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Die Netflix-Serie "The Queens's Gambit" begeisterte Kritiker und Zuschauer gleichermaßen und hat dem Schach viele neue Fans eingebracht. Die Serie wurde folgerichtig in zahlreichen Kategorien für den "Emmy Award" nominiert, den Preis für die besten TV-Produktionen, ähnlich dem Oscar Award für Kinoproduktionen. Am 11./12. September wurden bereits die Preise für die besten Produktionen in zahlreichen technischen Kategorien vergeben. Dort erhielt "The Queen's Gambit" bereits neun Emmys in der Sparte Miniserie für Casting, Kameraführung, Kostüme, Schnitt, Make-up (nicht-prothetisch), dramatische Originalmusik, Tonschnitt, Tonmischung und Produktionsdesign.
Sonntag Nacht fand nun die Verkündung und Verleihung der Hauptpreise der Emmy Awards statt, die Auszeichnungen für die besten Produktionen und die beste Regie.
"The Queen's Gambit" erhielt nun auch die beiden Hauptpreise, die Emmy Awards für die beste Miniserie und für die beste Regie einer Miniserie.
In der Kategorie "Miniserie" (Serie mit nur einer Staffel) wurden insgesamt 18 Emmys vergeben, von denen "The Queen's Gambit" elf Auszeichnungen erhielt.
Alle Nominierungen für The Queen's Gambit...
William Horberg, Exekutive Producer der Serie, dankte Netflix für das Vertrauen, das der Streaming Anbieter dem ungewöhnlichen Stoff entgegen gebracht hat. Die Hauptdarstellerin Anya-Taylor-Joy habe mit ihrer Darstellung der Beth Harmon Schach sexy gemacht und viele Frauen und Mädchen ermuntert, es der Heldin der Serie gleich zu tun.
Auf die Frage, ob es eine Fortsetzung der Serie geben werde, antwortete Regisseur Scott Frank: "Es tut mir so leid. Ich habe das Gefühl, dass wir die Geschichte erzählt haben, die wir erzählen wollten, und ich habe Angst, dass wir das, was wir bereits erzählt haben, ruinieren würden, wenn wir versuchen würden, mehr zu erzählen." Es wird also keine Fortsetzung geben.
Im Oktober 2020 war "The Queen's Gambit" laut Netflix mit 62 Millionen Haushalten weltweit, die sich die Serie angeschaut haben, die erfolgreichste Miniserie überhaupt. Anfang 2021 wurden "The Queen's Gambit" und Anya Taylor-Joy bereits mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Wie letzte Woche bekannt wurde, will die frühere Weltmeisterin Nona Gaprindashvili eine Klage gegen Netflix anstrengen. In der Verfilmung des Romans von Walter Tevis wird die Georgierin als "russische" Weltmeisterin genannt, die aber "nicht gegen Männer gespielt hätte." Gaprindashvili fühle sich mit dieser Erwähnung als Georgierin und als Frau aufs Schlimmste diffamiert, heißt es in den Zeitungsmeldungen.
Bis zum Zusammenbruch der UdSSR 1990 gehörte Georgien zum Reich der Sowjetunion, nicht freiwillig, aber immerhin regierte später mit Stalin lange ein Georgier das Sowjetreich. Nach der Unabhängigkeit und infolge von Spannungen kam es 2008 zum Krieg mit Russland um Südossetien.
Das kritisierte Zitat geht vermutlich schon auf die Romanvorlage von Walter Tevis zurück. Nach der Oktoberrevolution wurden die Begriffe "Sowjetbürger" und "Russe" im Westen oft synonym gebraucht und dem US-Autor Walter Tevis fehlte hier wohl ebenfalls das Gespür für die Befindlichkeiten der Völker in der Sowjetunion, als er 1983 seinen Roman schrieb. Dass Nona Gaprindashvili nicht gegen Männer gespielt habe ist falsch, auch wenn sie eher selten zu Männerturnieren eingeladen wurde. Sicher hat sie aber nie gegen Männer um die Weltmeisterschaft gespielt, und das war wohl gemeint.