Tegernsee Masters
Die einzigen Spieler, die theoretisch noch an Alexander Donchenko herankommen könnten, sind Matthias Blübaum und Liviu-Dieter Nisipeanu. Um diese Chancen intakt zu halten, müssen beide in der 8. Runde am Samstag aber punkten: Blübaum mit Weiß gegen Thai Dai Van Nguyen, Nisipeanu mit Schwarz gegen Pier Luigi Basso. Donchenko seinerseits hat am Samstag spielfrei und kann die Bemühungen seiner Konkurrenten von der Galerie verfolgen.
In Donchenkos Partie gegen Basso gab es am Freitag einen außerordentlich interessanten Kampf um Bassos Isolani zu sehen. Die kritische Stellung kurz vor dem 20. Zug könnte man auf der Suche nach einer Verbesserung des schwarzen Spiels noch lange analysieren:
Pier Luigi Basso: Der 22-jährige italienische Großmeister hat seine Chancen auf den Turniersieg eingebüßt
Auch das Spiel zwischen Alexandr Fier und Matthias Blübaum könnte als Lehrmaterial dienen: Hier ging es nicht um einen schwarzen Isolani, sondern um einen, für die Französische Verteidigung typischen, rückständigen Bauern auf e6. Hinzu kam eine gehörige Portion Taktik:
Alexandr Fier ist Brasilianer - gegen Matthias Blübaum holte er seinen ersten Sieg in diesem Turnier
Liviu-Dieter Nisipeanu stand bei seinem Schwarz-Remis gegen Thai Dai Van Nguyen lange Zeit schlechter, aber nie so schlecht, dass Verlustgefahr bestanden hätte. Am Ende konnte Nisipeanu ein Turmendspiel mit zwei Minusbauern halten, weil er mit seinem König ein Loch vor den verbundenen Freibauern seines Gegner besetzen konnte - eigentlich eine richtige "Theoriestellung" im Turmendspiel. Remis endete auch die vierte Partie der 7. Runde zwischen Ashot Parvanyan und Leon Luke Mendonca. Hier gab es schon kurz nach dem 20. Zug eine dreimalige Stellungswiederholung.
Beim Anblick dieses Tegernsee-Panoramas könnte man für einen Moment glatt vergessen, dass uns jetzt ein "Pandemiewinter" bevorsteht
Tabelle nach der 7. Runde
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