Tata-Steel-Turnier: Grandelius führt auch nach Runde 6

von Klaus Besenthal
22.01.2021 – Mit einem Remis gegen Fabiano Caruana hat der Überraschungs-Tabellenführer Nils Grandelius seinen Spitzenplatz beim Tata Steel Chess Tournament auch in der 6. Runde verteidigt. 4,0 Punkte hat der schwedische Großmeister jetzt auf seinem Konto. Zur nunmehr sechsköpfigen, einen halben Punkt hinter Grandelius zurückliegenden Verfolgergruppe gehören seit heute auch Alireza Firouzja nach seinem Sieg gegen Alexander Donchenko sowie Jorden van Foreest, der gegen David Anton Guijarro gewonnen hat. Die weiteren vier Partien der 6. Runde sind allesamt remis ausgegangen. | Fotos: © Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2021

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Tata Steel Chess Tournament

Vachier-Lagrave ½-½ Tari

Beide Spieler waren vor der Runde noch sieglos, und die Partie heute konnte daran auch nichts ändern. Mit den weißen Steinen wusste Maxime Vachier-Lagrave, der in diesem Turnier zu den Elofavoriten gehört, nicht zu überzeugen:

 

J. van Foreest 1-0 Anton Guijarro

David Anton Guijarro unterlief ein zunächst unmerklicher, jedoch äußerst lehrreicher Fehler. Jorden van Foreest bemerkte das Malheur des Spaniers sehr wohl und führte die Partie überzeugend zum Sieg. Als Mitglied der großen Verfolgergruppe ist der Niederländer nach dem heutigen Tag ausgezeichnet im Geschäft.

 

Starke erste Turnierhälfte: Jorden van Foreest

Donchenko 0-1 Firouzja

Wenn zwei außergewöhnlich begabte junge Spieler bewusst Verwicklungen suchen und wild angreifen, dann kann die Stellungsbewertung schon mal schwanken. So war es auch in der Partie zwischen Donchenko und Firouzja. Das bessere Ende für sich hatte der Iraner:

 

Auch Alireza Firouzja hat sich heute in die Verfolgergruppe von Nils Grandelius eingereiht

Duda ½-½ Carlsen

Ganz kurz leistete sich Jan-Krzysztof Duda ein leichtes Schwächeln gegen den Weltmeister, doch als der es anschließend verpasst hatte, von der Situation zu profitieren, war für den Polen der Weg zum Remis frei.

 

Harikrishna ½-½ Wojtaszek

Bei einem von einem indischen Industriekonzern gesponserten Turnier darf es natürlich nicht ohne indischen Teilnehmer zugehen. Diese Rolle hat im diesjährigen Wijk-Turnier aber ausnahmsweise einmal nicht Viswanathan Anand, sondern Pentala Harikrishna. Auch er liegt als Mitglied der Verfolgergruppe gut im Rennen. Seine heutige Partie gegen Radoslaw Wojtaszek war aus Zuschauersicht nicht gerade ein Highlight, doch strategisch war es durchaus interessant: 

 

Die Tata-Gruppe ist ein Mischkonzern mit 700.000 Mitarbeitern - Stahl ist nur einer der zahllosen Geschäftsbereiche

Master Class Band 12: Viswanathan Anand

Als Viswanathan Anand auf der europäischen Schachbühne erschien, hatte er in Indien schon einige Erfolge erzielt, die indischen Jugendmeisterschaften und als Jugendlicher auch die Landesmeisterschaften der Erwachsenen gewonnen. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde Anand 1984 für die Schacholympiade in die indische Nationalmannschaft berufen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister, 1988 verlieh die die FIDE dem 19-jährigen den Titel eines Großmeisters.

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Esipenko ½-½ Giri

Zur Verfolgergruppe von Nils Grandelius gehört auch Anish Giri. Die heutige Partie des Niederländers gegen seinen russischen Gegner Andrey Esipenko plätscherte ziemlich unaufgeregt dem Remis entgegen:

 

Grandelius ½-½ Caruana

Das Spitzenspiel der 6. Runde war keine Partie, die man in bleibender Erinnerung behalten wird. Nach deren Ende hatte jedenfalls Nils Grandelius seine Tabellenführung gewahrt, während die Nummer 2 der Eloweltrangliste, Fabiano Caruana, weiterhin einen halben Punkt hinter dem Schweden liegt.

 

Ergebnisse der 6. Runde

 

Tabelle nach der 6. Runde

 

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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