25.01.2023 – Wer Fragen zu ChessBase hat, kann natürlich im FAQ – Bereich fündig werden oder eine Email schreiben, aber es geht auch „live“ und direkt: zum Beispiel bei den DSAM-Turnieren. ChessBase-Experte Martin Fischer ist regelmäßig mit einem Informationsstand vor Ort. Zuletzt war er beim DSAM-Vorturnier in Potsdam, am kommenden Wochenende (27. – 29. Januar 2023) ist er beim DSAM-Turnier in Bad Wildungen. Was wollen ChessBase-Anwender wissen? Martin Fischer präsentiert hier die drei häufigsten Fragen. Und natürlich die Antworten.
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ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
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Frage 1: Wie speichere ich die veränderte Reihenfolge der Partien innerhalb einer Datenbank?
Partien werden in der Reihenfolge innerhalb einer Datenbank gespeichert, in der sie in diese Datenbank gelangt sind. Häufig jedoch gibt es Anlass, die Reihenfolge zu überarbeiten. Zum Beispiel nach Eröffnung, Datum oder Intensität der Kommentierung. Das neue Sortieren der Partien ist relativ einfach: man klickt auf den entsprechenden Reiter. Nicht ganz so bekannt ist, wie der Anwender sicherstellt, dass die neue Sortierung auch nach einer Pause und einem zwischenzeitlichen Beenden von ChessBase noch weiter zur Verfügung steht.
Dies ist allerdings schnell erledigt. Das Programm ChessBase stellt hierfür die Funktion Sortierung fixierenzur Verfügung. Lassen Sie mich anhand eines konkreten Beispiels zeigen, wie es funktioniert:
Die Abbildung zeigt die Partien des Sinquefield-Cups 2018. Die Partien sind in der Datenbank in der Reihenfolge gespeichert, in der sie gespielt worden sind. Ändert man diese Reihenfolge, z.B. durch Anklicken der Spaltenüberschrift VCS, so werden die Partien entsprechend der Intensität ihrer Kommentare aufgelistet.
Damit diese geänderte und gewünschte Reihenfolge auch dann noch zur Verfügung steht, wenn man das Programm zwischenzeitlich beendet hat, ist es notwendig, die neue Reihenfolge zu speichern: Sortierung fixieren.
Dafür klickt man auf die Registerkarte Partien. Unter den Funktionen erscheint dann die Option Sortierung fixieren. Klicken Sie mit der Maus auf diese Option, und bestätigen Sie danach bei der Sicherheitsabfrage nochmals die neue Sortierung. ChessBase zeigt die Liste dann mit der neuen Sortierung. Nun können Sie als Anwender auch nach einer Pause mit der neuen Sortierung weiter arbeiten.
Frage 2: Wie kann ich jeder Datenbank ein individuelles Listenformat zuweisen?
Bis zur Version ChessBase 17 war es so, dass alle Datenbanken das gleiche Listenformat hatten. Üblicherweise kam zunächst die Nummer, dann der Name des Spielers, der die weißen Steine führte, dessen Rating, der Spieler, der die schwarzen Steine führte, dessen Rating, das Ergebnis usw. Es war zwar möglich, einzelne Listen zu verbergen und auch die Reihenfolge, in der die Listen angezeigt wurden, zu verändern. Diese neue Ordnung galt dann allerdings immer gleich für alle Datenbanken in ChessBase.
Mit ChessBase 17 ist es nun möglich, dass das Programm die individuellen Einstellungen für jede Datenbank speichert und bei einem erneuten Aufruf der Datenbank entsprechend anwendet. Voraussetzung dafür ist, dass der jeweilige Anwender dieses Möglichkeit aktiviert. Wenn Sie dies wünschen, so gehen Sie im ChessBase-Startfenster auf Datei Optionen und wählen sodann die Option Verschiedenes.
Unter Verschiedenes setzen Sie dann einen Haken bei Jede Datenbank hat eigenes Listenformat und bestätigen Ihre Wahl mit einem Klick auf Übernehmenund OK.
Frage 3: Wie erstelle ich als, zumindest weitgehend, schachlicher Laie, einen Aufgabenzettel, vorzugsweise Taktik-Aufgaben, in möglichst kurzer Zeit?
Das Erstellen von Aufgabenzetteln ist zwar schon immer mit ChessBase möglich gewesen:
Aber der schachliche Aufwand, den man dafür treiben muss, steht doch in einem direkten Zusammenhang zu der entsprechenden Kompetenz desjenigen, der den Aufgabenzettel erstellen will.
Mit ChessBase 17 ist es jetzt möglich, einen Aufgabenzettel zu erstellen, auch wenn Sie, als derjenige, der den Zettel erstellt, kein großes Taktik- oder Endspielgenie sind. Denn ChessBase 17 ist in der Lage, eine schachliche Auswahl vorzunehmen und Positionen, die insbesondere für Taktik-Training geeignet sind, herauszufiltern. Für den Anwender hält sich der notwendige zeitliche Aufwand in engen Grenzen. Kombiniert man das Vorgehen noch mit der Suchmaske, so kann man sogar Aufgabenzettel zu einem bestimmten Thema erstellen.
