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Miguel Najdorf
Schachfestival, Warschau, 14. bis 22. Juli 2011
Von Evgenya Doluhanova
Miguel (Mieczysław) Najdorf wurde am 15. April 1920 in Warschau geboren. Sein großes Schachtalent zeigte sich bereits früh, als er im Alter von nur zehn Jahren erste Turniererfolge errang. In den 30er Jahren erzielte er erste größere Erfolge in Polen und bei internationalen Turnieren. 1931 wurde er Zweiter der Warschauer Meisterschaft, 1934 Erster. Ein Jahr später, 1935, belegte er bei den polnischen Meisterschaften den zweiten Platz und 1937 wurde er polnischer Meister.
Als einer der führenden polnischen Spieler vertrat er sein Land drei Mal bei der Schacholympiade und holte dabei immer eine Medaille (1935 und 1937 Bronze, 1939 Silber) und 1939 gewann er sogar eine Goldmedaille für das beste Einzelergebnis. Außerdem gewann er bei der so genannten „inoffiziellen“ Olympiade 1936 eine Goldmedaille in der Einzelwertung und eine Silbermedaille mit der Mannschaft.
Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Najdorf in Buenos Aires, wo er mit großem Erfolg für Polen an der Schacholympiade teilnahm. Da er nicht nach Hause zurückkehren konnte, beschloss er in Argentinien zu bleiben und seine Schachkarriere dort fortzusetzen. Fortan spielte er bei Schacholympiaden für Argentinien und gewann vier weitere Mannschaftsmedaillen (1950, 1952 und 1954 Silber, 1962 Bronze) und drei Einzelmedaillen (1950 und 1952 Gold, 1962 Silber). Acht Mal wurde er argentinischer Meister (1949, 1951, 1952, 1955, 1960, 1964, 1967, 1975).
In den 40er und 50er Jahren gehörte Najdorf zu den besten Spielern der Welt und qualifizierte sich zwei Mal für das Kandidatenturnier.
Er war einer der 27 Spitzenspieler, denen die FIDE 1950 den neu eingeführten Großmeistertitel verlieh.
1947 gab Najdorf in Buenos Aires eine Vorstellung im Blindsimultan, die in die Geschichtsbücher einging. Er spielte gegen 45 Gegner gleichzeitig blind, ein bislang nicht gebrochener Rekord. Die Größe unseres Landsmanns lässt sich daran sehen, dass er 39 von 45 Partien gewann, vier remisierte und lediglich zwei verlor. Diese übermenschliche Anstrengung diente noch einem zusätzlichen Zweck: Najdorf wollte dem Rest seiner Familie, die vielleicht noch in Polen lebte, ein Zeichen zukommen lassen, dass er noch am Leben war.
Najdorfs großartige Schachkarriere wurde gekrönt, als er 1970 beim so genannten Wettkampf des Jahrhunderts UdSSR gegen den „Rest der Welt“ für die Mannschaft des „Rests der Welt“ nominiert wurde.
Najdorf starb am 5. Juli 1997 im Alter von 87 Jahren in Malaga, Spanien. Bis zu seinem Tod verfolgte er das Geschehen im Spitzenschach leidenschaftlich. Das ist typisch für seine Einstellung zum Schach: “Schach ist meine Leidenschaft. Wenn ich Schach spiele, vor allem beim Blitzen, dann vergesse ich alle Alltagssorgen. Beim Schach habe ich das Gefühl, als hörte ich Musik, denn Schach ist für mich wie eine Mozart-Symphonie. Schach inspiriert mich, gibt mir neue Ideen und belebt meinen Kampfgeist.”
Diese Informationen über Najdorf stammen von der offiziellen Webseite des Turniers.
Am Hauptturnier nahmen 98 Teilnehmer teil, darunter 16GMs und 3WGMs.
