um Zug kleine Vorteile. Im 29. Zug eroberte der Aseri einen Bauern, hätte dann sogar eine Figur gewinnen können (32...Df6, gefolgt von g5), begnügte sich aber mit großem Endspielvorteil und führte die Partie mit diesem zum Gewinn.
Und in Vachier-Lagrave gegen Van Wely fühlte man sich in die gute alte Zeit versetzt - eine wohl bekannte Hautvariante der Scheveninger Variante stand auf dem Brett.
In der Vorbereitung hatte Vachier-Lagrave wohl ein paar alte Partien des Niederländers studiert, die dieser gespielt hatte, als der Franzose so etwa zehn Jahre alt war, gegen Ehlvest und van der Wiel in den Jahren 2000 und 2001. In einer forcierten Folge wich Vachier-Lagrave von den Vorbildern ab und spielte 17..De2, ein Zug, der aber nicht unbedingt neues Gift in die Variante brachte. Nach dem Übergang ins Endspiel verlor der Franzose sogar noch einen Bauern und konnte mit Remis zufrieden sein.
Runde 5 - Donnerstag, den 15. | |
Vachier-Lagrave, M. - Van Wely, L. | ½-½ |
Ding, L. - Ivanchuk, V. | ½-½ |
Saric, I. - Radjabov, T. | 0-1 |
Giri, A. - Jobava, B. | 1-0 |
So, W. - Hou, Y. | ½-½ |
Wojtaszek, R. - Caruana, F. | 1-0 |
Carlsen, M. - Aronian, L. | 1-0 |
Daniel King zeigt die Partie Giri gegen Jobava
Die Challengers allein im Haus, hieß es heute für die B-Gruppe. Das A-Turnier war nach Rotterdam gefahren, aber mit diesem auch so gut wie alle Journalisten. Da auch die Open-Spieler einen Ruhetag einlegen durften, war die Halle so gut wie leer.
Leere Gänge, aber nett dekoriert
Niemand da im Pressezentrum
Die Getränke unberührt
Heute auch keine Open
Die Runde beginnt
Leere Tische in der A-Reihe
Herrlich, diese Ruhe
Valentina Gunina
Anne Haast
David Klein
Erwin L'Ami
Samual Shankland
Und der Zuschauer, zünftig in Klompen und mit Schachjacke
Auch ohne Zuschauer kam es an fast allen Brettern zu Entscheidungen. Zu den Siegern gehörten L'Ami, Timman, Shankland, Michiels, Potkin und Sevian. Navara und Wei Yi spielten remis. Erwin L'Ami führt nun mit Navara und Wei Yi.
Runde 5 - Donnerstag, den 15. | |
Navara, D. - Wei, Y. | ½-½ |
Timman, J. - Dale, A. | 1-0 |
Van Kampen, R. - Shankland, S. | 0-1 |
Michiels, B. - Haast, A. | 1-0 |
Saleh, S. - l' Ami, E. | 0-1 |
Potkin, V. - Klein, D. | 1-0 |
Gunina, V. - Sevian, S. | 0-1 |
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Das ganze Turnier wird durch Live-Kommentare auf dem Fritz-Server begleitet - in Deutsch und in Englisch.
Tag | Datum | Runde | Deutsch | Englisch |
Samstag | 10. Januar | Runde 1 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Sonntag | 11. Januar | Runde 2 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Montag | 12. Januar | Runde 3 | GM Thomas Luther | GM Alejandro Ramirez |
Dienstag | 13. Januar | Runde 4 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Mittwoch | 14. Januar | Ruhetag | ||
Donnerstag | 15. Januar | Runde 5 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Freitag | 16. Januar | Runde 6 | GM Yannick Pelletier | GM Simon Williams |
Samstag | 17. Januar | Runde 7 | GM Klaus Bischoff | GM Nicholas Pert |
Sonntag | 18. Januar | Runde 8 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Montag | 19. Januar | Ruhetag | ||
Dienstag | 20. Januar | Runde 9 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Mittwoch | 21. Januar | Runde 10 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Donnerstag | 22. Januar | Ruhetag | ||
Freitag | 23. Januar | Runde 11 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Samstag | 24. Januar | Runde 12 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Sonntag | 25. Januar | Runde 13 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
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Fotos: Joachim Schulze, Nadja Wittmann, Alina l'Ami (Turnierseite)
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