Im folgenden zeige ich Ihnen, wie Sie selbst einen solchen Aufgabenzettel erstellen können, oder eine entsprechende Datenbank mit digitalen Aufgaben, mit geringem Zeitaufwand. Das schachliche Thema der Aufgaben wird sein, dass die Aufgaben aus Partien stammen, die mit „Albin’s Gegengambit“ eröffnet wurden und Schwarz gewonnen hat.
Fangen wir an:
Ich öffne die Mega Database 2023 (oder eine andere, idealerweise recht große, Datenbank).
Sodann öffne ich die Suchmaske. Jetzt gebe ich entweder die Tastenkombination STRG+Fein oder Klick in der Funktionsleiste auf Start-Liste filtern. Auf dem Bildschirm erscheint das folgende Menü:
Als erstes schränke ich die Suche dahingehend ein, dass nur Partien mit Albins Gegengambit berücksichtigt werden. Hierzu klicke ich auf Alle Eröffnungen und definiere unter Verwendung des ECO-Codes, im konkreten Beispiel D08 bis D09, Albins Gegengambit als Filter. Ich könnte bereits jetzt mit der Suche beginnen. Allerdings halte ich es für sinnvoll, noch zwei weitere Suchkriterien zu definieren, um die Anzahl der Partien nicht ausufern zu lassen.
Unter Beliebiges Datum gebe ich vor, dass die Suche auf Partien, die zwischen 1980 und 2023 gespielt worden sind, beschränkt wird.
Unter Beliebige Elo schränke ich die Suche dahingehend ein, dass nur Partien berücksichtigt werden, in denen beide Spieler zumindest eine Spielstärke von Elo 2000 hatten. Dieses Kriterium hat den Vorteil, dass das schachliche Niveau der Trainingsfragen, die das Programm heraussucht, deutlich erhöht wird.
Das letzte Suchkriterium, nämlich Schwarz gewinnt, definiere ich dadurch, dass ich auf Erweiterte Suche klicke und dort unter Partiedaten einen Haken bei 0-1 (Schwarz gewinnt) setze.
Klicke ich jetzt auf OK, erscheint erneut die einfache Suchmaske. Hier starte ich die Suche, in dem ich auf den entsprechenden Reiter Suche klicke. Nach kurzer Zeit listet das Programm die Partien, die den Suchkriterien entsprechen auf. In meinem Beispiel sind es rund 900.
Unter Verwendung der Tastenkombination STRG+Amarkiere ich alle Partien der Trefferliste und klicke sodann mit der rechten Maustaste. Es erscheint eine Auswahl von Menüs und hier wähle ich den Menüpunkt Trainingsmaterial ernten.
Das Programm fordert mich auf, eine Datenbank für die Partien anzulegen, die bei der jetzt folgenden Suche gefunden werden. Als Namen gebe ich ein "Albin gewinnt".
ChessBase 17 beginnt jetzt, im Zusammenspiel mit der Standard-Engine, die Partien zu durchsuchen um herauszufinden, ob diese Trainingsmaterial (Taktikaufgaben) enthalten. Die gefundenen Partien, so wie die daraus resultierenden Taktik-Stellungen, werden in der neuen Datenbank aufgelistet.
ChessBase 17 hat geeignete Stellungen herausgesucht und zu interaktiven Trainingsfragen umgebaut. Diese sind in der Liste dadurch zu erkennen, dass sie mit dem Buchstabenkürzel ST versehen sind sowie der Tatsache, dass es sich hierbei durchweg um Partiefragmente handelt. Die Datenbank enthält allerdings auch die vollständigen Partien, aus denen diese Aufgaben herausgesucht worden sind. Diese sind allerdings bereits zum Löschen markiert.
Möchten Sie direkt einen Aufgabenzettel erstellen, so markieren Sie die Trainingsstellungen, die sie für den Aufgabenzettel verwenden wollen. Dies geschieht dadurch, dass sie die Taste STRG gedrückt halten und dabei mit der Maus die entsprechende Partie anklicken. Sobald Sie die gewünschten Partien markiert haben, drücken Sie die rechte Maustaste,
und wählen dann unter Ausgabe die Option Trainingsdruck. Nun werden ein oder mehrere Arbeitsblätter mit Schachaufgaben erstellt. Auf der jeweils letzten Seite beginnen die Lösungen:
Sollte Ihnen das schachliche Niveau der Aufgaben nicht ausreichen - es handelt sich meist um eher einfache Aufgaben - dann haben Sie die Möglichkeit, in den Partien nach anspruchsvolleren Übungen zu suchen. Wenn Sie mit der Position der Aufgabenstellung beginnen und von da aus rückwärtsgehen, so besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie weitere Positionen entdecken, die als Schachaufgaben geeignet sind. Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit und probieren Sie es einmal aus!
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan.
Martin FischerMartin Fischer, Jahrgang 1962, ist ChessBase-Mitarbeiter. Unter anderem organisiert er und hält Seminare über ChessBase und ist Turnierleiter auf playchess.com. Für ChessBase stellt er das vierteljährliche Taktik-Heft „Schach-Problem – Die rätselhaften Seiten von Fritz” zusammen. Er lebt in Hamburg und spielt Schach beim Schachklub Johanneum Eppendorf.
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