02.02.2018 – Am letzten Tag des Tradewise Schachfestivals in Gibraltar kam reichlich Spannung auf. Sieben Spieler gingen nach der Schlussrunde punktgleich an der Spitze ins Ziel. Die vier Wertungsbesten spielten einen Stichkampf im K.o.-Format. Hier setzte sich Aronian gegen Richard Rapport und Maxime Vachier-Lagrave durch.
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Entscheidung im Stichkampf
Alle Fotos: Sophie Triay (Turnierseite)
Fünf Spieler gingen beim Master Open in Gibraltar mit 7 Punkten in die Schlussrunden. Davon trafen vier Spieler aufeinander. Levon Aronian forcierte mit Weiß remis gegen Nakamuras Pirc-Verteidigung in einer Position, die man wohl auch noch hätte weiterspielen können:
Und auch zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Richard Rapport endete die Partie mit der Punkteteilung:
Der fünfte Spieler mit 7 Punkten war Daniil Dubov. Er erhielt mit Le Quang Liem einen Gegner aus der Verfolgergruppe, verlor aber seine Partie und war damit aus dem Rennen um den Turniersieg raus. Stattdessen zog Le in die Spitzengruppe ein, außerdem noch Michael Adams und Nikita Vitiugov.
Für die Entscheidung um den Turniersieg ist in Gibraltar ein Stickampf vorgesehen, an dem jedoch nur die ersten Vier nach Zweitwertung teinehmen dürfen. So trafen im Halbfinale Hikaru Nakamura auf Maxime Vachier-Lagrave und Richard Rapport auf Levon Aronian, jeweils in zwei Schnellschachpartien mit 10 Minuten plus 5 Sekunden Zugabe pro Zug.. Aronian gewann die erste Parte gegen Rapport mit Schwarz, aus ungünstiger Stellung heraus. Nakamura konnte seinen positionellen Vorteil gegen Maxime Vachier-Lagrave auch nicht umsetzten - diese Partie endete remis.
Stichkampf-Halbfinale
Da auch die zweite Partie zwischen Nakamura und Vachier-Lagrave mit einem Remis endete, ging dieses Halbfinale als erstes in die Blitzrunde. Aronian gewann auch die zweite Schnellschachpartie gegen Rapport und traf im Finale auf Maxime Vachier-Lagrave, der sich im Blitzen gegen Nakamura durchgesetzt hatte. Nach drei Remis gewann Aronian die vierte Tiebreak-Partie gegen den Franzosen, wurde Turniersieger und Gewinner des ersten Preises (25.000 Pfund).
Partien Stichkampf
Den Kampf um den ersten Sonderpreis für die beste Frau gewann Pia Cramling. Die 1963 geborene schwedischen Großmeisterin ist eine der Pioniere des Frauenprofischachs. Schach lernte Pia Cramling von ihrem vier Jahre älteren Bruder Dan und folgte diesem als Turnierspieler. In der Zahl ihrer Turnierpartien hat sie ihren Bruder inzwischen um ein Vielfaches überholt. In der Mega Database findet man als früheste Partien solche aus der Vorrunde zur 8. Schacholympiade 1978 in Buenos Aires. Da war Pia Cramling 15 Jahre alt und spielte bereits in der schwedischen Frauen-Nationalmannschaft.
Pia Cramling
In den folgenden Jahren beschränkte sie sich nicht etwa auf Frauenschachturniere, sondern nahm regelmäßig an allgmeinen Turnieren teil und kämpft zum Beispiel bei den schwedischen Landesmeisterschaften mit den männlichen Kollegen. 1986/87 war Pia Cramling die erste Frau, die in der Deutschen Bundesliga spielte (für Lasker Steglitz). 1983 erhielt sie den Titel eines Internationalen Meisters, 1992 wurde Pia Cramling der Titel eines Großmeisters verliehen. Zwischen 1978 und 2016 nahm sie mit dem schwedischen Team an acht Frauenolympiaden teil, außerdem zwischen 1990 und 2000 an vier Schacholympiaden im offenen Wettbewerb. 2003 und 2010 wurde Pia Cramling Fraueneuropameisterin.
Bester deutscher Spieler wurde Falko Bindrich, der in der Schlussrunde Nino Batsiashvili besiegte und auf 7 Punkte kam (Platz 25). Rasmus Svane und Dimotrij Kollars holten 6,5 Punkte. Mit 6 Punkten schlossen Rainer Buhmann, Alexander Donchenko, Elisabeth Pähtz und Lev Yankelevich das Turnier ab.
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