Turnierdirektorin Maria Macieja
M-ce | Lp. | Tyt. | Nazwisko Imię | Fed. | Elo | Rank. | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | GM | Markowski, Tomasz | POL | 2611 | 2500 | 7.0 |
2 | 2 | GM | Świercz, Dariusz | POL | 2553 | 2500 | 7.0 |
3 | 3 | GM | Malakhatko, Vadim | BEL | 2548 | 2548 | 6.5 |
4 | 4 | GM | Czarnota, Paweł | POL | 2541 | 2500 | 6.5 |
5 | 5 | GM | Kempinski, Robert | POL | 2600 | 2500 | 6.5 |
6 | 6 | GM | Romanishin, Oleg M | UKR | 2526 | 2526 | 6.5 |
7 | 7 | GM | Babula, Vlastimil | CZE | 2572 | 2572 | 6.5 |
8 | 8 | GM | Vysochin, Spartak | UKR | 2552 | 2500 | 6.5 |
9 | 9 | GM | Macieja, Bartłomiej | POL | 2612 | 2500 | 6.0 |
10 | 10 | IM | Warakomski, Tomasz | POL | 2473 | 2400 | 6.0 |
11 | 11 | GM | Olszewski, Michał | POL | 2541 | 2500 | 6.0 |
12 | 12 | IM | Dragun, Kamil | POL | 2428 | 2400 | 6.0 |
13 | 13 | GM | Brodsky, Michail | UKR | 2563 | 2563 | 6.0 |
14 | 14 | IM | Piorun, Kacper | POL | 2514 | 2400 | 6.0 |
15 | 15 | GM | Simonian, Hrair | ARM | 2461 | 2461 | 6.0 |
16 | 16 | m | Nguyen, Piotr | POL | 2378 | 2300 | 6.0 |
17 | 17 | IM | Łagowski, Patryk | POL | 2321 | 2400 | 6.0 |
18 | 18 | IM | Staniszewski, Piotr | POL | 2414 | 2400 | 5.5 |
19 | 19 | k++ | Klim, Kamil | POL | 2328 | 2200 | 5.5 |
20 | 20 | FM | Duda, Jan-Krzysztof | POL | 2274 | 2300 | 5.5 |
21 | 21 | Laurusas, Tomas | LTU | 2329 | 2329 | 5.5 | |
22 | 22 | m | Kukawski, Maciej | POL | 2338 | 2300 | 5.5 |
23 | 23 | IM | Zozulia, Anna | BEL | 2381 | 2381 | 5.5 |
24 | 24 | GM | Butnorius, Algimantas | LTU | 2398 | 2398 | 5.5 |
25 | 25 | WFM | Abrahamyan, Tatev | USA | 2343 | 2343 | 5.5 |
26 | 26 | k+ | Maciaga, Marcin | POL | 2235 | 2200 | 5.5 |
98 Spieler
Der polnische GM Bartolomej Macieja, Elo 2612 war der Elo-Favorit
GM Tomasz Markowski, Elo 2611, Polen
Auch GM Robert Kempinski, Elo 2600, Polen
GM Michail Brodsky, Elo 2563
GM Vysochin Spartak aus der Ukraine, Elo 2552, kommt jedes Jahr
Der junge polnische GM Pawel Czarnota, Elo 2541…
… und der sehr viel erfahrenere GM Oleg Romanishin aus der Ukraine, Elo 2526
Der armenische Großmeister Hrair Simonian, Elo 2461
Im Hauptturnier gingen außerdem 15 Frauen an den Start.
WGM/IM Anna Zozulia, Elo 2381, spielt für Belgien
WFM Tatev Abrahamian aus den USA, Elo 2343, gewann dieses Jahr bei der
US-Frauenmeisterschaft die Silbermedaille.
Die polnische WGM Karina Szczepkowska-Horowska, Elo 2339
Die Autorin in Aktion, beim Schach
WIM Elena Cherednichenko
Das Publikum konnte die Partien auf großen Monitoren im Spielsaal verfolgen.
Oder online
Das polnische Großmeisterehepaar Bartosz und Monika Socko nahm dieses Jahr nicht am Turnier teil, aber die beiden waren bei der Abschlussfeier zu Gast und analysierten Partien mit anderen polnischen Spielern.
GM Vysochin Spartak studiert den Schlussstand
Abschlussfeier
Die Sieger –Tomasz Markowski (Polen, 2611), Dariusz Swiercz (Polen, 2553), Vadim
Malakhatko (Belgien, 2548)
Anna Zozulia, die Frau des Bronzemedaillengewinners Malakhatko, gewann den
Frauenpreis
GM Agmintous Butnorius aus Litauen war bester Senior
N24 Piotr Nguyen aus Polen war der beste Spieler mit einer Elo-Zahl unter 2400.
Alle Preisträger
Eine schöne Tradition des Festivals ist es, den jüngsten Teilnehmern Geschenke zu überreichen.
Die jungen Teilnehmer erhielten ihre Geschenke bei der Abschlussfeier.
Und haben sich sogleich damit vergnügt
Noch einmal die Autorin, diesmal bei der Arbeit mit der Kamera
Impressionen aus Warschau
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