Als Bundestrainer bekleidet Joachim Löw das zweitwichtigste Amt im deutschen Staate - gleich hinter Angela Merkel. Zusammen mit Jürgen Klinsmann hat Löw 2006, später alleine, den deutschen Fußball aus jahrelanger Agonie befreit, wofür ihm das deutsche Volk auf ewig dankbar ist. Doch heute ist heute und morgen zählt nur das Spiel gegen Frankreich.
Nach vielen Jahren des "Rumpelfußballs" bezauberten die neuen jungen deutschen Spieler nicht nur Fußball-Deutschland mit fantastischem Kombinations- und Angriffsfußball. Doch in jüngster Zeit kommt es immer häufiger zu desaströsen Auftritten der Nationalauswahl, die zum großen Teil auch auf Aufstellungsfehler und Taktikfehler des Bundestrainers zurückzuführen sind. Eklatante Beispiele waren die Niederlage im Halbfinale der Europameisterschaft gegen Italien vor zwei Jahren oder auch das furchtbare 4:4 in der WM-Qualifikation gegen Schweden. Dort hatten die deutschen Zauberfußballer erst die Schweden schwindelig gespielt und hatten dann dem schwedischen Gegenangriff in der zweiten Halbzeit nichts entgegen zu setzten, weil Spieler wie Özil und Götze keine Defensivarbeit zu leisten imstande sind und Fußball nur spielen, nicht kämpfen.
Nach dem tollen Start bei der Fußball-WM gegen Portugal, begünstigt durch zwei frühe Tore und einen Platzverweis beim Gegner, war schon Schluss mit der deutschen Herrlichkeit. Ghana, nur Platz 37 in der FIFA-Weltrangliste, brachte die Deutschen an den Rand einer Niederlage. Die USA haben Deutschland nicht gefordert und waren mit einem Unentscheiden oder einer knappen Niederlage zufrieden, und gegen Algerien, immerhin schon Platz 22 der FIFA-Weltrangliste, spielte die deutsche Mannschaft gruselig schlecht, hatte aber das Glück, dass Mustafi sich verletzte, Lahm dann in die Abwehr zurückgezogen wurde und mit Khedira ein richtiger Mittelfeldspieler kam, so dass man das Spiel in der Verlängerung doch noch gewinnen konnte.
In den Interviews werden die Gegner dann stark geredet oder man ist nach kritischen Fragen beleidigt:
Keiner der Experten versteht hingegen die deutsche Aufstellung. Warum spielt Lahm nicht dort, wo er am besten ist: auf der linken Abwehrseite, wenigstens aber rechts? Warum muss Höwedes links hinten spielen, obwohl er dies ohne linken Fuß nicht gut kann, und auch nirgendwo gespielt hat? Warum spielen Götze und Özil, beide offensichtlich außer Form, immer von Anfang an? Warum ist mit Klose nur ein einziger rechter Strafraum-Stürmer im Kader - und der wird nicht einmal aufgestellt? Warum ignoriert Löw erfolgreiche Stürmer wie Kiesling und Kuranyi? Warum nimmt er Spieler ohne Länderspielerfahrung mit zu einer Weltmeisterschaft?
Doch je mehr Experten gute Ratschläge erteilen, umso mehr Starrsinn offenbart Löw und hält an seinem "Konzept" fest. Sonst müsste er ja seine Fehler eingestehen. Auch gegen Frankreich wird Löw sicher wieder mit "seiner" Aufstellung spielen lassen. Mit Schachfiguren symbolisiert, sieht das dann so aus:
Oder auf die Grundstellung übertragen:
Der beste deutsche Spieler steht im Tor. Ohne Neuers Rettungsaktionen hätte Deutschland gegen Algerien 0:3 verloren und wäre blamabel ausgeschieden. Zum Glück für die deutsche Mannschaft hat aber alles, was Neuer machte, geklappt. Doch zurecht nannte Oliver Kahn dies im Kommentar "Harakiri". Grandios war es trotzdem:
Fachwissen beim Deutschen-Fußball-Institut holen und am Stammtisch mitreden...